Imperialismus

Mittwoch, 20. September 2006

Afghanistan - Die Drogen - 'Connection', Teil 1

US-Regierung und CIA offenbar tief in afghanischen Drogenhandel verstrickt

Von Elmar Getto

Jetzt steht es also fest: Die afghanische Wahl-Farce hat das Ergebnis, das man nicht direkt als überraschend bezeichnen kann: Der von den USA eingesetzte Übergangspräsident Karsai, der „eng mit dem CIA zusammengearbeitet hat“, ist nun “gewählter Präsident”. Welch Zufall! Die von neutralen Beobachtern klar gekennzeichneten Wahlfälschungen werden nicht beachtet, nicht die Personen, die viele Male wählen konnten, nicht die Wahllokale, die einfach schlossen, als die “richtigen Leute” gewählt hatten. Das offizielle US-Amerika wird ab sofort in die Welt posaunen: “Afghanistan hat einen demokratische gewählten Präsidenten! Wir haben die Demokratie nach Afghanistan gebracht!”

Nun, was wollte man auch erwarten unter Oberaufsicht eines Landes, das selbst intensive Schwierigkeiten hat, eine glaubhafte demokratische Wahl zustande zu bringen.

Aber die jetzt ans Licht kommenden Informationen provozieren Fragen, die weit über eine „Wahl nach DDR-Vorbild“ hinausgehen.

Bereits seit einiger Zeit wissen wir, daß der Afghanistan-Krieg schon vor den Anschlägen vom 11. September 2001 geplant wurde. Damit war klar: Es ging niemals um ein paar Terroristen, nicht um Al-Quaida und nicht um Osama bin Laden (einige Beobachter meinen sogar, das Nicht-Auffinden des wildgewordenen Saudi-Arabischen Millionärssöhnchens nach nun bald 3 Jahren könne nur Ausdruck einer unbeschreiblichen Inkompetenz oder schlicht und einfach Absicht sein).

Die bisher am meisten diskutierte These war, daß es um die Öl-Pipeline von den Feldern des Kaspischen Meeres zum indischen Ozean ging, die man durch Afghanistan führen wollte, was die Taliban nicht zulassen wollten.

Jetzt wird aber mehr und mehr klar, daß dies bestenfalls, wenn überhaupt, ein Teil-Grund dieses Krieges war. Näher kamen sicherlich schon jene, die auf die welt-strategische Lage Afghanistans hinwiesen, nicht weit von zwei der wichtigsten Ölzonen der Erde, der arabischen und der am Kaspischen Meer, hinter dem Iran, so daß man dem Iran einen Zwei-Fronten-Krieg aufzwingen kann, wenn man auch im Irak steht und den Iran angreifen will, zwischen Rußland und dem Indischen Ozean, am einzigen Paß-Übergang vom Nahen Osten (Middle East) zum asiatischen Kernland und an Jahrtausende alten Handelswegen.

Hatte nicht die damalige Sowjetunion 1980 dieses Land aus ganz ähnlichen Gründen überfallen und besetzt, was allerdings nur ihren Untergang beschleunigte?

Aber all diese Theorien haben einen wichtigen Grund vergessen: Die Drogen-‚Connection’.

Hier einige Zitate aus nun verifizierten Quellen hierzu:

"Before 1980, Afghanistan produced 0% of the world's opium. But then the CIA moved in, and by 1986 they were producing 40% of the world's heroin supply. By 1999, they were churning out 3,200 Tons of heroin a year nearly 80% of the total market supply. But then something unexpected happened. The Taliban rose to power, and by 2000 they had destroyed nearly all of the opium fields. Production dropped from 3,000+ tons to only 185 tons, a 94% reduction! This enormous drop in revenue subsequently hurt not only the CIA's Black Budget projects, but also the free-flow of laundered money in and out of the Controller's banks"

Quelle: Portland Independent Media, basierend auf Veröffentlichungen des Aufklärungs-Journalisten Mike Ruppert, zitiert in “Counterpunch”

(siehe hier)

“Vor 1980 [dem Jahr der russischen Invasion in Afghanistan] hat Afghanistan kein Opium[/Heroin] produziert. Dann begann der CIA dort seine Arbeit und 1986 lieferte das Land bereits 40% des weltweiten Heroins. 1999 wurden 3 200 Tonnen von Heroin aus dem Land geschmuggelt, fast 80% der gesamten Welt-Heroin-Menge. Aber dann geschah etwas unerwartetes. Die Taliban ergriffen die Macht und bis zum Jahr 2000 [muß offenbar heißen: 2001] hatten sie fast alle Opium-Felder vernichtet. Die Produktion fiel von über 3000 Tonnen auf etwa 185 Tonnen, ein Rückgang von 94%. Diese gewaltige Verminderung der Einnahmen traf nicht nur die “schwarzen Kassen” des CIA, sondern auch den freien Fluß der Geldwäsche in die kontrollierenden Banken und aus ihnen heraus.”

Eine so weitgehende und tiefgreifende Anklage muß allerdings mit aller Vorsicht behandelt werden, zumal der Aufklärungs-Journalist Mike Ruppert nicht unumstritten ist.

Wir brauchen hier nicht auf die Anklagen einzugehen, überprüfen aber nun die Glaubwürdigkeit von Mike Ruppert in dieser Frage.

Die Zitierung und Verwendung dieses Materials im Artikel von Mike Whitney in „Counterpunch“ gibt ihm allerdings schon eine gute Basis, denn „Counterpunch“ ist zwar für radikale Meinungen, aber auch für korrekte Behandlung der Fakten bekannt. So blieb aber doch immer noch ein Zweifel.

Jetzt aber wurde auf einer ganz anderen Site die Entwicklung der Mohn-Anbau-Flächen in Afghanistan über die letzten Jahre veröffentlicht. Das war verlinkt über die Site „Break-for-News“ und ist basiert auf Zahlen der UNO.

Mohn-Ernte

https://www.breakfornews.com

Diese Statistik zeigt exakt die Entwicklung, die auch Mike Ruppert angab. Hier ist die Graphik:

poppy-plantation-area

Diese Graphik zeigt genau, was auch Mike Ruppert angibt: Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan sinkt die Anbaufläche von Mohn (poppy) 2001 auf einen minimalen Rest. Mit der Machtübernahme der US-Amerikaner und ihrer Verbündeten 2002 kommt sie wieder auf die früheren Werte.

Hören wir, was Mike Ruppert weiter dazu zu sagen hat, nachdem wir und nun überzeugt haben, er redet nicht aus dem hohlen Bauch:

(dies sind Auszüge aus seiner site „fromthewilderness“)

https://www.fromthewilderness.com/

"Until February, Afghanistan had been the world's largest producer of opium/heroin, claiming close to 70% of the world's total production. That opium, consumed largely in Western Europe and smuggled through the Balkans, was a direct source of cash deposits in Western financial institutions and markets.

The Taliban's actions this year (destroying the opium crop) severed the ruling military junta in Pakistan from its primary source of foreign revenues and made bin Laden and the Taliban completely expendable in the eyes of the Pakistani government. It also cut off billions of dollars in revenues that had been previously laundered through western banks and Russian financial institutions connected to them....

Prior to the WTC attacks, credible sources, including the U.S. government, the IMF, Le Monde and the U.S. Senate placed the amount of drug cash flowing into Wall Street and U.S. banks at around $250-$300 billion a year.

In that context, the real history of Osama bin Laden, as America's useful terrorist-du-jour reveals a long and continuous history, interwoven with the drug trade and the Bush family, of supporting conflicts that have benefited U.S. military and economic interests."

"THE TALIBANS DESTRUCTION OF THAT (OPIUM) CROP WAS APPARENTLY THE SINGLE MOST IMPORTANT ACT OF ECONOMIC WARFARE AGAINST US ECONOMIC INTERESTS THAT THE TALIBAN HAD EVER COMMITTED".

„Bis Februar [gemeint ist wohl 2001] war Afghanistan der weltgrößte Opium/Heroin-Produzent, verantwortlich für annähernd 70% der Weltproduktion. Das Opium [muß wohl heißen Heroin], weithin konsumiert in West-Europa und durch den Balkan geschmuggelt, war eine direkte Quelle von Geldeinlagen in westlichen Finanzinstituten und –märkten.

opium

Was die Taliban in jenem Jahr taten (die Opium-Felder zerstören), nahm der herrschenden Militärjunta in Pakistan ihr hauptsächliche Quelle für ausländisches Geld und machte den Tabilan und Osama bin Laden völlig unnütz in den Augen der Pakistanischen Regierung. Es ließ Milliarden von Dollar an Einnahmen nicht mehr an westliche Banken und russische Finanzinstitute, die mit diesen zusammenarbeiteten, zur Geldwäsche fließen,...

