Imperialismus

Samstag, 2. Dezember 2006

Sie wussten es vorher!

Anschläge des 11. September waren Geheimdiensten vorher bekannt

Von Karl Weiss

Unmittelbar nach den Anschlägen des 11. September 2001 in den USA waren Erkenntnisse aufgetaucht, daß Informationen über die Planungen für diese Terror-Attentate den US-Geheimdiensten vorlagen. Jetzt ist der Originalartikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung entdeckt worden, in dem dies mit dem Datum des Tags der Anschläge(!) berichtet wurde. Das Faksimile, in der typischen Form von FAZ-Artikeln, liegt dem Onlinemagazin „thememoryhole“ vor. Damit scheint: Die US-Regierung wußte vorher von den Anschlägen.

Die FAZ ist bekanntlich ein rechtes Blatt und eine der wenigen überregionalen Zeitungen Deutschlands. Es gibt offensichtlich nicht den geringsten Grund, warum dies Blatt eine solche Meldung erfinden sollte. Andererseits gab und gibt es mit Sicherheit innerhalb der FAZ-Redaktion Journalisten mit Verbindungen zum BND und anderen Geheimdiensten. Solche Kontakte muß der BND ja allein schon aus dem Grund halten, um immer, wenn nötig, bestimmte Meldungen in die Medien lanzieren zu können.

Der entscheidende Teil des Textes der FAZ-Meldung mit Datum vom 11. September 2001 (!), die also am darauffolgenden Tag in der Zeitung stand, lautet:

„München. (...)Westliche ... Nachrichtendienste sollen nach dieser Zeitung vorliegenden Informationen schon seit mehr als sechs Monaten Hinweise darauf erhalten haben, daß Attentäter mit entführten Flugzeugen Anschläge auf ‚herausragende Symbole amerikanischer ... Kultur’ ... in den Vereinigten Staaten planten. Aus Kreisen deutscher Sicherheitsbehörden hieß es, entsprechende Warnungen hätten amerikanischen ... Geheimdiensten vorgelegen.

(...)

Richard Tomlinson, ein ehemaliger Mitarbeiter des britischen Auslandsgeheimdienstes MI 6, sagte dieser Zeitung in München, für ihn wäre es nicht nachvollziehbar, wenn Geheimdienste keinerlei Anhaltspunkte fur einen geplanten Anschlag gehabt hätten. „Wenn sie für jedes abgestürzte Flugzeug auch nur zwei Terroristen rechnen, dann muß dahinter eine größere Organisation stehen. Diese hätte den Geheimdiensten aber auffallen müssen.“ Tomlinson sprach von einem ‚offenkundigen völligen Versagen der Geheimdienste’.“

Es ist offensichtlich, daß es sich in diese Fall um eine Information des BND handelt. Dies kann schon am Ort (München) festgestellt werden, von dem die Nachricht kommt, ebenso aus der ausdrücklichen Erwähnung der Quelle „aus Kreisen deutscher Sicherheitsbehörden“. Die Zentrale des BND sitzt in Pullach, einem Münchener Vorort. Auch die zweite Quelle, von der in der Meldung berichtet wird, der „ehemalige Mitarbeiter“ Tomlinson des britischen MI 6, ist eine vom Geheimdienst selbst lanzierte Meldung. Geheimdienste in aller Welt benutzen angebliche „ehemalige“ Mitarbeiter als zitierbare Quellen, wenn sie eine bestimmte Nachricht in die Öffentlichkeit lanzieren wollen.

Andererseits kann man mit Sicherheit ausschließen, BND und gleichzeitig MI 6 würden eine die verbündete US-Regierung kompromittierende Meldung herausgeben, wenn es sich nicht um die Wahrheit handelte. Allerdings konnten die englischen und deutschen Geheimdienste ja noch nicht wissen: Die US-Regierung würde mit der Begründung dieser Anschläge einen neuen Weltkrieg vom Zaum brechen. Der blinde Glaube daran, die Regierung sei ahnungslos über die bevorstehenden Attentate gewesen, würde essentiell sein.

US-Fahne auf Halbmast

Offensichtlich hatte die US-Regierung am Tag der Anschläge noch nicht alle „befreundeten“ Geheimdienste von der offiziellen Version unterrichtet. Man würde behaupten, man hätte nicht die geringste Ahnung davon gehabt, eventuell könne ein Terroranschlag unter Verwendung von Verkehrsflugzeugen als „Bomben“ durchgeführt werden. So ließen sowohl der BND als auch der englische MI 6 solche Mitteilungen heraus (an „befreundete“ Zeitungskorrespondenten), bevor sie auf die offizielle US-Version eingeschworen waren.

Das belegt eindeutig: Sie wußten es vorher! Der CIA muß alle Kenntnisse gehabt haben, wenn schon BND und MI 6 es wußten. Und wenn der CIA es wußte, ist das identisch damit, die US-Regierung, Bush, wußten es. Es werden bekanntlich häufig und regelmäßig Sicherheits-Checks mit dem CIA im Weißen Haus veranstaltet.

Mit dem Faksimile der FAZ-Meldung ist damit endgültig die Ausrede der US-Regierung zusammengebrochen, man habe nicht im voraus von den geplanten Anschlägen des 11. September 2001 gewußt.

Wenn man aber, wie es in der Meldung heißt, schon seit sechs Monaten Hinweise auf die Planung von dieser Art von Anschlägen hatte, ist undenkbar, daß die US-Regierung, wenn sie denn nicht selbst involviert war, nicht zumindest eine massive Verschärfung der Passagierkontrollen an den Flughäfen angeordnet hätte. Da sie dies nicht tat, gibt es nur eine Erklärung: Sie war interessiert an der erfolgreichen Durchführung der Anschläge oder war sogar selbst in die Konzertierung der Anschläge involviert.

Dann erklärt sich auch natürlich, warum man gelogen hat.


Quelle mit Faksimile des Zeitungsausschnitts


Veröffentlicht in der "Berliner Umschau" am 2. Dezember 2006.

Dienstag, 21. November 2006

Was ist dran an den neuen Terrorwarnungen?

Osama Bin Langley

Wer oder was ist Al Quaida?

Von Karl Weiss

Um dem Wahrheitsgehalt der neuen Terorwarnungen einschätzen zu können, muss man sich klar machen: Es gab in keinem westlichen Land nach dem 11. September 2001 mehr einen "Al Quaida"-Anschlag. Nach einer Veröffentlichung des britischen „Observer" enthält die endgültige Version des offiziellen britischen Untersuchungsberichts zu den Anschlägen vom 7.7. 2005 in London u.a. die Aussage, daß es keinerlei Zusammenhang des Attentats mit der „Al Quaida" gegeben habe. Die vier 'britischen Jungs' hätten das Attentat allein vorbereitet und ausgeführt.

Damit haben im Abstand von zwei Wochen die offiziellen Untersuchungsberichte über zwei der drei „Al-Quaida-Attentate" in westlichen Ländern ausgesagt, daß es überhaupt keine ‚Al Quaida’ war, die dahintersteckte (Wie die Berliner Umschau schon berichtete, wurde vor kurzem der Untersuchungsbericht der spanischen Behörden über das Attentat in Madrid mit dem gleichen Ergebnis veröffentlicht).

Bleibt festzuhalten: Das einzige Attentat, das laut offiziellem Bericht einer ‚Al Quaida’ zuzurechnen sei, ist jenes des 11. September 2001.

9-11-Foto

Da wird uns andauernd erklärt, es sei ein Krieg gegen den Terror notwendig, dieser Terror sei durch die Al Quaida mit ihrem Chef Osama Bin Laden repräsentiert und alle Ländern des Westen seien ununterbrochen in schwerster Gefahr, ein Bombenattentat zu erleiden, denn ‚Al Quaida’ sei immer und überall. Und da stellt sich heraus, außer dem denkwürdigen 11. September 2001 hat die Al Quaida nicht mehr ein einziges Attentat in irgendeinem westlichen Land durchgeführt - immer der offiziellen Version folgend.

Das ist 5 Jahre her.

Irgendetwas ist also superfaul. Entweder ist die Al Quaida gar nicht mehr in der Lage, irgendwelche Attentate durchzuführen oder es gibt sie gar nicht oder sie hat ihre Strategie geändert oder was?

Wenn man annimmt, daß die von Zeit zu Zeit auftauchenden Videos wirklich von Osama Bin Laden stammen, dann gibt es keinerlei Änderung der Strategie. Er droht dort den USA mehr und mehr. Was also? Osama ein schlichtes Großmaul? Oder ist es nicht wahrscheinlicher, daß der wirkliche Osama Bin Laden - so er denn noch lebt - sich hüten würde, solche Videos zu fabrizieren und wir in Wirklichkeit von Videos westlicher Stasi-Dienste hinters Licht geführt werden?

Da ist denn auch noch ein weiteres Detail: Sowohl beim Madrider Anschlag als auch - etwas mehr als ein Jahr später - beim Londoner wurden kurz danach auf dubiosen Websites Erklärungen der ‚Al Quaida’ gefunden, die die Verantwortung für die Anschläge übernahm. Wenn also nun feststeht, daß sie gar nicht dahinter steckte, wer hat dann diese „Verantwortung übernommen"-Erklärungen verfaßt und ins Web gestellt?

Und - noch verzwickter, wenn es nicht ‚Al Quaida’ war, irgendjemand dies auf jenen Websiten aber behauptete, warum hat die wirkliche ‚Al Quaida’, warum hat Osama Bin Laden dann nicht ein Video veröffentlicht, daß man es nicht war?

Nun, all diese unbeantworteten Fragen lassen sich mit einem Schlag beantworten, wenn man weiß: Es gibt keine Al Quaida. Die Al Quaida kann sich nicht gegen falsche Zuweisungen von Anschlägen wehren, weil es sie gar nicht gibt. Der Begriff Al Quaida heißt auf arabisch: Der Ort. Es kann aber auch heißen: ‚Das Örtchen’ und deshalb würde sich niemals eine arabische Terrorgruppe so nennen.