Bereits vor den Anschlägen des 11. September haben glaubhafte Quellen, wie die US-Regierung, der IMF, ‚Le Monde’ und der US-Senat die Gesamtmenge der Drogengelder, die pro Jahr an die Wall Street [New Yorker Börse] und US-Banken fließen, mit 250 bis 300 Milliarden US-Dollar veranschlagt.

In diesem Zusammenhang steht die wirkliche, lange und andauernde Geschichte von Osama Bin Laden, „Terrorist der Stunde“ der USA, verwoben mit Drogenhandel und der Familie Bush, der wiederholt Konflikte unterstützt hat, die ökonomischen und militärischen Interessen der USA genützt haben.“

„Die Vernichtung dieser [Mohn-] Ernte war offensichtlich der große wesentliche und einzige ökonomische Kriegsakt, den die Taliban gegen die US-Interessen begangen haben.“

Daraus schließt der Artikelschreiber Mike Whitney (link zu „counterpunch“ oben) folgerichtig:

"It seems unlikely that this level of "economic activity" would continue to flourish without US participation. Also, the parasitic relationship of the major banking institutions to the drug trade is hardly anecdotal. We shouldn't be surprised that America's "new friend" Pakistan is deeply involved as well. Before the Taliban's rise to power, a "whopping" 60% of Pakistan's GDP is estimated to have come from the illicit trafficking of drugs; making it a factor that penetrated every area of Pakistan society. (The ISI, the equivalent of the CIA, was a particularly large beneficiary of drug receipts)

What is striking about these charges of US involvement in narco trafficking is that suggests a compelling interest on the part of the banking establishment to prosecute the war in Afghanistan. Up to this point, many critics had alleged that the Energy giants were driving the bus. Now, it appears that there was a confluence of interests (Big Energy, Banks, Wall Street and arms dealers) who elected to steer the country towards war. With the giants of industry on board, there's no need to wonder why the Forth Estate followed suit and "whipped up pre-war hysteria" on front pages and TVs across the nation. This should give us all some idea of the (almost) insurmountable task in front of us; to extricate America from its new imperial wars. Virtually, every major institution in American life (including the Congress) is committed to this new crusade. This illustrates the gravity and the magnitude of the "Iraq-Afghanistan" campaign.

„Es ist unwahrscheinlich, daß diese Art von „wirtschaftlicher Aktivität“ so blühen könnte, ohne daß die USA beteiligt sind. Ebenso ist die parasitäre Abhängigkeit der großen Bank-Institutionen vom Drogenhandel kaum nur eine persönliche Meinung.

Wir würden auch nicht überrascht sein, wenn der „neue Freund“ der USA, Pakistan, tief hierin verwickelt ist. Bevor die Taliban (in Aghanistan) an die Macht kamen, wurden unglaublich hohe 60% des Brutto-National-Produktes von Pakistan als aus dem illegalen Drogenhandel stammend geschätzt, was ihn zu einem Faktor macht, der mit allen Bereichen der pakistanischen Gesellschaft verbunden ist. (Der ISI, das dortige Gegenstück zum CIA, war einer, der speziell in hohem Masse Vorteil aus Drogenverkäufen zog.)

Das besonders Auffallende an dieser Verwicklung der US-Regierung in Drogenhandel ist, daß dies überzeugende Interessen des Bank-Establishments am Afghanistan-Krieg nahelegt. Bisher hatten viele Kritiker die Energie-Giganten als Haupt-Antreiber des Krieges gesehen. Nun scheint es so, daß da die Interessen der großen Energie-Konzerne, der Banken, von Wall Street und der Waffenhändler zusammenflossen, als beschlossen wurde, das Land in einen Krieg zu steuern.

Mit den Industrie-Giganten an Bord, braucht man sich nicht zu wundern, warum die „Vierte Gewalt“ [die Medien] die gleiche Richtung einschlug und eine hysterische Kriegshetze auf den Titelseiten und im Fernsehen überall im Land begann. Dies sollte uns allen klarmachen, welche fast unüberwindliche Hürde da vor uns liegt: Die USA aus ihren neuen Imperial-Kriegen herauszuholen. Tatsächlich sind eben auch die größeren Institutionen des amerikanischen Lebens (einschließlich des Kongresses) in diesen neuen Kreuzzug verwickelt. Das verdeutlicht das Gewicht und die Größe der Irak-Afghanistan-Kampagne.“

Langsam beginnt sich ein klareres Bild abzuzeichnen, was unter dem lügnerischen Label „Krieg gegen den Terror“ tatsächlich abläuft. Weitere Überraschungen sind nicht unwahrscheinlich.


Dies ist ein wichtiger Artikel von Elmar Getto, einer der ersten von ihm in "RBI-Aktuell", der auf das heute wieder höchst aktuelle Thema des Zusammenhangs der Drogenproduktion mit dem Überfall auf Afghanistan eingeht. Er erschien ursprünglich am 28. Oktober 2004, hier leicht redigiert.

Link zum Teil 2.

Sonntag, 17. September 2006

Fällt die Supermacht aus der Umlaufbahn?

Überlegungen des kritischen US-Journalisten Tom Engelhard

Gefunden und in wesentlichen Teilen übersetzt von Elmar Getto

Hier wieder ein anderes Thema, die Gefährdung dr Supermachtstellung der USA. Elmar zeigt ein weiteres Mal, daß er besonders weitsichtige Artikel im englischsprachigen Raum zu finden und übersetzen versteht. Ursprünglich veröffentlicht in "RBI-Aktuell" vom 11. Mai 2005.

Ein interessanter Artikel aus der ‚Asia Times’, Hongkong: „Out of Superpower orbit”. Tom Engelhard ist der Leiter der Website Tomdispatch.com des 'Nation Institute' in der USA und einer der Gründer des „American Empire Project“. Rbi-aktuell dokumentiert hier Auszüge aus dem Artikel in einer Übersetzung unseres Autors. Sind wir Zeugen des Beginns des Sturzes der einzigen verbliebene Supermacht aus ihrer Umlaufbahn?

„Eine dritte Begrenzung der [US-]Macht [neben denen der russischen Öl- und Gasreserven und der russischen Interkontinentalraketen mit Atomwaffen] kommt erst jetzt in Sicht: Der Anfang der Bildung von regionalen Machtblöcken (nicht notwendigerweise militärischer Natur), die sich den verschiedensten Zielen der einzigen Supermacht widersetzen.

Während Groß-Europa, noch im Aufbau, einer davon ist und einige Kombinationen in Groß-Asien andere sind (so wie kürzlich aufgezeigt durch das überraschende, wenn auch noch schüchterne Einverständnis zwischen Indien und China so wie auch durch die zerbrechliche Allianz zwischen Russland und China, schon im früh-militärischen Stadium), so liegt der wohl am wenigsten erwartete dieser Blöcke viel näher dem Zuhause, der Block, der aus einem wachsenden Zahl von linkslastigen Demokratien in Lateinamerika besteht, die entschlossen sind, ihre eigenen kollektiven Interessen zu verfolgen, unabhängig davon, was auch immer die Bush Administration im Sinn hat.(...)

Der Washingtoner Insider-Report Nelson (...) betonte letzthin wiederholt, daß die ganze Konzentration der Politik der Bush-Administration auf dem Nahen Osten liegt und weiterhin liegen wird. Condolezza Rice ( ...) machte so auch in einem kürzlichen Interview (...) klar, daß man die ganze Verantwortung, mit dem Problem Nord-Korea fertig zu werden, freundlicherweise den Chinesen überläßt.

Der Irak-Krieg hat den Nahen Osten in zunehmendem Maße unstabiler gemacht. Der Ölpreis steigt. Der Dollar beginnt zu wackeln. Das US-Militär wäre verzweifelt überbeansprucht, wenn nicht unfähig, irgend eine andere weltweite Herausforderung anzunehmen. Kein Wunder, daß der Präsident kürzlich die Hand des saudi–arabischen Kronprinz Abdullah (...) fast nicht mehr loslassen wollte. Er braucht Hilfe, von wo er sie bekommen kann.(...)

Dies hat, auf der anderen Seite, einen respektablen Raum geschaffen für Experimente und Änderungen, vor allem gleich vor der Haustür der siegreichen Supermacht, einen Raum, den der venezuelanische Präsident Hugo Chávez zu nutzen began mit allem, über was er verfügt. (…) [Er ist] jene Art von Figuren, mit denen die [US-]Administration früher kurzen Prozess machte.(...)