Der Begriff wurde vielmehr in den 80er-Jahren von westlichen Stasi-Diensten geprägt, als sich der CIA Osama Bin Laden und seine Terroristengruppe als Kampftruppe gegen die damaligen sowjetischen Truppen in Afghanistan hielt. Man traf sich mit ihm an einem geheimgehaltenen Ort, der einfach den Namen „der Ort" in arabisch erhielt: Al Quaida.

Später machte man sich Bin Laden und seine Terrortruppe in Bosnien zu nutze, wo Terroranschläge gegen Serben durchgeführt wurden und dann wieder in Tschetschenien: Dort ging es wieder gegen die Sowjetunion und später dann gegen Rußland.

Zu irgendeinem Zeitpunkt - so die Version westlicher Stasi-Dienste - habe Osama sich dann von seinen Sponsoren abgewendet und sie fortan für das Böse in Menschengestalt erklärt. Auch dies ist ein wenig ungewöhnlich. Osama hatte über 10, 15 Jahre nicht die geringsten Skrupel, im Dienst der USA und ihrer und anderer westlicher Geheimdienste zu bomben und dann plötzlich endeckte er, daß diese Auftraggeber das absolute Böse sind? Von Paulus zu Saulus?

Viel wahrscheinlicher ist, daß er sehr wohl weiterhin eng mit westlichen Stasi-Diensten zusammenarbeietet, aber auch eigene Macht- und Ruhm-Bestrebungen entwickelte (Geld-Probleme kennt er nicht, er ist Millionärssöhnchen).

Der CIA spielt auf der grossen Wurlitzer-Orgel

Nicht klar ist, ob er zum Zeitpunkt der Anschläge vom 11. September noch in Diensten westlicher Dienste stand oder vielleicht so etwas wie ein Doppelagent war. Eine mögliche Version ist, daß er gegenüber den islamistischen Anhängern den Ober-Islamisten spielte, während er in Wirklichkeit die Kontaktperson zwischen der US-Regierung und der ausführenden Truppe von extremistischen religiösen Fanatikern war.

So würden sich eine Menge von Ungereimtheiten bezüglich der offiziellen Version der Anschläge des 11. September 2001 klären.

Auch wäre dies eine logische Erklärung, warum die US-Truppen ihn bis heute nicht aufgespürt hätten. So viele Höhlen es auch in den Bergen nahe der afghanisch-pakistanischen Grenze geben mag, die US-Truppen stehen nun schon viele Jahre in Afghanistan und sind genug, um sie alle abgeklappert haben zu können. Wenn man wirklich wollte, hätte man ihn längst gefaßt.

Mit ‚google earth’ können wir uns alle deutlich machen, was heute Satellitenbilder hergeben. Dabei wissen wir, daß die eigentlichen Netze von Spionagesatteliten noch viel besser auflösen. Es ist unmöglich, sich in Höhlen in Bergen zu verstecken, wo man auf Nachschub von Karawanen angewiesen ist (immerhin soll er der Kopf einer internationalen Organisation sein), die leicht erfaßt werden können und den Aufenthaltsort verraten. Mit der heutigen Technik hätte Osama keine zwei Monate gehabt, bis er ausgeräuchert worden wäre.

Viel wahrscheinlicher ist, daß die US-Truppen ihn nicht finden, weil er gar nicht da ist oder sie ihn nicht finden wollen. Viel wahrscheinlicher lebt er - so er denn noch lebt - in einer pakistanischen Großstadt in einem Viertel, wo ihn 100.000 fanatische sunnitische religiöse Extremisten verteidigen würden, falls jemand es wagte dorthin vorzudringen - so er denn nicht noch in US-Diensten steht und daher sowieso nicht aufgespürt werden soll.

Osama Bin Laden

Wenn das so ist - und das ist vielleicht sogar das allerwahrscheinlichste - dann kann es sogar sein, daß es wirklich Osama Bin Langley selbst ist, der jene Videos produziert, die immer dann auftauchen, wenn der US-Präsident dringend eine Aufbesserung seines Ansehens braucht. Jemand, der von Osama angefeindet wird, kann ja so schlecht nicht sein, nicht wahr?

Weitgehende Folgerungen ergeben sich auch, wenn das alles so ist (wenn jemand andere logische Erklärungen hat, sei er aufgefordert, sie hier als Kommentar zu schreiben), in Bezug auf die Vorgänge im Irak. Dort sitzt ja angeblich der Stellvertreter Bin Ladens, vorher ein gewisser Al Zarqawi, nun ein anderer Al und begeht in frenetischem Rhythmus Bombenanschläge auf schiitische Zivilisten.

Unabhängig davon, ob es einen solchen Stellvertreter(noch) gibt, werden diese Anschläge also dann von oder im Auftrag westlicher Stasi-Dienste begangen. Das macht Sinn, denn wenn die US-Truppen den Krieg schon nicht gewinnen können, dann wollen sie doch wenigstens, wenn sie abziehen, ein Land in offenem Bürgerkrieg zurücklassen. Schiiten gegen Sunniten, der Traum G. W. Bushs.


Artikel veröffentlicht in der "Berliner Umschau" am 13. April 2006, hier leicht redigiert. Er wird jetzt wieder durch die aktuelle Terrorhysterie aktuell.

Link zum Originalartikel hier

Mittwoch, 15. November 2006

11 000 tote US-Soldaten durch abgereichertes Uran

Weitgehendes Schweigen in den Massenmedien

Von Karl Weiss

Arthur Bernklau, Vorsitzender der Vereinigung „Veteranen für verfassungsmäßiges Recht” in New York hat erklärt, die Anzahl von toten US-Soldaten durch „depleted Uranium“ habe die Marke von 11.000 überschritten. Das abgereicherte Uran ist als Ursache des „Golf-Krieg-Syndroms“ bekannt, an dem nach seinen Angaben im Moment 325.000 der 580.000 Soldaten leiden, die im ersten Golfkrieg 1991 eingesetzt waren. Die Zahl bezieht sich auf Veteranen, die dauernd arbeitsunfähig sind.

Einsatz von abgereichertem Uran

Obwohl bekannt war, was die Munition mit abgereichertem Uran den eigenen Soldaten antut, wurde sie auch beim Überfall auf Afghanistan und den Irak verwendet. Sie ist dort weiterhin im Einsatz. Auch Israel hat im kürzlichen zweiten Libanonkrieg diese Munition eingesetzt. In Deutschland ist diese Munition gelagert.

Nach Angaben Bernklaus sind im Moment insgesamt 518.739 ehemalige Soldaten wegen des „Golf-Krieg-Syndroms“ arbeitsunfähig, berichtet „American Free Press“ in Washington. Nach den Erfahrungen mit den Veteranen des ersten Golfkriegs wird eine große Zahl von ihnen noch daran sterben.

Abgereichertes Uran ist ein Nebenprodukt der Herstellung von Uran-Atombomben. Munition mit diesem Stoff extrem hoher Dichte statt Blei in den Geschossen hat eine besondere Durchschlagskraft. Das Uran ist aber weiterhin eine radioaktive Substanz mit allen Wirkungen ionisierender Strahlungen wie Krebs, langsamem Dahinsiechen und Tod.

Diese Tatsachen werden in den Massenmedien der USA (und Europas) nicht berichtet oder verniedlicht.

Veröffentlicht in der "Berliner Umschau" am 15. November 2006

Link zum Originalartikel hier

Mittwoch, 25. Oktober 2006

Afghanistan - Die Drogen - 'Connection', Teil 2

Die New York Times ist die Wahrheit! Taliban für Drogen verantwortlich?

Taliban erhöhen durch Zauberkräfte auf Distanz die Drogenproduktion in Afghanistan

Von Karl Weiss

Nein, die New York Times (NYT) lügt und verdreht keineswegs, sie gibt nur selektiv jene Meldungen an ihre Leser weiter, die nicht den Verdacht aufkommen lassen können, der Überfall auf Afghanistan im Jahre 2001 sei auch deshalb unternommen worden, um den Anbau von Mohn zur Heroin- und Opium-Herstellung wieder anzukurbeln.

Am 3. September zum Beispiel erschien als Aufmacher der New York Times ein Artikel unter dem Titel „Opium Harvest at Record Level in Afghanistan“, in dem festgestellt wurde: In Afghanistan, das bekanntlich nicht unter NATO-Protektorat und damit unter US-Fuchtel steht, sondern das unabhängigste aller Länder ist, wurde in diesem Jahr die größte Mohnernte aller Länder aller Zeiten eingebracht. Im Artikel verbreitet man insgesamt vier Mal die Aussage, dies käme daher, daß die Taliban wieder sehr aktiv sind in Afghanistan.

Aber die NYT, die NYT ist eine ehrenwerte Zeitung!

Selbst der Schreiber dieser Zeilen als Amateur konnte nachprüfen, wie es sich mit der Mohnernte und damit mit der Produktion von Heroin und Opium in Afghanistan im Verlauf der letzten Jahre verhielt. Die fähigen Journalisten der NYT haben also umso mehr diese Möglichkeit. Sie hatten nur gerade keine Zeit.

Hier die Zahlen der Mohn-Pflanzungen nach UN-Angaben in Hektar in Afghanistan seit dem Beginn des Zerfalls der Herrschaft der Mujaheddin im Jahr 1995:

1995: 54 000 ha
1996: 57 000 ha
1997: 58 000 ha
1998: 64 000 ha
1999: 91 000 ha
2000: 82 000 ha
2001: 8 000 ha

In dem Maße, wie die sogenannte Nord-Koalition große Teile des Nordens, des Zentrums des Mohnanbaus, eroberten, wuchs zunächst die Anbaufläche; dann ging mit dem Vormarsch und schließlichen Sieg der Taliban die Fläche drastisch zurück.

poppy-plantation-area

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Die Zahlen beziehen sich auf Anbauflächen. Der Rückgang 2001 kann also nicht auf den Überfall durch NATO-Truppen im Oktober 2001 zurückgeführt werden, denn zu diesem Zeitpunkt stand ja die Anbaufläche längst fest und die Felder waren im wesentlichen abgeerntet. Die Zahlen stammen aus einer Studie der UNO.

Wie diese Zahlen eindeutig und eindrucksvoll belegen, sind die US-Verbündeten „Nordkoalition“ für die Ausweitung des Mohnanbaus zuständig, wogegen die Taliban, aus welchen Gründen auch immer, bereits im zweiten Jahr ihrer Herrschaft über das ganze Land den Mohnanbau in Afghanistan praktisch ausgerottet hatten.

Mohn-Ernte

Nach dem Einmarsch der NATO in Afghanistan gab es Stimmen, die sagten, dieser habe gar nichts mit den Anschlägen des 11. September (des gleichen Jahres) zu tun, sondern vor allem mit der strategischen Lage Afghanistans und nebenbei auch noch dem Ausbleiben des Heroins und der damit verbundenen hohen Einnahmen durch Geldwäsche in der Wall Street. Das ist selbstverständlich eine himmelschreiend absurde Verschwörungstheorie!

Unmittelbar nach der Machtergreifung durch die NATO (und damit der US-Regierung) gingen die Anbau-Flächen des Mohn wieder raketenhaft nach oben:

2002: 74 000 ha
2003: 80 000 ha

Selbstverständlich hat dieses Hochschnellen der Zahlen absolut nichts damit zu tun, daß die NATO sich genau mit jenen Kräften „Nord-Allianz“ zusammentat, die für die hohen Zahlen der Flächen des Mohnanbaus schon vorher verantwortlich waren, sondern waren in Wirklichkeit Spätwirkungen der Taliban, so eine Art Gedächtniseffekt. Vielleicht haben die auch aus dem Nachbarland Pakistan, wohin sie fliehen mußten, mit ihren bekannten Zauberkräften die Mohnproduktion in Afghanistan wieder in Gang gebracht.

Außerdem ist offensichtlich, warum der Grund für den Einmarsch nicht die strategische Lage Afghanistans und die Wiederherstellung des Mohnanbaus auf das alte Niveau gewesen sein kann. Es ist doch offensichtlich, daß dieser Grund die Befreiung der Frau war, ein altes Bush-Anliegen

Die NATO, also vor allem die US-Regierung, aber auch die deutsche Bundesregierung hatte zwar die Truppen im Land zu dieser Zeit des im wahrsten Sinne des Wortes aufblühenden Mohns, aber selbstverständlich für nichts die Verantwortung. Verantwortlich in diesem Zeitraum in Afghanistan war ausschließlich Gott - oder vielleicht auch Allah. „Wenn DER Mohn anbauen läßt, was können wir dafür.“

Nun wurden auf der Internet-Site „Journalismus- Nachrichten von heute“
die neuesten UN-Zahlen des Mohnanbaus in Hektar für 2005 und 2006 veröffentlicht:

2005: 104 000 ha
2006: 150 000 ha

Es gab also während der US(NATO)-Herrschaft in Afghanistan unter der US-Marionette Karsai bereits vor dem diesjährigen Anstieg eine heftige Ausweitung des Mohn-Anbaus. Ein Schlingel, dieser Gott, nicht?

opium

In England, so berichtet ein Drogenexperte, kommen 90% des Heroins aus Afghanistan. Das dürfte auch in etwa der Wert für ganz Europa sein. „Wir haben ja nun, verflixt noch einmal, was anderes zu tun, als das Pack von Heroin-Abhängigen zu schützen, oder?“

Die Provinz in Afghanistan mit etwa der Hälfte des Mohnanbaus ist Helmand. Dort sind die Anstrengungen, den Mohnabau zu unterbinden, besonders intensiv! Trotzdem lag aufgrund der Fernwirkung der Taliban allein in dieser Provinz der Anstieg der Anbaufläche innerhalb dieses Jahres bei 160%!

In dieser Provinz ist der bekannte Wohltäter der Menschheit Sher Muhammad Akhund der starke Mann. Jahrelange Anklagen wegen seines Zusammenhangs mit Drogenbaronen sind selbstverständlich bösartig und unbegründet. Er wurde von der Überfall-Koalition der NATO als Gouverneur dieser Provinz eingesetzt. Es ist selbstverständlich eine böse Verleumdung, darin die Absicht zu erkennen, den Mohnanbau wieder anzukurbeln.

Außerdem hat man bereits in diesem Jahr, lediglich fünf Jahre nach dem Einmarsch, Akhund als Gouverneur abgelöst. Das ist doch ein klarer Beweis, wie intensiv man den Mohnanbau bekämpft! Er schmort in keinem Gefängnis für seine Untaten, denn er ist ja ein verdienter Mann, so wie Schröder. Dafür bekam er (nein, nicht Schröder, Akhund!) einen schönen Sitz im Oberhaus des afghanischen Parlaments. Daß er dort seinen Einfluß weit über „seine“ Provinz ausweiten kann, ist schon wieder so eine hinterhältige Verleumdung.

Ein anderer bekannter Drogenbaron Afghanistans ist Mohammed Daud. Er bekam von Bush, NATO und Bundesregierung den verantwortlichen Posten des Vize-Inneministers und Hauptbeauftragten für die Verhinderung des Mohn-Anbaus. Die Behauptungen, damit habe man den Bock zum Gärtner gemacht, sind bereits eindeutig widerlegt worden. Das wurde von antiamerikanischen Hetzern in die Welt gesetzt!

Und nun raten Sie, verehrter Leser, wer Nachfolger von Akhund als Gouverneur von Helmand wurde? Richtig! Mohammed Daud!

Wer solche politischen Entscheidungen fällt, beweist dadurch ja offensichtlich politische Weisheit. Die deutsche Bundesregierung als Mitverantwortliche in Afghanistan, speziell im Norden, wo die Zuwächse des Anbaus groß sind, ist selbstverständlich für keinen Heroin-Toten in Europa mit verantwortlich! Wer behauptet, dies sei Beihilfe zum Mord, zum Drogenhandel und anderer Schwerkriminalität, ist ein Antidemokrat, ein Verfassungsfeind!

Sehen Sie sich an, geneigter Leser, was die NYT angesichts dieser Fakten in jenem Artikel schreibt. Die höchste, ja göttliche Form der Wahrheit:

„The Bush administration has made poppy eradication a major facet of its aid to Afghanistan, and it has criticized Mr. Karzai for not doing more to challenge warlords involved in opium production.“

„Die Regierung Bush hat das Auslöschen des Mohnanbaus zu einem wichtigen Bestandteil seiner Hilfe für Afghanistan gemacht und Herrn Karsai [den „Präsidenten“ von Bushs Gnaden] kritisiert, weil er nicht mehr gegen Warlords unternimmt, die in die Opium [und Heroin]–Produktion verwickelt sind.“

Das ist ungefähr so, als würde man schreiben: „Der Teufel hat die Verringerung der Temperaturen in der Hölle zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt und seinen Oberaufseher Beelzebub ernsthaft ermahnt, weil er zu wenig gegen die überall von Unterteufeln unterhaltenen Feuer unternimmt.“

Es weiß doch jeder: Immer schon war es das wichtigste Anliegen des Teufels, die unerträgliche Hitze in der Hölle abzumildern. Ob Bush und der Teufel etwas miteinander zu tun haben? Natürlich nicht, Sie Provokateur! Beide verfolgten schon immer die selbstlosesten Ziele!

Die NYT hält ihre Leser keineswegs für verdummt, nein, die NYT, die NYT ist eine ehrenwerte Zeitung!

Dummerweise hat die NYT aber vergessen, aus dem Manuskript zu streichen, daß ein wichtiger Teil des weiteren Anstiegs der Opium- und Heroin-Produktion auf die Nord-Provinz Badakhshan entfällt, weit entfernt von jedem Taliban-Einfluß und verantwortlich u.a. von deutschen Soldaten kontrolliert. Solche Informationen verwirren doch den Leser nur!

Der „Stern“ hat erst kürzlich wieder bewiesen, daß er eine verantwortungslose Illustrierte darstellt. Er hat nämlich aufgedeckt, daß Mohammed Daud auf einer offiziellen Liste mit vierzehn der Haupt-Drogenverantwortlichen in Afghanistan stand. Ende 2004 wurde sein Name von der Liste gestrichen, von Karsai im Einvernehmen mit der US-Regierung! Dabei hat man dann auch gleich den Bruder von Präsident Hamid Karsai, Ahmed Wali Karsai ebenfalls von dieser Liste gestrichen. Wer solche Informationen veröffentlicht, kommt seiner Verantwortung nicht nach. Da könnten doch fehlgeleitete Personen auf falsche Folgerungen kommen.

Aber die NYT, die NYT, ist eine ehrenwerte Zeitung!


Artikel der "Berliner Umschau" vom 6. Oktober 2006, hier leicht redigiert.

Freitag, 20. Oktober 2006

Die armen Titanier oder: Was mit ölreichen Gegenden passiert

satire-ein-satire-aus-dot-com

Von Elmar Getto


Dies ist eine andere der Satiren von Elmar Getto, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Erschien ursprünglich in "RBI-Aktuell"am 1. Februar 2005. Ungewollt gewann der Artikel soeben eine neue Aktualität, denn George W. Bush hat gerade den gesamten Weltraum zum Eigentum der Vereinigten Staaten von Nordamerika erklärt.

Nach neuesten Erkenntnissen ist Condolezza Rice bereits seit Tagen dabei, die Invasion auf den Titan zu planen, um den Titaniern Demokratie zu bringen.

Das wird ein Massaker!


Mein Mitgefühl mit den Titaniern ist groß, ja schon fast grenzenlos. Hat doch die europäische Sonde Huygens, als sie auf dem Titan, dem Saturnmond, gelandet ist, eine schreckliche Entdeckung gemacht:

Die ganze Oberfläche des Mondes ist voller Kohlenwasserstoffe: Es regnet Methan, es gibt Meere voller Propan, Butan und Pentan und längerkettigere Kohlenwasserstoffe, sogenannte Öle, bilden ganze Sümpfe.

Öle? Öle! Eben!