Aber Chávez, der über die drittgrösste US-Einfuhrmenge von Rohöl verfügt (etwa 15% aller unserer [der USA] Importe, etwa so viel wie Saudi-Arabien) hat in den letzten Monaten folgendes fertiggebracht.

Er hat zwei große Energie[Öl]-Abkommen mit der Super-Konkurrenz China und mit dem superverhaßten Iran abgeschlossen (Hey, das war unsere Energie!), er hat eine, wenn auch informale, ökonomische Allianz mit dem super-gehaßten kubanischen Führer Fidel Castro abgeschlossen, ein Schlag ins Gesicht [der Supermacht], als Teil des Versuches, eine Alternative zur von den US befürworteteten Amerikanischen Freihandelszone zu schaffen, von der Kuba ausgeschlossen wäre, er hat Waffen von Rußland und Spanien gekauft, er hat gedroht, den Ölhahn zuzudrehen, falls seine Regierung von Washington bedroht oder blockiert werden sollte und schließlichhat er letzte Woche – in einer letzten Beleidigung für die Bush-Administration ( für die Aussenpolitik und Militärpolitik fast dasselbe sind) – das US-Militär aus Venezuela hinausgeschmissen.

Daß dies ohne irgendwelche sichtbaren Gegenmaßnahmen geschah, ist ein gewisser Meilenstein.(...)Die Amerikas fallen [von den USA] ab.

Die anwachsenden Auseinandersetzungen mit Venezuela sind sogar nur die Spitze des Eisbergs in Bezug auf den Kontinent. Gerade letzte Woche zum Beispiel, als Frau Rice Lateinamerika besuchte und intensive Lobby betrieb, wählte die OAS (Organisation Amerikanischer Staaten) den chilenischen Sozialisten und Innenminister Jose Miguel Insulza zum Generalsekretär der Organisation, den Kandidaten, gegen den sie bis zur letzten Sekunde Lobby betrieben hatte. „Das ist das erste Mal in der Geschichte der Organisation,“ berichtet Larry Rother von der New York Times, „daß ein Kandidat, der zunächst von den USA nicht akzeptiert worden war, die Regional-Gruppe mit 34 Mitgliedern führen wird.“ Insulza „hat nicht nur Schritte befürwortet, Kuba in die Organisation zurückzubringen, sondern wurde auch von Herrn Chávez unterstützt.“ Das kann man ein Signal für sich ändernde Zeiten nennen.(...)

Im März … auf einer Pressekonferenz [in Brasilien] stellte [Donald] Rumsfeld die Notwendigkeit für Venezuela in Frage, 100.000 AK-47-Gewehre von Rußland zu kaufen (...). Die Antwort des brasilianischen [Vize-Präsidenten und] Verteidigungsminister José Alencar (...) läßt sich aus der Diplomaten-Sprache so übersetzen: Rudere zurück, Don[ald].(...)

Raus aus der imperialen Umlaufbahn
Zieht man all dies in Betracht [die Souveränität, mit der die US-Regierungen in der Vergangenheit in ihrem Hinterhof Lateinamerika Regimes gestürzt und eingesetzt haben], ist es bemerkenswert, was die Bush-Regierung heute in ihrem eigenen Hinterhof nicht bewerkstelligen kann. Sie kann Kuba nicht vollständig isolieren, sie kann keine ‚Koalition der Willigen’ gegen Venezuela zusammenbasteln, sie kann eine Reihe von Ländern der Region nicht daran hindern, Energie-[Öl-] Geschäfte der einen oder anderen Art mit China, Iran, Indien und anderen potentiellen Konkurrenten um die Energie abzuschließen. (...)

Auf keinem anderen Gebiet war die Bush-Regierung vielleicht weniger erfolgreich als in den Beziehungen zwischen den Militärs der USA und anderer Länder, die als ausschlaggebend für ihre Pläne angesehen werden. Ein Teil davon beruht zweifellos auf ihrem einseitigen ‚Tunnelblick’. Um US-Soldaten vor jeder möglichen strafrechtlichen Anklage zu bewahren, hat sie das Gesetz über „Service Members Protection“ (ASPA) durch den Kongress gejagt. Es verbietet US-Sicherheits- Hilfsfonds und fast jede militärische Kooperation mit Ländern, die nicht den von der UNO geschaffenen Strafrechtsgerichtshof (ICC) ablehnen oder einen bilateralen Vertrag mit den USA über Immunität abschließen. (...)

Wie die Dinge sind, befinden sich 11 der Länder, die den ICC ratifiziert haben und sich geweigert haben, dem US-Militär generell Amnestie zu gewähren, in Lateinamerika. Ein weiteres Zeichen der Zeit. (...)

Alle größeren Länder Südamerikas, mit Ausnahme von Kolumbien und Argentinien, stehen auf der ASPA-Schwarzen Liste. (...) Die Zahl der Offiziere aus diesen Ländern, die in den USA ausgebildet werden, sank von 700 auf annähernd Null. (...)

Der von den USA nach dem ASPA-Gesetz offen gelassene Raum wird in zunehmendem Maße von China gefüllt.(...)

Es war einmal - vor Zeiten, als eine US-Regierung mit solchen Revolten umzugehen gewußt hätte [die Revolte gegen den equadorianischen US-freundlichen Präsidenten, die zu dessen Absetzung führte und die Massendemonstration in Mexico City für den US-kritischen Oppositionspolitiker Lopez Obrador, die dazu führte, dass der populäre Politiker für die Wahlen im nächsten Jahr zugelassen werden mußte], unter Benutzung des CIA, der Beziehungen zwischen den Militärs, der wirtschaftlichen Macht und verschieder Arten von Hilfe. Aber nun führen solche Ereignisse in Lateinamerika gerade einmal dazu, daß die Bush-Regierung beginnt sie wahrzunehmen. Ihre Fähigkeit zu reagieren ist begrenzter als üblich.

Über alles gesehen, der Irak ist ein Schwarzes Loch für die Macht [US-]Amerikas und eine Art von Friedhof für die weltweiten Ziele und Energien dieser Regierung. Dies gibt dem aus der Vietnam-Zeit bekannten Wort ‚quagmire’ eine neue Bedeutung [Das Wort bezieht sich auf die politische Situation ähnlich der einer Person, die in einen unbekannten Sumpf geraten ist und sich nur noch unter Gefahr bewegen kann].(...)

Niemand sollte natürlich die Macht des ‘Empires’ unterschätzen, zurückzuschlagen(...).

Die ‚Volksmacht’ ist eine schöne Sache, wenn sie Osteuropa und den Nahen Osten erschüttert, aber wenn sie sich auf die Amerikas ausdehnt, könnte sie unangenehm nah bei Zuhause sein. Was wäre, wenn die ‚Volksmacht’ die Vereinigten Staaten erfaßt? Die ‚Brot und Spiele’-Art von Demokratie war bis jetzt eine wirksame Garantie der politischen Apathie überall in [US-]Amerika, aber was wäre, wenn die [US-]Amerikaner eines Tages in großer Zahl aus ihrem politischen Schlummer erwachen und verlangen, daß sie auch eine wirklich repräsentative Regierung zusteht? Was wäre, wenn, was wäre, wenn tatsächlich wir alle begännen aus der Imperiums-Umlaufbahn zu fallen?

Wer den ganzen Artikel nachlesen will:

https://atimes.com/atimes/Front_Page/GE04Aa01.html

Samstag, 16. September 2006

Hintermann freigelassen?

Widersprüche über Widersprüche in der "Aufklärung" der Londoner Anschläge vom 7. Juli

Von Elmar Getto

Nun der sechste der Artikel von Elmar Getto zu den Londoner Anschlägen. Er erschien am 20. August 2005 in "RBI-Aktuell".

Die ‚Fortschritte’ von Scotland Yard bei der Aufklärung der Terroranschläge von London gehen im Krebsgang. Während man nicht aufhört, die erfolgreiche Festnahme von Tätern und Hintermännern der Schein-Anschläge vom 21.7. zu feiern, kommt man bei den wirklichen Anschlägen vom 7.7. nicht einen Schritt voran. Im Gegenteil, der wichtigste verdächtige Hintermann, der ägyptische Chemiker, ist soeben freigelassen worden.

Die vermutlichen Scheinanschläge vom 21.7. sind offensichtlich von ein paar absoluten Amateuren durchgeführt worden als schlecht durchgeführte Imitation der wirklichen Anschläge. Imitationen von großen Verbrechen sind vielfach bekannt. Alle „Täter“ sind hinter Schloß und Riegel, ebenso wie ein paar Mitwisser, aber die Behauptung, sie wollten lediglich Angst verbreiten, scheint glaubhaft zu sein.