Während man auf unserem armen Planeten kilometertief bohren oder teure Bohrinseln ins Meer stellen muß, ist das Öl und Gas dort schlicht und einfach im Überfluß auf der Oberfläche vorhanden, man muß es nur ins Raumschiff pumpen! Noch dazu sind die begehrten Kohlenwasserstoffe dort nicht in Form zäher, hochviskoser Massen vorhanden, sondern bereits fertig in kleinen Molekülen, die man hier Benzin, Diesel und Erdgas nennt.

Daß dies die Aufmerksamkeit von US-Ölkonzernen geweckt hat und die ihre Leute (George W., Condolezza und andere) bereits darauf angesetzt haben, braucht nicht zu verwundern. Es wird für die nächsten Wochen erwartet, daß Condolezza auf ihrer nächsten größeren Rede als Außenministerin bereits die Titanier in die Liste der „Vorposten der Tyrranei“ aufnimmt. Voraussichtlich wird die titanische Tyrranei vorgezogen und wird bereits nach dem Iran drankommen.

Damit bleibt genug Zeit, um einen gesetzten älteren Herrn aus Schweden dorthin zu senden, um als UN-Missionär zu klären, ob dort Titanier vorhanden sind. Man kann bereits mit Sicherheit sagen, daß sein Aussage vor dem Weltsicherheitsrat, es seien keine Titanier zu finden gewesen, noch am gleichen Tag von Condolezza widerlegt werden wird, denn es liegen sichere Geheimdiensterkenntnisse vor, daß es Titanier gibt, daß dort eine Tyrannei herrscht, der Tyrann Abdul Ben Assad heißt und den Planet Erde bedroht.

Wir werden mit Sicherheit von einer Mission hören, die den Titan in wenigen Tagen vollständig erobert, die Angriffsabsichten Abduls Ben Assads auf die Erde aufdeckt und nach einiger Suche auch ihn selber aufspürt. Bereits nach wenigen Monaten werden demokratische Wahlen stattfinden, in denen Botschafter Negroponte mit überwiegender Mehrheit gewählt wird. Die „eingebetteten Reporter“ werden in den wenigen Momenten, in denen sie in ihren Betten aufwachen, Stein und Bein schwören, sie hätten die Titanier und Abdul gesehen, allerdings werden aus Sicherheitsgründen keine Photos erlaubt sein.

Erst viel später wird man erfahren, daß aus Sicherheitsgründen alle Titanier in Sondergefängnisse gebracht werden mußten, wo aber weithin mit absolut humanen Methoden gefangen gehalten wird. Wenn einzelne Soldaten über ihre Befugnisse hinausgingen und Titanier gefoltert haben sollten, so werden sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Einer der US-Soldaten hatte allerdings die Anweisungen nicht richtig gelesen und hatte auf dem Titan ein Streichholz entzündet. Damit ging der ganze Mond in einer Explosion auf, da all die vielen Kohlenwasserstoffe ja leicht entzündlich sind. Von der Erde aus war aber nicht mehr als ein kleiner Lichtblitz zu sehen.

Die Tatsache, daß es auf dem Titan keinen Sauerstoff gibt und somit auch kein Brand entstehen kann, ist absolut ohne Bedeutung, denn die US-Regierung hat sich von der Abwesenheit bestimmter Dinge an einem Ort noch nie davon abhalten lassen, dort Tod und Zerstörung zu verbreiten.

Profimässig foltern - wie ist das?

Die jetzt zugelassenen Foltermethoden der US-Knechte

Jetzt ist es offiziell!

Von Elmar Getto


Bisher hatte die US-Regierung immer noch abgestritten, daß sie Folter und Erniedrigungen in Guantánamo oder anderen Konzentrationslagern angeordnet habe. Bezüglich der Abu-Ghraib-Foltern wurde sogar ausdrücklich behauptet, es habe sich um Einzeltäter gehandelt, die "unamerikanische“ und “verabscheuungswürdige Taten” begangen hätten. Nun aber sind diese Methoden als "Befragungstechniken" zugelassen worden.

Karikatur Selbstmord Guantánamo

Nach den Veröffentlichungen des US-Magazins “Time” am Wochenende, das als Bush-freundlich eingeschätzt werden kann, hat das Pentagon offiziell anerkannt, daß die berichteten Foltermaßnahmen und Erniedrigungen „einem detaillierten Plan folgten“, „wegen des Verdachtes auf terroristische Straftaten notwendig gewesen wären“ und es sich um „Befragungstechniken“ gehandelt habe, die „überwacht und zugelassen gewesen seien“. Zugelassen von ihnen, vom Pentagon, von Rumsfeld und damit von Bush. ‚Zugelassen’ ist dabei eine Umschreibung von ''befohlen''.

Detainees Guantánamo

Damit ist das Katz–und-Maus-Spiel zu Ende. Die US-Regierung hat sich jetzt offiziell zur Folter bekannt, weil dies bei „terroristischen Taten“ gerechtfertigt wäre. Das „Time“-Magazin, das scheinbar überhaupt nicht erkannt hat, welch brisante Meldung es lanziert hat, berichtet dann auch gleich von den „Erfolgen“ der Folter: Ein Gefangener habe zugegeben, Teil des Terror-Netzwerkes Al Quaida zu sein. So als ob Geständnisse unter Folter etwas Anderes aussagen würden, als wie fürchterlich die Folter gewesen ist.

Bild des "Berges der nackten Gefangenen"

Auf diesem Bild eine der üblichen Foltermethoden, in diesem Fall aus Abu Ghraib. Die nackten, mit Kapuzen versehenen Gefangenen werden zu Bergen gelegt. Die Assoziation mit Leichenbergen soll erzeugt werden, ebenso wird den Gefangenen dann vorgehalten, sie seinen ja homosexuell, denn sie hätten auf anderen Männern gelegen.

Um dies zu verstärken, hat man in einem früheren Fall die Penisse der Gefangenen in solchen "Bergen" stimuliert, damit sie eine Erektion bekamen. Nach einem offiziellen Bericht über Abu Ghraib hat man dort auch nackte Gefangene gezwungen, sich gegenseitig am Penis zu stimulieren, sei es um (nur) eine Erektion zu erzielen, sei es, um bis zum Orgasmus zu kommen. Dabei soll gefilmt und fotografiert worden sein. Sie seien dann als Homosexuelle verspottet worden.

Guantánamo Wagen

Und die US-Regierung sagt das, was zu allen Zeiten alle Folterer gesagt haben: Man foltere selbstverständlich nicht, weil man Gewalt liebe, sondern um Informationen zu bekommen, die Menschenleben oder –seelen retten können.

Abu Ghraib 1-1

Auch wenn diese Folter- und Erniedrigungstechniken im Moment nur für den Zeitraum von November 2002 bis Februar 2003 zugegeben wurden, haben hiermit doch Bush und Rumsfeld eingestanden, in Verbrechen verwickelt gewesen zu sein. Eben noch als „unamerikanisch“ und „verabscheuungswürdig“ bezeichnet, fällt diese Charakterisierung jetzt auf Bush und Rumsfeld selbst zurück.

Die „Time“ berichtet: "Zunächst wurden den Häftlinge die Haare und der Bart abgeschnitten." Für gläubige Moslems eine tiefe Erniedrigung, die bereits unter das Folterverbot der Genfer Konvention fällt. Dann wurden sie tagelangen Sitzungen mit Befragungen ausgesetzt. Es wird berichtet, daß man sie nach Mitternacht aufweckte und dann bis zur folgenden Mitternacht ununterbrochen „befragte“.

Während dieser Zeit ließ man sie nicht ihre Gebete verrichten, für den streng gläubigen Muslim eine Sünde. Gläubigen an ihrer Glaubensausübung zu hindern, gehört ebenfalls zu den vom Völkerrecht verbotenen Dingen.

Abu Ghraib 1-5

Auch die Art der Befragung wurde geschildert. U.a. zeigte man ihnen Photos von vermeintlichen Terroristen und zwang sie dazu zu bellen wie ein Hund und zu grunzen wie ein Schwein, d.h. es ging nicht um die Beantwortung irgendwelcher Fragen, sondern um die Erniedrigung der Menschen. Auch dies selbstverständlich ein Kriegsverbrechen.

Es muß auch noch dazu gesagt werden, daß schon früher bekannt wurde, was mit Gefangenen geschah, die nicht „kooperierten“, also z.B. sich weigerten zu grunzen wie ein Schwein: Sie werden nackt ausgezogen. Sie werden in "Stress-Haltungen" angebunden/angekettet.

Nackte Gefangene in Abu Ghraib, aneinander gekettet

Dies ist auch in Guantánamo üblich. Da die „Zellen“ dort offenen „Käfige“ sind, werden sie damit nackt den Blicken der Wärter (und Wärterinnen!) und der anderen Gefangenen ausgesetzt. Eine weitere tiefe Demütigung, speziell für gläubige Moslems!

Bild eines nackt angekettetn Gefangenen in Stress-Haltung aus Abu Ghraib

Früher war schon berichtet worden, daß bei solchen "nicht kooperierenden" Gefangenen gewartet wurde, bis sie eine Erektion hatten (oder eine solche provoziert wurde) und dann eine (oder einige) Wärterin(nen) herangeholt wurden, die sich über dies lustig machten und über die Größe Bemerkungen machten (aus Abu Ghraib gibt es ein Photo von dieser Szene, allerdings gestellt, ohne Erektion).

Bild aus Abu Ghraib mit Wärterin (Frau England), die auf kleinen Penis zeigt und lacht

Es gibt aus Abu Ghraib auch ein Photo mit einem Gefangenen mit Erektion. In diesem Fall weiss man nicht, wie das zustande kam. Eventuell hatte man den anderen Gefangenen seinen Penis stimulieren lassen. Es kann auch sein, dass Frau England dies selbst getan hat.

Bild aus Abu Ghraib von Gefangenem mit (teilweiser) Erektion. Es handelt sich offenbar um die Person im Hintergrund des Bilds mit Frau England.

Auch dies sind grausame Foltermethoden, speziell für jemand, der unter Regeln extremster Schamhaftigkeit aufgewachsen ist. Wiederum ein klarer Fall von Kriegsverbrechen.

Aus Abu Ghraib, aber auch aus anderen Quellen, wo US-Methoden angewandt wurden, kennt man auch die Hundefolter, speziell, aber nicht nur, für Gefangene, die Angst vor Hunden haben. Man lässt einen oder mehrere Hunde möglichst nah vor dem nackten Gefangenen knurren oder bellen. Dazu erklärt man ihm, die Hunde seien auf den Penis dressiert. Der Gefangene versucht dann verzweifelt, seinen Penis zu verstecken.

Bild eines nackten angeketteten Gefangenen in Abu Ghraib, dem man mit einem Bluthund Angst macht.

Oft beisst der Hund dann wirklich den Gefolterten, wenn auch nur ins Bein.

Bild aus Abu ghraib einer hunde-Bisswunde, die man einem angeketteten gefangenen beibringen liess.

Doch dabei blieb es nicht. Die „Time“ berichtet in dürren Worten, die Gefangenen seien zum dauernden Stehen gezwungen worden. Dies ist eine altbekannte und beliebte Foltermethode der US-Schergen. Sie wurde schon den Folterknechten südamerikanischer Terrorregimes auf der Putsch-und Folterschule im US-amerikanischen Fort Bennett beigebracht.

Ein Gefolterter der brasilianischen Militärdiktatur berichtet hierüber:

Bild aus Abu Ghraib eines Gefangenen auf einem Hocker mit Kapuze.

„Es sind drei Methoden. Alle drei laufen darauf hinaus, dem Gefangenen Verletzungen beizubringen, die man ihm selbst zuschiebt. Die einfachste Methode ist, dem Gefangenen eine Kapuze überzuziehen und ihn dann auf einen Hocker zu stellen. Er ist die ganze Zeit mit den Händen auf dem Rücken oder (wie auf dem Bild) zwischen den Beinen gefesselt. Irgendwann springt oder fällt er dann vom Hocker herunter, spätestens, wenn ihn der Schlaf übermannt, und fällt unweigerlich hin. Da er sich nicht mit den Händen abstützten kann, schlägt er fast immer heftig mit dem Kopf auf.

Abu Ghraib Lynndie England

Die entsprechenden Platzwunden werden dann mit dem Hinweis bedacht, der Gefangene habe sie sich selber beigebracht. Sie können viele der ehemaligen Gefolterten daran erkennen, daß sie kahle Stellen am Kopf haben. Die Platzwunden (die auch von anderen Foltermethoden rühren können) werden nämlich nicht genäht, sie vernarben dadurch und bilden Stellen, wo keine Haare mehr wachsen.

Die zweite Methode ist noch wesentlich brutaler. Der Gefangene wird wiederum mit einer Kapuze über dem Kopf auf einen Hocker gestellt. Beide Hände sind mit einem Draht um den Puls zu beiden Seiten hin gebunden. Ein weiterer Draht wird an seinen Kopf oder seinem Penis angebracht (eine solche Szene kennt man wieder von einem der Photos von Abu Ghraib).

Das bekannte Bild mit einem Gefangenen mit Kapuze auf dem Hocker, mit Drähten angebunden.

An die Drähte ist die Elektroschockmaschine angeschlossen, die von den US-amerikanischen Folterknechten schon in den zwanziger Jahren erfunden wurde. Dem Gefangenen wird dann ein mittelstarker Elektroschock verpaßt, der zu unerträglichen Schmerzen führt (die Elektroschock-Schmerzen sind wie die eines Wadenkrampfes, nur stärker - und eben nicht an der Wade. Wer schon mal einen Wadenkrampf gehabt hat, kann sie sich etwa vorstellen). Dann wird ihm gesagt, wenn er vom Hocker herunterhüpfe oder -falle, würde automatisch dauerhaft dieser Elektroschock einsetzen. Trotzdem kann der Gefangene nicht verhindern, daß er nach längerer Zeit vom Hocker fällt, spätestens, wenn er vom Schlaf übermannt wird.

Dann setzt aber nicht etwa der Elektroschock ein, sondern er bleibt zwischen den Drähten in der Luft hängen, die um die Pulse gebunden sind. Sie schneiden sich tief ein und verletzen fast immer schwer. Diese Verletzungen bzw. Narben sehen später oft so aus, als hätte er sich die Pulsadern aufgeschnitten. Es wird dann wiederholt zu ihm gesagt, er habe sich die Verletzungen selbst beigebracht und er habe versucht, sich zu töten. Besonders scheusslich die Version, wenn auch der Penis verletzt wird, weil er u.a. an einem Draht am Penis hing.

Die dritte Methode ist die, die weniger extrem erscheint, aber von Manchen als noch grausamer angesehen wird. Der Häftling wird mit den Händen nach hinten gebunden (meistens mit Handschellen, die sowieso schon einschneiden). Diese Handschellen werden dann mit einer Kette an einem hoch gelegenen Punkt befestigt, so daß die nach hinten gebundenen Hände nach oben gezogen werden.

So läßt man den Gefangenen dann alleine, wieder auf einem Hocker oder auf dem Boden stehend. Geben die Beine unter ihm nach, fällt er nach unten und seine Arme werden hinten nach oben gezogen. Die Schmerzen bringen ihn dazu, sich wieder aufzustellen. Aber in einem bestimmten Moment (manche sollen es bis zu 48 Stunden ausgehalten haben) fällt er‚ die Arme werden mit Gewalt nach oben gezogen und er wird verletzt. Das geht von Sehnen- und Muskel-Zerrungen zu -rissen bis hin zum Auskugeln eines oder beider Arme und /oder der Handgelenke. Da die Verletzungen danach nicht behandelt werden, wiederum mit dem Hinweis, der Gefangene habe sie sich selbst beigebracht, führt dies oft zu dauerhaften Behinderungen von Armen oder Händen.“

Bild eines nackten Gefangenen in "Stress-Haltung"

Auf dem Bild kann man auch eine andere häufig benutzte Methode sehen, den Häfling zu erniedrigen. Es wird ihm eine gebrauchte Unterhose (in einer anderen Version: ein Damenschlüpfer) so über den Kopf gezogen, dass er nichts sehen kann.

Das ist es also, was dahinter steckt, wenn diese Leute sagen, man habe den Gefangenen dauerhaft stehen gelassen.

Schon durch die bekannten Photos von Abu Ghraib wurde deutlich, daß die US-Truppen bei mohammedanischen Gefangenen mit Vorliebe Folter durch sexuelle Entwürdigung anwenden. Nun hören Sie sich im Originalton den Bericht einer der Wächterinnen an, wie ihn die „Time“ als „das Eindringen einer Frau“ zitierte.

Das wurde als ‚Verhörmethode’ deklariert:

„Er wurde auf den Boden gelegt. Da habe ich mich über ihn gesetzt, ohne das ganze Gewicht. Er versuchte mich zu entfernen, indem er die Beine anzog, aber die Militärpolizisten haben ihn festgehalten und so konnte er es nicht verhindern.“

Wir können getrost davon ausgehen, daß der Gefangene in dieser Szene nackt war und daß die Wächterin sich über seinen Penis setzte.

Wahrscheinlich war sein Penis vorher auch schon stimuliert worden, um eine Erektion hervorzurufen, sei es von der Frau, von Wärtern oder von anderen Gefangenen. Es wurden auch Fälle berichtet, in denen der Gefangene gezwungen wurde, vor aller Augen zu onanieren. Oft wird eine solche Szene dann auch gefilmt, meist mit dem Handy. Der Folternecht hat dann einen Onanierfilm, an dem er sich aufreizen kann, wenn ihm danach ist.

Ob die Frau auch etwas ausgezogen hatte, darüber kann man nur spekulieren, es ist aber wahrscheinlich. Ohne Zweifel hat sie ihn versucht zu demütigen, indem sie ihn erregte. "Über ihn setzen, ohne das ganze Gewicht", kann eventuell auch meinen, daß sie sich den eregierten Penis eingeführt hat. Ob es zu einer solchen vollendeten Vergewaltigung kam, kann man wiederum nur vermuten. So oder so, sexuelle Handlungen an Gefangenen sind selbstverständlich auch vom Völkerrecht verboten.

Nackt auf nacktem boden. Der Inbegriff der Entmenschlichung.

Sexfolter: Die Soldaten bringen nackte und gefesselte in Positionen, die einen sexuellen Verkehr vortäuschen sollen.

Auf diesem Photo auch eine Sexfolter: Man fesselt nackte Gefangene, in diesem Fall ohne Kapuze, und bringt sie dann in Positionen, die sexuelle Handlungen der Gequälten untereinander vortäuschen sollen. Das wird dann fotografiert. In einer speziellen Version wird in solchen Situationen auch bei Gefangenen, z.B. durch Reiben des Geschlechtsorgans, eine Erektion hervorgerufen. Auch davon macht man Photos, wie das weiter oben belegt.

Ausschnitt aus Sexfolterphoto Abu Ghraib

Auf diesem Ausschnitt aus dem obigen Photo kann man erkennen, wie die Folter arrangiert wurde. Einer der Gefangenen muss sich auf den Rücken legen und die Beine öffnen. Dort zwischen seine Beine und auf ihn zwingt man einen zweiten Gefangenen sich zu legen. Damit wird der Eindruck einer homosexuellen Sexszene vorgetäuscht. Wurden die Penisse vorher stimuliert, kann man Fotos machen, die wirklich wie homosexueller Sex aussehen.

Ein dritter Gefangenen, der mit dem zweiten mit Fussfesseln verbunden ist, muss sich daneben legen und die beiden umarmen, als ob auch er an der Sexszene beteiligt wäre. Auch bei solchen Szenen kam es in der Vergangenheit vor, dass man zusätzlich bei Gefangenen eine Erektion provozierte und dann Photos machte, so als ob der Geschundene durch die Berührung mit den Männern eine Erektion bekommen hätte.