Jedenfalls hat die Londoner Polizei bis heute nicht offiziell behauptet, die „Bomben“, die lediglich einen Knall verursachten, seien echt gewesen, nur nicht losgegangen, wie es eine Anzahl von Medien verbreiten, obwohl sie sich dabei eben auch wieder nur auf Medienmeldungen beziehen. Aber Medien, die von Medien abschreiben, sind keine Quelle. Die Regeln seriösen Journalismus scheinen dem Mainstream abhanden gekommen zu sein (sofern er sie denn je befolgte).

Aber selbst wenn es wirklich echte Bomben waren, die nicht losgegangen sind, würde dies nur eine Menge neue Fragen aufwerfen. Die drei in London Inhaftierten müssen nun dem Richter vorgestellt werden, damit ihre Haft verlängert wird. Da wird zum ersten Mal Gerichtsverwertbares vorgelegt werden müssen. Man kann gespannt sein.

Die Fahndung nach den Tätern bzw. Hintermännern der wirklichen Anschläge, die über 50 einfache Menschen töteten und Hunderte verletzte, hat dagegen nichts Neues aufzuweisen. Im Gegenteil, der einzige von Scotland Yard Verdächtigte in Haft, der ägyptische Chemiker, der als der Bauer der Bomben identifiziert worden war, wurde in Ägypten sang- und klanglos freigelassen. Die ägyptischen Behörden ließen verlauten: „Es gebe keine Hinweise, dass der Ägypter Magdi al-Naschar in die Anschläge verwickelt sei oder Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida habe“.

Da er auf Betreiben englischer Behörden festgenommen worden war, bedeutet das, die Engländer konnten den Ägyptern keine Belege für ihre Vermutungen vorlegen, der Ägypter habe die Bomben vom 7.7. gebastelt. Das ist allerdings fast unglaublich, denn die englische Polizei hatte am Tag seiner Festnahme mehrere Behauptungen diesbezüglich aufgestellt, die nun wirklich nicht von den Medien erfunden worden waren:

- In seiner verlassenen Wohnung seine Spuren exakt des gleichen Sprengstoffes gefunden worden wie er bei den Anschlägen verwendet worden waren.

- Die zunächst geäußerten Vermutungen, es habe sich um militärischen Sprengstoff gehandelt, habe sich als falsch herausgestellt.

- Vielmehr seien die Anschläge mit dem Sprengstoff Acetonperoxid und/oder Apex ausgeführt worden, der angeblich aus leicht überall zugänglichen Rohstoffen hergestellt werden kann.

- Daraus folgt, daß es sich bei den in seiner Wohnung gefundenen Spuren auch um diesen Sprengstoff gehandelt haben muß.

Und das ist nun alles Makulatur?? War es gar nicht der Sprengstoff? War es ein anderer? Welcher ist jetzt der wirklich bei den Anschlägen benutzte Sprengstoff? Wenn er nicht in der Wohnung des „Chemikers“ hergestellt wurde, woher kam er? Vielleicht doch ein militärischer Sprengstoff? Diese Panne, wenn es denn eine war, addiert sich nun zu einer nicht enden wollenden Liste der Pleiten, Pech und Pannen der Scotland Yard und anderer britischer Behörden – oder handelt es sich in Wirklichkeit um eine Spur von Nebelkerzen, die von den wirklichen Tätern ablenken wollen?

Hier ist die bisherige Pannenliste - oder sagen wir, die Liste der unerklärlichen Vorfälle bei der Aufklärung:

1. Bereits vor den Anschlägen der erste unerklärliche Vorfall: Einen dringend als Terrorverdächtiger in Bezug auf die verheerenden Anschläge in Madrid vom März 2004, den Syrer Mustafa Setmariam Nasa, läßt man aus England ausreisen, ohne daß bis heute irgend jemand auch nur eine Erklärung darüber abzugeben für nötig hielt, warum man ihn laufen ließ.

2. Gleichzeitig mit den Anschlägen wurde eine Terror-Abwehrübung durchgeführt, die ebenfalls von Anschlägen in der Londoner U-Bahn ausging. Das kann natürlich reiner Zufall sein, wird aber äußerst verdächtig, wenn man weiß, daß auch bei den Anschlägen des 11. September in den USA genau am gleichen Tag eine Übung durchgeführt wurde, in der Terroranschläge durchgespielt wurden, bei denen Flugzeuge entführt und in Gebäude gelenkt wurden.

3. Über eine Stunde lang nach den Anschlägen wurde verbreitet, es handele sich um einen Kurzschluß der U-Bahn und/oder einen Unfall. Erst als sich diese Version nicht mehr aufrecht halten ließ, weil der Bus vor aller Augen in die Luft geflogen war, begann man die Anschläge zuzugeben. Auch dies hat eine unglaubliche Parallele in den Anschlägen des 11. September. Auch dort wurde nach dem Einschlag des ersten Flugzeugs in den Nordturm des WTC von einem Unfall gesprochen, obwohl man bereits über eine halbe Stunde vor dem Einschlag des zweiten Flugzeugs wußte, daß mehrere Flugzeuge entführt worden waren. Erst als auch der zweite Turm von einem Flugzeug getroffen worden war, wurden die Anschläge zugegeben.

4. Genauso wie bei den Anschlägen des 11. September innerhalb von 48 Stunden alle 19 angeblichen Täter identifiziert waren, von denen aber 17 ‚leider’ in den Flugzeugen gewesen waren, ohne daß je erklärt wurde, wie man so schnell auf die Täter (wenn sie es denn waren) gekommen war, genauso wurden bei den Londoner Anschlägen innerhalb weniger Tage die vier ‚britischen Jungs’ als Täter festgestellt und gleichzeitig deren Ableben bekannt gegeben. Innerhalb dieser Zeit konnte keine der anderen Leichen identifiziert werden. Wie hatte man dann die Leichen der vier identifiziert, die ja wohl am meisten entstellt gewesen sein mußten? Man konnte unmöglich bereits mit der DNA von Verwandten Abklärungen durchgeführt haben. Das dauert länger. Oder hatte man die DNA der vier in der Kartei? Man gab an, man habe die vier auf dem Video am King’s Cross-Bahnhof gesehen und einer sei vermißt gemeldet worden. Aber wie hat man in dieser Zeit verifiziert, daß genau diese vier unter den Toten waren und jeweils genau einer an jedem der vier Orte. Es wurden von dreien Dokumente gefunden, von einem an zwei Orten. Aber wie konnte man sie Leichen zuordnen? Fragen über Fragen!

5. Einmal die ‚vier Jungs’ als Täter identifiziert, welche weiteren Ergebnisse der Fahndung hat man zu bieten, nachdem die einzige heiße Spur nach dem „Chemiker“ sich in Luft aufgelöst hat? Keine! Das gleiche wie in den USA. Osama Bin Ladens 19 Räuber identifiziert und – Leichenstille! Nichts mehr!

Entweder die Anschläge wurden von Tätern mit überirdischen Fähigkeiten durchgeführt oder aber Scotland Yard ist einfach über Nacht unfähig geworden. Beides wenig wahrscheinlich, nicht? Bliebe nur die Möglichkeit, daß man gar nichts und niemand mehr finden will.

6. Obwohl alle U-Bahnen in London Video-überwacht sind, konnte keine einziger Schnappschuss auch nur eines der vier Attentäter in der U-Bahn gezeigt werden.

7. Obwohl selbst Scotland Yard schon mehr oder weniger halboffiziell zugab, daß es sich wohl bei den vier nicht um Selbstmordattentäter gehandelt habe, sie eventuell nicht einmal wußten, daß sie Bomben mit sich trugen (wenn sie die denn trugen), gibt es keinerlei Hinweise der Polizei über Zusammenhänge mit Hintermännern oder der Fahndung nach bestimmten Personen, denn es muß ja Hintermänner gegeben haben, wenn die vier getäuscht worden waren. Während die vier schneller als möglich gefunden worden waren, verstrich jetzt ein Monat ohne weitere Ergebnisse.

8. Bereits zwei Stunden nach den Anschlägen stand auf einer Website ein angebliches Bekennnerschreiben von einer Gruppe, die sich selbst als Geheimorganisation von Al Quaida bezeichnet. Der Betreiber der Website mit Londoner Adresse ist bis heute nicht belangt oder auf der Fahndungsliste. Die Website ist bei einem texanischen Server in den USA angeschlossen. Auch hier hat man noch nicht einmal gesucht. Warum nicht? Ist Al Quaida unantastbar oder was? Auch der zweite, der Schein-Anschlag wurde mit Bekennerschreiben Al Quaida belegt. Wie das, wenn es sich um eine englische Amateurgruppe ohne irgendwelchen Hintergrund gehandelt hat? Keine Erklärung! Keine Fragen!