Dagegen hört sich dann die andere Foltermethode fast noch harmlos an:
Die Gefangenen wurden für lange Zeiträume (aus anderen Quellen wissen wir: für 72 Stunden) am Schlafen gehindert. Hierzu wurden sie immer wieder mit kalten Wassergüssen aufgeweckt und mit überlauter Musik beschallt. Wer eventuell glaubt, dies sei keine Folter, sollte einmal versuchen, sich dies anzutun. Nach spätestens zwei Nächten ohne Schlaf ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. 72 Stunden sind drei Nächte.

Zum Abschluß hier noch genau, was das Pentagon über die geschilderten „Verhörmethoden“ sagt: „Diese Verhöre wurden nach einem sehr detaillierten Plan und von speziell trainierten Fachkräften durchgeführt (...)“. Folter ist also nichts „unamerikanisches“ oder „verabscheuungswürdiges“, sondern echtes Profitum.


Dieser Artikel von Elmar Getto vom vergangenen Jahr ist jetzt brandaktuell geworden, denn die US-Regierung und -Parlament haben diese Foltermethoden nun offiziell per Gesetz zugelassen. Der Artikel erschien in 'RBI-Aktuell' am 4. Juni 2005, hier leicht redigiert vom Autor und mit neuem Titel versehen. Der Originaltitel lautete: "Bush und Rumsfeld foltern".



Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zur Folter:


- Bush und Rumsfeld foltern!

- Die USA am Scheideweg – Innerhalb oder ausserhalb der zivilisierten Welt?

- Kann man durch Folter Wahrheit erfahren?

- Folter – CIA-Folterflüge und europäische Regierungen

- Wenn bürgerliche Rechte abgeschafft werden... - USA-Land der Freiheit?

- Interviews mit Guantánamo-Insassen

- Beine zu Brei geschlagen – Folter in Afghanistan

- Warum wird gefoltert?

- US-Generalmajor Taguba zwangspensioniert

- Fürchterlich schrille Schreie von gefolterten Jungen

- Folter, Folter ohne Ende

Sonntag, 15. Oktober 2006

Bill Kristol hetzt zum Iran-Krieg

Es fehlen Kenntnisse über das iranische Atomprogramm in Washington

Von Karl Weiss

Die Vorbereitungen zum Krieg gegen den Iran laufen in Washington. Aber man hat - wie damals beim Irak - überhaupt keine ausreichenden Erkenntnisse zum angeblichen Grund des Überfalls - dem Atomprogramm. Das hindert natürlich niemanden wirklich - wie damals. Der Artikel ist aus der "Berliner Umschau" und vom 29. August 2006.

Es gibt „große Löcher” in den Kenntnissen, die durch Geheimdienste und andere Quellen über die Möglichkeit eines geheimen Atomprogramms des Iran gewonnen wurden, steht in einem Bericht des US-Senatsausschusses, der in dieser Frage zu einer Stellungnahme kommen sollte und dazu die geheimen Unterlagen darüber studieren konnte. Laut den US-Senatoren kann man im Moment nichts Definitives zum iranischen Atomprogramm sagen.

Dies geht aus einer Veröffentlichung hervor, über die UPI berichtet (in Deutsch am 24. August veröffentlicht). Mit anderen Worten: All die großen Worte der US-Hardliner, man könne davon ausgehen, daß der Iran bereits Atomwaffen entwickele, sind Schall und Rauch.

Ahmedinedschad

>Niemand weiß nichts Genaues nicht.<

Zwar wäre es nach den Erfahrungen, die Saddam Hussein gemacht hat, logisch, daß der Iran Atomwaffen anstrebte. Schließlich hat sich am Beispiel Irak gezeigt, daß ein Land ohne Massenvernichtungswaffen, die eventuell die USA oder auch Israel bedrohen können, vom großen Bruder jenseits des Atlantik zum Frühstück verspeist wird, wenn es dort große Ölvorkommen gibt.

Das Beispiel Nord-Korea zeigt die andere Seite: Hat man (wahrscheinlich) Atomwaffen, wird man mit Samthandschuhen angefaßt. Pjöngjang provozierte Washington bis aufs Blut - trotzdem ging der Angriff gegen den Irak, nicht gegen die Nord-Koreaner.Tatsache ist und bleibt, daß jedes Land das Recht hat, Uran anzureichern, wenn es das will. Das gesteht der Atomwaffensperrvertrag ausdrücklich zu.

Warum ausgerechnet dem Iran dies Recht verweigert werden soll, das man z.B. Brasilien ohne Weiteres zugesteht, ist bisher nicht einmal annähernd erklärt worden. Keine 150 km von dem Ort, an dem dieser Artikel verfaßt wird, steht eine der modernsten Uran-Anreicherungsanlagen der Welt, eingeweiht 2006.

Gun

Drei der Nachbarn Irans haben Atomwaffen und sind bekannt dafür, extrem angriffslustig zu sein: Indien, Pakistan und Israel. Indien hat bereits einen Überfall auf China gestartet. Pakistan und Indien haben bereits drei Kriege gegeneinander hinter sich und Israel ist international überhaupt der Inbegriff des Staates, der andauernd seine Grenzen überschreitet (in mehrerer Hinsicht).

Der Iran dagegen hat in seiner ganzen Geschichte nach der kolonialen Herrschaft noch niemals Truppen außerhalb seines eigenen Landes eingesetzt (mit Ausnahme der kürzlichen Bombenangriffe auf irakisches Kurdengebiet).

Iranische Atomanlagen

Schon einmal hat die US-Regierung ein Land überfallen, in dem es viel Öl gibt und bei dem man keine klaren Hinweise hatte, daß wirklich an Massenvernichtungswaffen gearbeitet wurde. Die ganze Schuld an diesem „Irrtum“ wurde den Geheimdiensten in die Schuhe geschoben.

Nun ist man erneut in der Lage, keine klaren Informationen über irgendeine Art von Massenvernichtungswaffen in einem Ölland zu habe, diesmal dem Iran, und schon wieder klingt es aus allen Ecken: Präsident Bush: „Die militärische Option „liegt auf dem Tisch“. Bill Kristol, einer der hauptsächlichen Vordenker der Bush-Regierung: „Wir könnten mit Iran viel früher in einer militärischen Konfrontation sein, als die Leute glauben“ usw.

Bush Deaths

Wie wird man hinterher einen völkerrechtswidrigen Überfall auf einen souveränen Staat begründen? Man hätte dem Iran die „Demokratie“ bringen müssen?

So eine wie in den USA, wo nicht einmal öffentlich über Wahlfälschungen gesprochen werden darf?

Freitag, 6. Oktober 2006

Die New York Times ist die Wahrheit - Taliban für Drogen verantwortlich?

Taliban erhöhen durch Zauberkräfte die Drogenproduktion in Afghanistan

Von Karl Weiss


Artikel der "Berliner Umschau" von heute

Die New York Times (NYT) lügt und verdreht keineswegs, sie gibt nur selektiv jene Meldungen an ihre Leser weiter, die nicht den Verdacht aufkommen lassen können, der Überfall auf Afghanistan im Jahre 2001 sei auch deshalb unternommen worden, um den Anbau von Mohn zur Heroin- und Opium-Herstellung wieder anzukurbeln.

Am 3. September zum Beispiel erschien als Aufmacher der New York Times ein Artikel unter dem Titel „Opium Harvest at Record Level in Afghanistan“, in dem festgestellt wurde: In Afghanistan, das bekanntlich nicht unter NATO-Protektorat und damit unter US-Fuchtel steht, sondern das unabhängigste aller Länder ist, wurde in diesem Jahr die größte Mohnernte aller Zeiten eingebracht. Im Artikel verbreitet man insgesamt vier Mal die Aussage, dies käme daher, daß die Taliban wieder sehr aktiv sind in Afghanistan.

Aber die NYT, die NYT ist eine ehrenwerte Zeitung!

Selbst der Schreiber dieser Zeilen als Amateur konnte nachprüfen, wie es sich mit der Mohnernte und damit mit der Produktion von Heroin und Opium in Afghanistan im Verlauf der letzten Jahre verhielt. Die fähigen Journalisten der NYT haben also umso mehr diese Möglichkeit. Sie hatten nur gerade keine Zeit.

Hier die Zahlen der Mohn-Pflanzungen nach UN-Angaben in Hektar in Afghanistan seit dem Beginn des Zerfalls der Herrschaft der Mujaheddin im Jahr 1995:

1995: 54 000 ha
1996: 57 000 ha
1997: 58 000 ha
1998: 64 000 ha
1999: 91 000 ha
2000: 82 000 ha
2001: 8 000 ha

In dem Maße, wie die sogenannte Nord-Koalition große Teile des Nordens, des Zentrums des Mohnanbaus, eroberten, wuchs zunächst die Anbaufläche; dann ging mit dem Vormarsch und schließlichen Sieg der Taliban die Fläche drastisch zurück.

poppy-plantation-area

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Die Zahlen beziehen sich auf Anbauflächen. Der Rückgang 2001 kann also nicht auf den Überfall durch NATO-Truppen im Oktober 2001 zurückgeführt werden, denn zu diesem Zeitpunkt waren alle Felder längst abgeerntet. Die Zahlen stammen aus einer Studie der UNO.

Wie diese Zahlen eindeutig und eindrucksvoll belegen, sind die US-Verbündeten „Nordkoalition“ für die Ausweitung des Mohnanbaus zuständig, wogegen die Taliban, aus welchen Gründen auch immer, bereits im zweiten Jahr ihrer Herrschaft über das ganze Land den Mohnanbau in Afghanistan praktisch ausgerottet hatten.

Nach dem Einmarsch der NATO in Afghanistan gab es Stimmen, die sagten, das habe gar nichts mit den Anschlägen des 11. September (des gleichen Jahres) zu tun, sondern mit der strategischen Lage Afghanistans und dem Ausbleiben des Heroins und der damit verbundenen hohen Einnahmen durch Geldwäsche in der Wall Street. Das ist selbstverständlich eine himmelschreiend absurde Verschwörungstheorie!