9. Offizielles Großbritannien hat heftig zur allgemeinen Terrorhysterie beigetragen, nicht nur die Medien. Erklärungen des Premier- und Innenministers waren geradezu Aufhetzung zum Rassenhass. So hat man gemeinsam mit den Medien eine öffentliche Hysterie hervorgebracht, die dann zur völligen Hysterisierung auch der Polizei führte (offensichtlich hat man dort intern auch noch nachgeholfen). So konnte es geschehen, daß Polizisten angesichts eines bestenfalls minimal Verdächtigen sofort zum vorbeugenden Todesschuß griffen – und das acht Mal, nachdem er bereits überwältigt und im Griff von mehreren Polizeibeamten war.

10. Polizeiinterne Quellen gaben nach der Ermordung des jungen Mannes aus Brasilien, der nichts mit Terror oder sonst etwas zu tun hatte, gezielt Falschmeldungen an die Medien, um die Tat ihrer Kollegen weniger absurd erscheinen zu lassen. Es wurde behauptet, der Verdächtige sei geflüchtet, nachdem die Polizeibeamten sich angeblich identifiziert hätten. Er habe trotz sommerlicher Temperaturen eine gefütterte Jacke getragen. Sein Visum sei abgelaufen gewesen. Die Zeugenaussagen und die Familie des Ermordeten haben dies alles bereits widerlegt. Um die Familie zum Schweigen zu bringen, sind eigens britische Beamte nach Brasilien geflogen und haben offenbar der Familie ein hohes Schweigegeld angeboten, getarnt als „Wiedergutmachung“. Rein zufällig hört man nichts mehr von der Familie.

11. Es wurde verlautet, man habe auf einem Video, das auf dem Bahnhof von Luton aufgenommen worden sei an jenem Tag die vier mit einem Fünften Mann zusammen stehen sehen. Danach wurde dieser fünfte nie wieder erwähnt. Das Video wurde nicht veröffentlicht.

12. Als der vierte Attentäter wurde zunächst ein Jamaikaner identifiziert mit dem Namen Lindsay Germaine. Sein Auto wurde am Bahnhof von Luton gefunden und enthielt angeblich Sprengstoff. Dann aber wurde plötzlich klar, daß er überhaupt kein Muslim war. Damit war die Al Quaida-Verbindung natürlich nicht gegeben. So erklärte man etwas später, nun sei der vierte Mann ein gewisser Nadim Fiaz aus Leeds, 37 Jahre alt. Dann, wiederum eine Zeit später – offenbar dachte man, nun sei schon vergessen, daß der Jamaikaner gar kein Moslem war, tauchte wieder der Name Lindsay Germaine als vierte Mann auf. Was denn nun? Und welchen Sprengstoff hat man in seinem Auto gefunden? Wie wurde ein Nicht-Muslim von Al Quaida angeheuert? Warum stellt niemand die naheliegenden Fragen?

13. Das ist in den Medien überhaupt ein markanter Knackpunkt dieses Anschlages wie auch schon bei den Anschlägen des 1. September. Niemand in den Medien bemerkt Widersprüche, mangelnde Erklärungen und Ungereimtheiten. Statt dessen wird in beeindruckender Gemeinsamkeit und Unbeirrtheit immer vor sich hingeschrieben und in die Kameras gesprochen: Al Quaida, Al Quaida und noch einmal Al Quaida. Da kann auch einer kommen, der es wirklich wissen muss, der englische Premier Blair und am Fernsehen verkünden: Es gibt keine Organisation mit Namen Al Quaida, dies ist ein westlicher Code für eine bestimmte Art von Anschlägen, das stört nicht im mindesten. Es wird berichtet und am nächsten Tag schreibt man weiter Al Quaida, Al........... Bestimmte Leute haben einfach immer Recht, egal, was sie sagen. Wenn morgen Bush erklären würde, sein Hund sei jetzt der Kaiser von Indien, so werden sie dies melden, vielleicht noch kommentieren: Na so was, der Hund, wer hätte das gedacht? Niemand fragt nie nach, niemand wundert sich, es wird einfach an den Lippen gehangen und berichtet, was herausfällt. Beeindruckend.

Zusammengefaßt: Seit dem letzten Mal, als hier spekuliert wurde, wer wirklich hinter den echten Londoner Anschlägen steckt, ist die Wahrscheinlichkeit, daß es westliche Stasi-Dienste waren, weiterhin angestiegen.

Neues - Londoner Anschläge, Teil 2

Teil 2 und Schluß: Waren die 'vier Jungs' Dupes oder Fake?

Von Elmar Getto

Dies ist nun der fünfte der Artikel von Elmar Getto zu den Londoner Anschlägen. Er erschien ursprünglich am 2. August 2005.

Die „Selbstmord-Bomber“ sind allüberall. Das ist der Eindruck, den die Mainstream-Medien in Weltmaßstab nach den Londoner Anschlägen verbreiten. Selbst wenn sie gestern noch berichtet hatten, daß selbst die Londoner Polizei nicht an Selbstmordanschläge glaubt, wird am nächsten Tag schon wieder „Selbstmord-Bomber“ posaunt.

Ein Beispiel für den generellen Charakter, den der Begriff „Selbstmord-Bomber“ oder „Selbstmord-Attentäter“ im Denken der Menschen aufgrund der intensiven Berieselung bereits angenommen hat, ist die Äußerung eines Freundes des Autors, der sich intensiv politisch informiert und gestern meinte: „Schröder ist doch nichts anderes als ein Selbstmordbomber. Er hat den Bombengürtel Hartz IV gezündet und damit die SPD und die deutsche Gesellschaft detoniert.“

Eine kleine Umfrage des Autors unter Bekannten und Familienmitgliedern hat folgendes Ergebnis gebracht: Fast alle, die sich nicht intensiv politisch interessieren und auch nicht die Artikel des Autors in Rbi-aktuell verfolgen, sagten bei den folgenden Aussagen „stimmt“ (neben einigen „weiß nicht“):

- Die Londoner Anschläge des 7.7. wurden von Selbstmordbombern durchgeführt.
- Alle Bomber waren Islamisten
- Die Al Quaida wurde bereits als Urheber identifiziert.
- Alle vier Attentäter sind einwandfrei identifiziert.
- Die fast lückenlose Ausstattung der Londoner Bahnhöfe, U-Bahnhöfe und U-Bahnen mit Überwachungskameras hat wesentlich zur Aufklärung beigetragen.
- Es sind bereits die Zusammenhänge der Anschläge vom 7.7. (mit über 50 Toten) und der vom 21.7. (ohne Tote und Verletzte) aufgeklärt.
- Die Attentäter vom 21.7. waren Hintermänner des Anschlags vom 7.7.
- Sie sind gefaßt und werden zweifellos bald wegen der Toten und Verletzten vom 7.7. vor Gericht gestellt.

Der geneigte Leser kann sich hier selbst überprüfen: Hat er eventuell auch gedacht, eine dieser Aussagen wäre richtig? Alle sind falsch.

Am 27. Juli stand in der „New York Times” ein Artikel, in dem ausführlich die Theorie entwickelt wurde, die vier Attentäter vom 7.7.05 in London seien wahrscheinlich keine Selbstmord-Attentäter gewesen, sondern von dunklen Kräften mißbraucht worden, um die Bomben an ihren Bestimmungsort zu bringen. Sie bezeichnete dies mit dem englischen Wort dupes, das bedeutet: Nützliche Idioten; Leute, die durch Täuschung dazu gebracht wurden, etwas Illegales zu tun. Man berichtet sogar, daß diese Theorie innerhalb von Scotland Yard Mehrheitsmeinung sei.

Dies hält die New York Times keineswegs davon ab, am nächsten Tag wieder lauthals von ‚suicid bombers’ zu schreiben. Bezüglich der starken Zweifel, die alle bekannten Fakten an der Theorie aufkommen lassen, daß die vier britischen Jungs einen Selbstmord beabsichtigt hatten, hat Rbi-aktuell schon ausführlich berichtet. Auch bezüglich von Al Quaida wurde schon alles gesagt. Dies braucht hier nicht wiederholt zu werden.

Allerdings gibt es noch weitere Anhaltspunkte, daß es sich nicht um Selbstmordanschläge handelte:

Während es in Israel, wo praktisch alle der mit Bombengürtel ausgeführten Selbstmordanschläge gegen Zivilpersonen stattfanden, praktisch nicht denkbar ist, daß ein Araber eine Tasche oder einen Rucksack im Bus stehen lassen kann und aussteigen (deshalb werden ja Bombengürtel verwendet), ohne daß dies gleich Aufmerksamkeit auf sich zöge, da die israelische Bevölkerung auf solche Dinge sensibilisiert ist, wäre dies in London kein Risiko. Weder besteht die Gefahr, daß man argwöhnisch in der U-Bahn beobachtet wird, noch daß es besonders auffällt, wenn man etwas stehen oder liegen läßt. Das schlimmste, was einem passieren kann, ist, daß einem jemand nachruft: „He, ist die Tasche nicht Ihre? Ham Sie die nicht vergessen?“ Insoweit besteht in London schlicht und einfach keine Notwendigkeit für Selbstmordanschläge.

Außerdem gibt es jene kleinen Hinweise, die jene Theorie vom Selbstmord unwahrscheinlich machten: Alle vier Rucksackträger hatten Rückfahrkarten gelöst auf ihrem Weg in den Tod. Der Jamaikaner Linsay Germaine, der sein Auto in Luton am Bahnhof abgestellt hatte, kaufte dort ein Park-Ticket für 7 Tage. Keiner der vier hat einen Brief oder eine Video-Botschaft oder ähnliches hinterlassen, wie es Selbstmordattentäter häufig tun. Selbstmordattentäter verabschieden sich üblicherweise von ihren Familien, oft mit einer Feier. Die Familien der vier waren aber ahnungslos. Es ist Allgemeingut, daß man relativ einfach Zeitzünder mit den Zeigern einer Uhr basteln kann, oder auch z.B. mit einem Digitalwecker. Wer in der Lage war, einen komplizierten Sprengstoff zu erzeugen, für den war ein Zeitzünder eine Kleinigkeit. Die Zeitzünder-Theorie bietet auch den Vorteil, eine Erklärung für die vierte Explosion im Bus fast genau eine Stunde später zu bieten: Der Zeitzünder war versehentlich auf eine Stunde später eingestellt gewesen. Der Attentäter hatte vermutet, seine Bombe habe nicht funktioniert, sie wieder an sich genommen und war schon auf dem Weg an einen anderen Ort mit dem Bus, als sie explodierte. Wenn die Bomben Zeitzünder hatten, waren sie nicht für einen Selbstmordeinsatz vorgesehen.

Kommen wir zum nächsten Punkt: Der vierte Bomber ist keineswegs klar identifiziert. Zunächst hatte man den Besitzer des Autos, das man in Luton am Bahnhof gefunden hatte (angeblich mit einer grossen Zahl weiterer Bomben im Kofferraum), den Jamaikaner Germaine Lindsay, als vierten Bomber angegeben. Dann hatte man aber bemerkt, daß der gar kein Muslim gewesen war und sein Name verschwand aus den Schlagzeilen. Kurz danach tauchte stattdessen ein 37-jähriger mit dem Namen Nadim Fiaz aus Leeds als vierter Mann auf. Jetzt, nachdem man davon ausgehen kann, daß niemand mehr sich daran erinnert, daß Germaine Lindsay kein Muslim war, wird nach und nach wieder sein Name in die Meldungen eingefügt, soweit überhaupt noch im einzelnen auf den ersten Anschlag vom 7.7. eingegangen wird.

Der oben schon genannte Artikel der New York Times schreibt mit unschuldiger Selbstverständlichkeit, der vierte der Bomber sei Germaine Linsay gewesen und zitiert sogar noch seinen Onkel, der sagt, seine Familie sei sicher, daß er so etwas nie getan hätte. Die Zeitung bringt auch das fast allen schon bekannte Fahndungsbild, das die Londoner Polizei herausgegeben hatte und das die vier Attentäter zusammen auf dem Weg zum Zug im Bahnhof Luton zeigen soll, wo sie einen Zug zum Bahnhof King’s Cross genommen haben sollen und benennt dort die vier.

Damit sind wir denn auch schon beim nächsten Thema. Dies Bild ist nämlich in mehrer Hinsicht interessant. Es soll ein Einzelbild aus der Video-Überwachung des Bahnhofs von Luton darstellen. Dort hatten sich die vier angeblich getroffen, drei kamen mit einem anderen Zug aus Leeds, Linsay wohnte weiter im Landesinneren und war mit dem Auto zu diesem Bahnhof gekommen. Der grosse dunkle links soll Mir (oder Hasib) Hussein (19 Jahre) sein (der hier offensichtlich Bart trägt – darauf kommen wir später zurück), jener, der später die Bombe im Bus gezündet haben soll. Gleich hinter ihm offensichtlich ein Schwarzer, der aber auf diesem Bild sicherlich nicht zu identifizieren ist (so wie auch die beiden anderen) das sei Germaine Lindsay. Hinter ihm, zum Teil von ihm verdeckt, mit der hellen Kappe, das sei Mohammed Sidique Khan, 30, liebender Ehemann und Vater eines 8 Monate alten Kindes, von dem auf seiner Arbeitsstelle berichtet wird, wo er geistig behinderte Kinder unterrichtete, er habe ein besonderes „Händchen“ mit Kindern. Der letzte schließlich sei Shehzad Tanweer, (mit dem hellen Hemd), 22 Jahre alt.

Dieses Bild, außer daß es von denkbar schlechter Bildqualität ist, wie bei solchen „Closed Circuit-Videos“ üblich, enthält deutliche Hinweise, daß es manipuliert wurde, daß die Figuren der Männer – oder jedenfalls von einem von ihnen - hineinretuschiert wurden. Zu einer genaueren Betrachtung weisen wir hier auf zwei Web-Sites hin, die dies ausführlich untersucht haben:

https://www.freace.de/artikel/200507/260705a.html

https://wagnews.blogspot.com/2005/07/evidence-luton-cctv-image-is-fake.html

Auf beiden Seiten mag man etwas zu schnell als sicher annehmen, was noch genauer zu untersuchen ist, aber bei Beobachtung des Bildes (bei allem kritischen Abstand) muß man doch für sehr wahrscheinlich halten, daß hier retuschiert wurde.

Ein großer Teil der beanstandeten Dinge mag auf die schlechte Bildqualität zurückzuführen sein, aber zwei Argumente scheinen überzeugend: Zwar gibt es bei Fernsehbildern diesen Effekt, daß helle und dunkle Streifen sich nach links oder rechts fortsetzen, was eine Erklärung für das Geländer sein könnte, das sich vor das Gesicht des dritten Bombers und vor seinen Unterarm schmuggelt, aber im ganzen Bild tritt dieser Effekt an keiner anderen Stelle auf – und das ist verdächtig. Auch zeigt das ganze Bild an mehreren Stellen den (schwachen) Effekt des negativen Geisterbild: rechts neben besonders hellen und dunklen Stellen sieht man die Form im Negativ noch einmal. Insoweit ist der dunkle Schatten rechts neben seiner hellen Mütze erklärbar. Aber auch links von seiner hellen Mütze gibt es einen dunklen Rand im Bild. Das ist auch sehr verdächtig, denn sonst gibt es diesen Effekt nirgends im Bild.

Wenn dies Bild tatsächlich ein Fake sein sollte, das ja von der Londoner Polizei stammt, dann muß tatsächlich eine größere Verschwörung von westlichen Stasi-Diensten unter Einschluß von Teilen von Scotland Yard hinter den Anschlägen stecken, denn anders wäre nicht erklärbar, warum Scotland Yard die Öffentlichkeit hätte täuschen wollen.

Zu einer Theorie, was wirklich vorgefallen sein könnte in diesem Fall, führt uns folgende Website:

https://wagnews.blogspot.com/2005/07/how-black-ops-staged-london-bombings.html

Aber auch das ist nur eine mögliche Erklärung, keineswegs eine bewiesene Version.

Auf dieser Website treffen wir aber nun auch eine Aussage von einem Mann, der nur um kurze Zeit seinen sicheren Tod entkam, als er am 7.7. an der letzten Station des Busses ausstieg, der kurz danach in die Luft flog. Er berichtet hier von einem jungen Mann, der nervös an seiner Tasche nestelte, die etwa an der Stelle war, wo später die Bombe identifiziert wurde. Seine Aussage wurde in vollem Wortlaut veröffentlicht. Viele Kommentare bezogen sich auf dieses nervöse Nesteln. Wenn wir aber die ganze Aussage ansehen, so redet er unmöglich von Hassib Hussein, der einen Bart trug (wie wir oben gesehen haben), Jeans anhatte und auch sonst einfach gekleidet war. Der Mann, von dem der Zeuge redet, hatte dagen weiße Hosen an, war extrem elegant gekleidet und glatt rasiert.