Unmittelbar nach der Machtergreifung durch die NATO (und damit der US-Regierung) gingen die Anbau-Flächen des Mohn wieder raketenhaft nach oben:

2002: 74 000 ha
2003: 80 000 ha

Selbstverständlich hat dieses Hochschnellen der Zahlen absolut nichts damit zu tun, daß die NATO sich genau mit jenen Kräften „Nord-Allianz“ zusammentat, die für die hohen Zahlen der Flächen des Mohnanbaus schon vorher verantwortlich waren, sondern waren in Wirklichkeit Spätwirkungen der Taliban, so eine Art Gedächtniseffekt. Vielleicht haben die auch aus dem Nachbarland Pakistan, wohin sie fliehen mußten, mit ihren bekannten Zauberkräften die Mohnproduktion in Afghanistan wieder in Gang gebracht.

Außerdem ist offensichtlich, warum der Grund für den Einmarsch nicht die strategische Lage Afghanistans und die Wiederherstellung des Mohnanbaus auf das alte Niveau gewesen sein kann. Es ist doch offensichtlich, daß dieser Grund die Befreiung der Frau war, ein altes Bush-Anliegen

Die NATO, also vor allem die US-Regierung, aber auch die deutsche Bundesregierung hatte zwar die Truppen im Land zu dieser Zeit des im wahrsten Sinne des Wortes aufblühenden Mohns, aber selbstverständlich für nichts die Verantwortung. Verantwortlich in diesem Zeitraum in Afghanistan war ausschließlich Gott - oder vielleicht auch Allah. „Wenn DER Mohn anbauen läßt, was können wir dafür.“

Nun wurden auf der Internet-Site „Journalismus- Nachrichten von heute“ https://oraclesyndicate.twoday.net
die neuesten UN-Zahlen des Mohnanbaus in Hektar für 2005 und 2006 veröffentlicht:

2005: 104 000 ha
2006: 150 000 ha

Es gab also während der US(NATO)-Herrschaft in Afghanistan bereits vor dem diesjährigen Anstieg eine heftige Ausweitung des Mohn-Anbaus. Ein Schlingel, dieser Gott, nicht?

In England, so berichtet ein Drogenexperte, kommen 90% des Heroins aus Afghanistan. Das dürfte auch in etwa der Wert für ganz Europa sein. „Wir haben ja nun, verflixt noch einmal, was anderes zu tun, als das Pack von Heroin-Abhängigen zu schützen, oder?“

Die Provinz in Afghanistan mit etwa der Hälfte des Mohnanbaus ist Helmand. Dort sind die Anstrengungen, den Mohnabau zu unterbinden, besonders intensiv! Trotzdem lag aufgrund der Fernwirkung der Taliban allein in dieser Provinz der Anstieg der Anbaufläche innerhalb dieses Jahres bei 160%!

In dieser Provinz ist der bekannte Wohltäter der Menschheit Sher Muhammad Akhund der starke Mann. Jahrelange Anklagen wegen seines Zusammenhangs mit Drogenbaronen sind selbstverständlich bösartig und unbegründet. Er wurde von der Überfall-Koalition der NATO als Gouverneur dieser Provinz eingesetzt. Es ist selbstverständlich eine böse Verleumdung, darin die Absicht zu erkennen, den Mohnanbau wieder anzukurbeln.

Außerdem hat man bereits in diesem Jahr, lediglich fünf Jahre nach dem Einmarsch, Akhund als Gouverneur abgelöst. Das ist doch ein klarer Beweis, wie intensiv man den Mohnanbau bekämpft! Er schmort in keinem Gefängnis für seine Untaten, denn er ist ja ein verdienter Mann, so wie Schröder. Dafür bekam er (nein, nicht Schröder, Akhund!) einen schönen Sitz im Oberhaus des afghanischen Parlaments. Daß er dort seinen Einfluß weit über „seine“ Provinz ausweiten kann, ist schon wieder so eine hinterhältige Verleumdung.

Ein anderer bekannter Drogenbaron Afghanistans ist Mohammed Daud. Er bekam von Bush, NATO und Bundesregierung den verantwortlichen Posten des Vize-Inneministers und Hauptbeauftragten für die Verhinderung des Mohn-Anbaus. Die Behauptungen, damit habe man den Bock zum Gärtner gemacht, sind bereits eindeutig widerlegt worden. Das wurde von antiamerikanischen Hetzern in die Welt gesetzt!

Und nun raten Sie, verehrter Leser, wer Nachfolger von Akhund als Gouverneur von Helmand wurde? Richtig! Mohammed Daud!

Wer solche politischen Entscheidungen fällt, beweist dadurch ja offensichtlich politische Weisheit. Die deutsche Bundesregierung als Mitverantwortliche in Afghanistan, speziell im Norden, wo die Zuwächse des Anbaus groß sind, ist selbstverständlich für keinen Heroin-Toten in Europa mit verantwortlich! Wer behauptet, dies sei Beihilfe zum Mord, zum Drogenhandel und anderer Schwerkriminalität, ist ein Antidemokrat, ein Verfassungsfeind!

Sehen Sie sich an, geneigter Leser, was die NYT angesichts dieser Fakten in jenem Artikel schreibt. Die höchste, ja göttliche Form der Wahrheit:

„The Bush administration has made poppy eradication a major facet of its aid to Afghanistan, and it has criticized Mr. Karzai for not doing more to challenge warlords involved in opium production.“

„Die Regierung Bush hat das Auslöschen des Mohnanbaus zu einem wichtigen Bestandteil seiner Hilfe für Afghanistan gemacht und Herrn Karsai [den „Präsidenten“ von Bushs Gnaden] kritisiert, weil er nicht mehr gegen Warlords unternimmt, die in die Opium [und Heroin]–Produktion verwickelt sind.“

Das ist ungefähr so, als würde man schreiben: „Der Teufel hat die Verringerung der Temperaturen in der Hölle zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt und seinen Oberaufseher Beelzebub ernsthaft ermahnt, weil er zu wenig gegen die überall von Unterteufeln unterhaltenen Feuer unternimmt.“

Es weiß doch jeder: Immer schon war es das wichtigste Anliegen des Teufels, die unerträgliche Hitze in der Hölle abzumildern. Ob Bush und der Teufel etwas miteinander zu tun haben? Natürlich nicht, Sie Provokateur! Beide verfolgten schon immer die selbstlosesten Ziele!

Die NYT hält ihre Leser keineswegs für verdummt, nein, die NYT, die NYT ist eine ehrenwerte Zeitung!

Dummerweise hat die NYT aber vergessen, aus dem Manuskript zu streichen, daß ein wichtiger Teil des weiteren Anstiegs der Opium- und Heroin-Produktion auf die Nord-Provinz Badakhshan entfällt, weit entfernt von jedem Taliban-Einfluß und verantwortlich u.a. von deutschen Soldaten kontrolliert. Solche Informationen verwirren doch den Leser nur!

Der „Stern“ hat erst kürzlich wieder bewiesen, daß er eine verantwortungslose Illustrierte darstellt. Er hat nämlich aufgedeckt, daß Mohammed Daud auf einer offiziellen Liste mit vierzehn der Haupt-Drogenverantwortlichen in Afghanistan stand. Ende 2004 wurde sein Name von der Liste gestrichen, von Karsai im Einvernehmen mit der US-Regierung! Dabei hat man dann auch gleich den Bruder von Präsident Hamid Karsai, Ahmed Wali Karsai von dieser Liste gestrichen. Wer solche Informationen veröffentlicht, kommt seiner Verantwortung nicht nach. Da könnten doch fehlgeleitete Personen auf falsche Folgerungen kommen.

Aber die NYT, die NYT, ist eine ehrenwerte Zeitung!

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Der amerikanische Aufschrei

Welche Seele?

Von Karl Weiss

Dieser Artikel um den US-Imperialismus und die US-amerikanische Seele verdient unsere Aufmerksamkeit, denn wir wollen nie in Antiamerikanismus verfallen, so sehr wir auch die Regierung der USA anklagen. Er erschien in der "Berliner Umschau" am 27. Juni 2006.

In Europa unterliegen wir leicht der Illusion, daß das US-amerikanische Volk in weiten Teilen mit der Politik ihrer Oberen überinstimmt. Das ist nicht der Fall. Es handelt um Minderheiten im Bereich von 20%, die tatsächlich auf Bush-Kurs sind. Ein Artikel und seine Kommentare zeigt erneut, wie weit die Sensibilität der US-Amerikaner geht und wie kritisch die meisten gegen ihre Regierung eingestellt sind, trotz der Einheitsbrei-Gehirnwäsche der US-Medien.

Der Artikel „The struggle to Recapture our Soul" („Der Kampf, unsere Seele wiederzugewinnen") von Mike Whitney in der vielgelesenen US-oppositionellen Site „Information Clearing House" vom 18.6.06 und seine fast einhundert Kommentare sind ein neuer Beweis für diese kritische Sensibilität. Es kann ohne Übertreibung als ‚der amerikanische Aufschrei’ bezeichnet werden.

Im Artikel selbst greift Whitney die Regierung wegen ihrer Irak-Politik an. Er zitiert den Ex-US-General William Odom mit Bezug auf den Irak: "Dies ist das größte strategische Desaster in der US-Geschichte."Whitney weist darauf hin, daß Bush, wo auch immer er auftaucht, nur noch unter schwerstem Polizei- und oft auch militärischem Schutz auftreten kann und ausschließlich vor ausgewähltem Publikum sprechen kann. Sein Kurzbesuch in Bagdad letzte Woche war nur in der festungsartig geschützten „Grünen Zone" möglich so wie auch der Besuch in Großbritannien, der von 3500 voll bewaffneten Schutztruppen abgesichert werden mußte.

Er hebt weiterhin hervor, daß die Besatzungstruppen in all den Jahren der Besetzung es nicht geschafft haben, auch nur einen Quadratzentimeter irakischen Bodens zu kontrollieren außerhalb ihrer Festung. Selbst innerhalb der „Grünen Zone"mußte Bush schon nach 5 Stunden wieder heimgeschickt werden, weil sonst das Sicherheitsschema nicht mehr hätte durchgehalten werden können.