Auch hier fragt sich wieder, wie eine solche Differenz nicht auffallen konnte oder ob eins von beiden ein Fake war.Einige der ersten Reaktionen in Deutschland auf die Londoner Anschläge waren die Forderungen von Rechtsaußen-Politikern, die Video-Überwachung in Deutschland zu verstärken, denn die fast lückenlose Video-Überwachung in der Innenstadt von London habe wesentlich zur schnellen Aufklärung der Anschläge beigetragen. Ist das wirklich so? Sind diese Anschläge aufgeklärt?

Tatsächlich hat die Londoner Innenstadt und U-Bahn eine fast lückenlose Video-Überwachung. Aber dies wirft mehr Fragen auf, als es klärt. So hat man das Bild der vier Attentäter gefunden, angeblich auf dem Weg zu ihren Taten (wenn es denn echt ist). Ebenso wurde ein Video gezeigt, auf dem die vier angeblich am Bahnhof King’s Cross zusammenstanden und scherzten. Warum aber fand man in keiner der drei U-Bahnen (oder eigentlich vier, denn auch der Bus-Attentäter soll zuerst von King’s Cross aus mit der U-Bahn gefahren sein) auch nur ein einziges Bild der einzelnen Täter vor den Anschlägen? Das Video-System in jenem Bus soll an diesem Tag defekt gewesen sein, das kann vorkommen. Aber waren die Video-Anlagen in den U-Bahnen auch alle defekt? So wirft die fast lückenlose Video-Überwachung der Londoner Innenstadt und U-Bahn im Gegensatz zur Meinung jener Politiker mehr Fragen auf als sie beantwortet. Vor allem aber trägt sie nichts zur Beantwortung der Frage bei, wer denn hinter den vieren gesteckt hat – und das ist schließlich die entscheidende Frage.

Was aber generell auffällt, ist, daß seit dem (Schein-)Anschlag vom 21.7. fast ausschliesslich von den Tätern dieses Anschlages und den Hintermännern dieses Anschlages die Rede ist. Es scheint vergessen zu sein, daß der fürchterliche Anschlag mit vielen Verletzten und Toten der vom 7.7. war. Das könnte immerhin berechtigt sein, wenn klar wäre, daß es irgendeine Verbindung gibt. Man hat ein Urlaubscamp in Wales gefunden, in dem zwei der Verdächtigen vom 7.7. waren und dessen Werbeschrift in einem der Rucksäcke gefunden wurde, in denen die Scheinbomben vom 21.7. waren. Darauf beschränkt sich aber alles, was auf einen irgendwie gearteten Zusammenhang zwischen beiden Anschlägen hindeutet. Das kann reiner Zufall sein.

Wenn aber nicht noch ein wirklicher Zusammenhang gefunden wird, dann wird man nun, da man anscheinend die Täter vom 21.7. gefäßt hat, sich wieder voll der Klärung des Attentate vom 7.7. zuwenden müssen, denn dort war es, wo die einfachen Menschen starben und verletzt wurden. In den der gesamten letzten Woche und an diesem Wochenende war aber praktisch ausschließlich von den Schein-Attentaten die Rede und von den Verdächtigen dieses Attentates. Hat man die eigentlichen Attentate vergessen? Will man einfach darüber hinwegtäuschen, daß man bei der Aufklärung der wirklichen Attentate nicht vorankommt?

Nach Meldung von CNN-international vom 31.7.05 hat der in Italien gefaßte Täter eines der Scheinanschläge vom 21.7. vor einem Richter folgendes ausgesagt: Er habe nichts mit Al Quaida zu tun, er habe das Scheinattentat durchgeführt, um gegen den Irak-Krieg zu protestieren. Die Schein-Bomben hätten keinen Sprengstoff enthalten. Sie sollten nur ein Schreck einjagen. Er habe nichts mit dem Attentat vom 7.7. zu tun.

Wenn dies richtig ist und alle vier solche Aussagen machen werden, ist der ganze „große Erfolg“ zusammengefallen zur Aufklärung einer (zweifellos sehr fragwürdigen) Protestaktion als Nachahmungstäter der wirklichen Attentate. Wenn kein Zusammenhang mit den eigentlichen Attentaten nachgewiesen werden kann, stellen sich die Scheinattentate als Ablenkung von der Sache heraus, nicht viel mehr.

Überhaupt verschwunden aus den Meldungen ist „der Chemiker“, jener Ägypter, der die Sprengstoffe für die wirklichen Attentate hergestellt haben soll. Er ist aber doch eine Schlüsselfigur, wenn die bisherigen Angaben stimmen. Warum hört man nichts von ihm?

Auch über den so gesuchten Hintermann der wirklichen Attentate hört man nichts mehr. Hat die Polizei alle ihre Kräfte auf die Aufklärung von Scheinattentaten konzentriert, die nicht mehr als einen Knall verursacht haben, während die eigentlichen Attentate aus den Schlagzeilen verschwanden?

Ein Vertreter der somalischen Gemeinschaft in Großbritannien sagt im Sender CNN-international vom 31.7.05, daß Mitglieder seiner Gemeinschaft auf den Straßen Englands angespuckt wurden (der in Italien festgenommene Täter eines der Schein-Anschläge soll ein Somalier sein).Wenn sich der Staub etwas gelegt haben wird, werden die Fragen bezüglich des eigentlichen Attentates langsam wieder hochkommen, auch wenn es den englischen Medien im Moment gelungen ist, eine allgemeine Hysterie in großen Teilen der Bevölkerung zu verursachen, die jede sachliche Aufklärung fast unmöglich macht.

Die Zustimmung zu Tony Blair ist aufgrund der Attentate in der englischen Bevölkerung um 10% gewachsen, ohne daß Blair irgendetwas dazu zu tun brauchte. Es wird also klar, wem die faschistischen und menschenverachtenden Anschläge vom 7.7. in London genutzt haben.

Extreme Verschärfungen der Rechte der englischen Polizei bei „Terrorverdächtigen“ wurden bereits umgesetzt und stehen noch zur Umsetzung an, so das Recht auf präventiven Mord von „Terrorverdächtigen“ und das Festhalten solcher Personen für drei Monate, ohne daß irgendein gerichtsverwertbarer Beweis gegen sie vorliegen muß.

Damit geht England zurück in die Zeiten des finstersten Mittelalters, obwohl noch nicht einmal feststeht, wer hinter den wirklichen Anschlägen stand.

Neues - Londoner Anschläge, Teil 1

Terroristen vom 21. Juli gefaßt?

Von Elmar Getto

Hier nun der vierte Artikel von Elmar Getto zu den Londoner Anschlägen vom 7.Juli 2005, erschienen in "RBI-Aktuell" am 1. August 2005

Na endlich! Nach einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen der englischen Polizei tönt jetzt Freundengeheul durch die Zeilen der internationalen Mainstream-Medien: „Hurra, wir haben sie!“, „Ein Riesenerfolg für Scotland Yard“ oder, ein wenig sachlicher: „Vier mutmaßliche Bombenleger gefaßt.“ Einer, so jubiliert man, hätte sogar schon gestanden. Ebenso soll der mutmaßliche Hintermann der Anschläge vom 7.7.05 in Sambia festgenommen worden sein.

Tatsächlich wäre es ein gewaltiger Fortschritt, wenn man jetzt erstmals nach Terroranschlägen der angeblichen Al-Quaida in westlichen Ländern entsprechende Attentäter gefaßt hätte und in einem Gerichtsverfahren geklärt werden könnte, was wirklich geschehen ist und wer oder was die Al Quaida wirklich ist. Aber die Chancen sind so gut nicht.

Zunächst stellt sich heraus, wenn man das Kleingedruckte liest, daß die britische Polizei weder die Festnahme der Verdächtigen noch das Geständnis bisher offiziell verlautbart hat – es liegen lediglich Pressemeldungen unbekannten Ursprungs vor. Zum angeblichen Hintermann, der auf US-Befehl von Behörden in Sambia festgenommen wurde, bekommt man sogar die offizielle Auskunft von britischen Stellen, daß der dort Festgenommene nicht als Verdächtiger gelte.