Er schreibt: „By every objective standard, things were better under Saddam." „Welchen objektiven Vergleich man auch benutzen mag, die Zustände waren auf jeden Fall besser unter Saddam [Hussein]."

Dann kommt einer jener Sätze, die man nur als „amerikanischer Aufschrei" interpretieren kann: „The long litany of war crimes is finally wearing away at the fragile American psyche." „Die lange Litanei von Kriegsverbrechen ist letzendlich dabei, die verletzliche amerikanische Psyche auszuhöhlen."

Und fährt fort: „Die Marke „Bush" ist nun unrückholbar verbunden mit kriminellen Entführungen, Mißbrauch von Gefangenen und massiven Schlächtereien."

Und er zitiert Brzezinsky: „Dies ist schlimmer als die schlechtesten Tage in Vietnam. (...) Wir haben keine freie und demokratische Regierung, die funktioniert (...) Die Autorität, die wir eingesetzt haben, ist umstellt und relativ hilflos; ein Bürgerkrieg beginnt aus den Ecken zu kriechen, während die Besatzungsmacht unfähig ist, die Aufständischen [offizielle US-Bezeichnung für den Widerstand] zu vernichten, weil es eine ausländische Besatzung ist ..."

Er besorgt sich zusammen mit Brzezinski um einen möglichen ‚kulturellen Abstieg’ Amerikas. Er zeigt damit, daß er nicht aus moralischen oder ethischen Gründen gegen den Irak-Krieg ist, sondern weil er das Ansehens der Vereinigten Staaten auf Dauer schädigt und der Herrschaft über die Welt abträglich ist. So endet er dann mit dem Satz: „Nun müssen wir kämpfen, um unsere Seele wiederzugewinnen."

Noch beeindruckender als der eigentlich Artikel aber die Zig Kommentare, die zum großen Teil die fortschrittllichere Position der Grundsatzkritik einnehmen.

Es wird die Frage gestellt: „Welche Seele?" Welche Seele sei denn zurückzugewinnen.

Es wird geschrieben: „Es sieht doch so aus, daß wir unsere längst dem Teufel verkauft haben."

Einer schreibt: „Wenn denn eine Seele zu erkennen wäre, würden wir keine Leute abschlachten, ihre Rohstoffe stehlen, den Politikern erlauben, die öffentlichen Mittel der Arbeitslosenversicherung und der Gesundheitsvorsorge zu rauben, die Älteren zum alten Eisen zu werfen, usw. usw. (...) In den Vereinigten Staaten ist die Bestie frei, lebend, tobend und außer Kontrolle. Nur Opfer und Schmerzen können dies Land wieder mit dem Rest der Menschheit in Verbindung bringen, Schmerzen (...) hier in unseren eigenen Straßen (...). Daß eine Seele sich bilden könnte, müßte Mitleid kultiviert und die Apathie zerstört werden."

Ein anderer schreibt über die US-Führerschaft: „...eine Führerschaft, die chronisch ethische geistige Verwirrung zeigt, chronische Unredlichkeit, desaströse Dummheit, ebenso wie öffentliche Erklärungen und Verhalten eines krinminellen Geisteskranken."

Ein dritter schreibt: „... da geht ein totes System."

Ein anderer: „... zu hören, wie man darüber spricht, ob es „das wert" war, unschuldige Menschen zu töten und zu foltern, gibt mir das Gefühl, mich übergeben zu müssen..."

Der gleiche über Rumsfeld und seine Clique: „... Dümmlinge, unfähig zu sozialen Kontakten - niemand kann wiedergutmachen, was sie getan haben (...)"„Derek" schreibt: „Hitler hat solche Dinge getan. Kriegsverbrechen sind mit der Todesstrafe zu ahnden."

Ein anderer: „Es ist höchste Zeit, daß dieses Reich fällt. Je schneller dies passiert, desto besser, denn jeder weitere Tag bringt neue Katastrophen über diesen Planeten (...)"

Ein anderer kommt auf die Seele zurück: „Amerika, deine Seele ist in der Brieftasche, wie immer - und die wird bald leer sein."

Noch einer ist ziemlich pessimistisch angesichts des Zweiparteiensystems: „ .... der Witz ist, daß die demokratische Wendung sich als die gleiche herausstellt wie die republikanische (...) Man geht im Kreis, bis die Sache genannt Amerika sich dreht und wirbelt und im Staub der Geschichte verschwindet."

Oder dieser hier: „Welche Seele? Amerika wurde gebaut auf dem Blut der eingeborenen Indianer ... die Vereinigten Staaten sind in fast jeden Krieg verstrickt ... hat Regierungen abgesetzt und getötet und Millionen und Millionen verstümmelt rund um den Globus ... sie haben das souveräne Land Irak überfallen aufgrund von Lügen ... die Vereinigten Staaten unterstützen staatlich promovierten Terrorismus gegen die Palästinenser für über 58 Jahre ... ich frage erneut: Welche Seele?"

Schließlich: „Unsere Seele wiedergewinnen? Welche Seele? Die Indianer Seele? Die Sklaven Seele? Wessen Seele? Wie wärs mit einer völlig neuen, direkt geformt aus Lehm? Mit der alten kann man nicht mehr viel anfangen, Mike."

Und so geht es weiter und weiter, seitenlang. Fast alle Antworten nicht um das Ansehen Amerikas besorgt und nicht um die Dauer der Weltherrschaft, sondern um die Werte, die einmal der Menschheit aus den USA entgegenleuchteten. Der amerikanische Aufschrei.

Link zum Originalartikel hier

Der hier berichtete Artikel mit den Kommentaren ist auf dieser Site zu finden (in Englisch)

Sonntag, 24. September 2006

Die armen Titanier

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Von Elmar Getto


Dies ist eine andere der Satiren von Elmar Getto, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Erschien ursprünglich in "RBI-Aktuell"am 1. Februar 2005.

Nach neuesten Erkenntnissen ist Condolezza Rice bereits seit Tagen dabei, die Invasion auf den Titan zu planen, um den Titaniern Demokratie zu bringen.

Das wird ein Massaker!


Mein Mitgefühl mit den Titaniern ist groß, ja schon fast grenzenlos. Hat doch die europäische Sonde Huygens, als sie auf dem Titan, dem Saturnmond, gelandet ist, eine schreckliche Entdeckung gemacht:

Die ganze Oberfläche des Mondes ist voller Kohlenwasserstoffe: Es regnet Methan, es gibt Meere voller Butan und Hexan und längerkettigere Kohlenwasserstoffe, sogenannte Öle, bilden ganze Sümpfe.

Öle? Öle! Eben!

Während man auf unserem armen Planeten kilometertief bohren oder teure Bohrinseln ins Meer stellen muß, ist das Öl und Gas dort schlicht und einfach im Überfluß auf der Oberfläche vorhanden, man muß es nur ins Raumschiff pumpen! Noch dazu sind die begehrten Kohlenwasserstoffe dort nicht in Form zäher, hochviskoser Massen vorhanden, sondern bereits fertig in kleinen Molekülen, die man hier Benzin, Diesel und Erdgas nennt.

Daß dies die Aufmerksamkeit von US-Ölkonzernen geweckt hat und die ihre Leute (George W., Condolezza und andere) bereits darauf angesetzt haben, braucht nicht zu verwundern. Es wird für die nächsten Wochen erwartet, daß Condolezza auf ihrer nächsten größeren Rede als Außenministerin bereits die Titanier in die Liste der „Vorposten der Tyrranei“ aufnimmt. Voraussichtlich wird die titanische Tyrranei vorgezogen und wird bereits nach dem Iran drankommen.

Damit bleibt genug Zeit, um einen gesetzten älteren Herrn aus Schweden dorthin zu senden, um als UN-Missionär zu klären, ob dort Titanier vorhanden sind. Man kann bereits mit Sicherheit sagen, daß sein Aussage vor dem Weltsicherheitsrat, es seien keine Titanier zu finden gewesen, noch am gleichen Tag von Condolezza widerlegt werden wird, denn es liegen sichere Geheimdiensterkenntnisse vor, daß es Titanier gibt, daß dort eine Tyrannei herrscht, der Tyrann Abdul Ben Assad heißt und den ganzen Planet Erde bedroht.

Wir werden mit Sicherheit von einer Mission hören, die den Titan in wenigen Tagen vollständig erobert, die Angriffsabsichten Abduls Ben Assads auf die Erde aufdeckt und nach einiger Suche auch ihn selber aufspürt. Bereits nach wenigen Monaten werden demokratische Wahlen stattfinden, in denen Botschafter Negroponte mit überwiegender Mehrheit gewählt wird. Die „eingebetteten Reporter“ werden in den wenigen Momenten, in denen sie in ihren Betten aufwachen, Stein und Bein schwören, sie hätten die Titanier und Abdul gesehen, allerdings werden aus Sicherheitsgründen keine Photos erlaubt sein.

Erst viel später wird man erfahren, daß aus Sicherheitsgründen alle Titanier in Sondergefängnisse gebracht werden mußten, wo aber weithin mit absolut humanen Methoden gefangen gehalten wird. Wenn einzelne Soldaten über ihre Befugnisse hinausgingen und Titanier gefoltert haben sollten, so werden sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Einer der US-Soldaten hatte allerdings die Anweisungen nicht richtig gelesen und hatte auf dem Titan ein Streichholz entzündet. Damit ging der ganze Mond in einer Explosion auf, da all die vielen Kohlenwasserstoffe ja leicht entzündlich sind. Von der Erde aus war aber nicht mehr als ein kleiner Lichtblitz zu sehen.

Die Tatsache, daß es auf dem Titan keinen Sauerstoff gibt und somit auch kein Brand entstehen kann, ist absolut ohne Bedeutung, denn die US-Regierung hat sich von der Abwesenheit bestimmter Dinge an einem Ort noch nie davon abhalten lassen, dort Tod und Zerstörung zu verbreiten.

Karl Weiss - Journalismus

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