US-Medien klagen in diesem Zusammenhang die britischen Behörden an, „zu streng nach rechtsstaatlichen Grundsätzen vorzugehen“. Damit wird weiterhin ins gleiche Horn der Kampagne geblasen, mit der die US-Mainstream-Medien versuchen, den US-Bürgern (und allen im Ausland natürlich auch) ins Gehirn zu hämmern, daß im Fall von „Terrorverdächtigen“ die bürgerlichen Rechte nicht gelten dürften, denn der Terror sei eine so gewaltige Herausforderung, daß diese Regeln eine Verhinderung solcher Taten unmöglich machten.

In der vorletzten Woche war in Londons U-Bahn ein brasilianischer Elektriker, der nichts mit irgendwelchen Terrorgruppen zu tun hatte, von der Polizei exekutiert worden, weil man ihn für einen Terrorverdächtigen hielt. In der versuchten Rechtfertigung dieses Mordes wurde das gleiche perverse Denkschema angewandt: Jeder „Terrorverdächtige“, unabhängig vom Grad des Verdachtes, habe keinerlei bürgerliche Rechte mehr. Er könne nach Belieben abgeschlachtet werden, denn er könnte ja einen Bombengürtel tragen.

Auch im Zusammenhang mit der Festnahme eines der Verdächtigen des mißlungenen (oder vorgetäuschten) Anschlags vom 21.7., Yasin Hassan Omar, in Birmingham am letzten Donnerstag, schlägt der Chef von Scotland Yard, Blair, wieder in die gleiche Kerbe: Die Verwendung der Elektroschock-Pistole bei dessen Festnahme sei „ein unglaubliches Risiko“ gewesen. Sie hätte einen eventuellen Bombengürtel zur Explosion bringen können. Obwohl nicht die geringsten Anzeichen vorliegen, daß die zwei Anschläge in London in Selbstmordabsicht durchgeführt wurden, wird jetzt bei jedem Terrorverdächtigen, sei der Verdacht noch so minimal oder zufällig, automatisch davon ausgegangen, er könne einen Bombengürtel Tag und Nacht mit sich herumtragen, weshalb er immer mit Kopfschüssen zu ‚erlegen’ sei und nicht festgenommen werden könne. Es kann kein Zweifel bestehen, daß dies Teil der Kampagne ist, mit der eine Terror-Hysterie geschaffen werden soll.

Noch gespenstischer wird diese Theorie, wenn man weiß, das die deutschen Behörden auch schon Unterstützer von Blockaden der Castor-Transporte als „Terrorverdächtige“ einstufen.

Im konkreten Fall bezogen sich die Vorwürfe der US-Medien auf den nach US-Angaben „Terrorverdächtigen“ Harun Raschid Aswat, einen 31-jährigen Briten indischer Herkunft. US-Stasi-Dienste hatten ihn in Südafrika ausgemacht, wo man aber nicht einfach auf US-Befehl festnimmt. Weder die US-Behörden noch die britischen konnten oder wollten einen Haftbefehl übermitteln, so wurde er nicht verhaftet. Erst in Sambia, wo man wohl US-Befehlen aufgeschlossener gegenübersteht, konnte er gefaßt werden. Nach US-Angaben hängt er mit den menschenverachtenden Anschlägen des 7.7. in London zusammen, wovon aber die britischen Behörden interessanterweise nichts wissen.

Bei allen drei faschistischen Anschlägen in westlichen Ländern, die der Al Quaida zugeschrieben wurden, denen des 11. September 2001 in den USA, denen des März 2004 in Madrid und jetzt denen des 7.7.05 in London, sind bisher in keinem Fall öffentliche Gerichtsverfahren durchgeführt worden, die der Öffentlichkeit Einblick in die Vorbereitung und die Vorgänge und die Existenz und das Funktionieren der angeblichen Organisation Al Quaida geben hätten können.

Von den 19 Verdächtigen des 11. September seien 17 in den Flugzeugen gewesen, nur zwei hätten überlebt und nur einen von ihnen konnte man ergreifen, den Saudi Binalshibh, der seitdem an ungenanntem Ort festgehalten wird und gegen den noch nicht einmal eine offizielle Anklage von Polizei und/oder Staatsanwalt vorliegt, geschweige denn ein Gerichtsverfahren auch nur ins Auge gefaßt wurde. Man hat offenbar seine Gründe.

Als zwei mutmaßliche Unterstützer der vermeintlichen Terrorzelle unter Atta, dem angeblichen Kopf der Anschläge des 11. September, in Hamburg gefaßt und vor Gericht gestellt wurden, stellte sich schnell heraus, daß die US-Behörden nicht bereit oder in der Lage waren, irgendwelche gerichtsverwertbaren Anhaltspunkte auch nur über die Beteiligung Attas an den Anschlägen dem Gericht zur Verfügung zu stellen, geschweige denn Beweise gegen die beiden Angeklagten Motassedegh und Mzoudi über ihre Verwicklung. Es war einer der größten Justizskandale der bundesrepublikanischen Geschichte, daß sich trotzdem ein Richter fand, der Motassedegh zunächst verurteilte. Erst als die Revision beim Bundesgerichtshof Erfolg hatte, schwenkte der Hamburger Justizapparat langsam wieder auf die Linie ein, daß nicht aufgrund von Zeitungsmeldungen, sondern nur aufgrund vor Gericht vorgelegten Beweisen verurteilt werden kann.

Ähnliche unerklärliche (oder vielleicht doch nicht so unerklärliche) Verhinderungstaktiken geregelter öffentlicher Prozesse waren den mörderischen Attacken in Madrid gefolgt. Ein öffentlicher Untersuchungsausschuß des Parlaments vermied es mit allen Mitteln, daß die drängenden offenen Fragen der Verwicklung von Polizeispitzeln und sogar eines Ermittlungsrichters geklärt wurden. Die eigentlichen Attentats-Verdächtigen starben unter ungeklärten Umständen in einer Explosion, als sie angeblich von der Polizei in einer Wohnung umstellt worden waren. Nach Angaben der Polizei haben sie sich selbst in die Luft gesprengt. Das kam allerdings offenbar sehr gelegen.

Trotzdem kam es in Spanien zu einem Gerichtsverfahren gegen eine Anzahl von Personen, die mit den Attentaten in Zusammenhang stehen sollten (in diesem Fall ging es hauptsächlich um die Anschläge des 11. September). Die dort vorgelegten Anhaltspunkte sind aber so spärlich, daß schon die Eröffnung des Verfahrens als zweifelhaft angesehen werden mußte. Falls das spanische Gericht im Rahmen von Recht und Gesetz bleibt, wird es alle Angeklagten freisprechen müssen. Wiederum wurden die Erkenntnisse, die zu der Einschätzung führten, hier hätte Al Quaida zugeschlagen, dem Gericht nicht vorgelegt. Warum?

Insofern kann es also sein, daß Blair für seine Kritik an der Festnahme statt dem Exekutieren eines der Verdächtigen andere Gründe hatte als die Sorge um die Sicherheit seiner Beamten.

Jedenfalls kann es nun wirklich interessant werden, denn jetzt hat man, wenn die Meldungen und die Verdächtigungen stimmen, zum ersten Mal außerhalb der USA lupenreine Attentäter der angeblichen Al Quaida in Polizeigewahrsam eines anderen westlichen Landes.

Wird man auch in England einfach keinen Prozeß ansetzen und die Verdächtigen auf Dauer ‚internieren’? Wird man Konzentrationslager wie auf Guantánamo eröffnen? Wird man es wirklich wagen, sich alle vier in der Zelle umbringen zu lassen? Oder wird man es lieber über einen Prozeß ablaufen lassen, in dem alle entscheidenden Fragen ausgespart werden und lediglich eine Schnell-Verurteilung der Täter durchgezogen wird (so wie auch schon in den Motassadegh- und Mzoudi-Prozessen in Hamburg von Staatanwaltschaft und Gericht alle Beweisanträge, die Umstände und Hintergründe erhellen hätten können, konsequent abgelehnt wurden)? Wenn man einen der Verdächtigen als Kronzeuge gewänne, könnte man eventuell auf dieser Basis auch einen reinen Schauprozess durchziehen.

Oder werden wir nun zum ersten Mal einen rechtstaatlichen Prozeß erleben, in dem endlich die gesamten Beweise auf den Tisch kommen, in denen die Geschichte und Entwicklung der Al Quaida nachvollziehbar wird, die Rolle von Osama Bin Laden (so er denn eine hat) und der anderen „Köpfe“ der Al Quaida, die Belege für die Verbindung zu den Angeklagten und die Beweise für ihre persönliche Einbindung in die Organisation sowie schließlich eindeutige Beweise für ihre Schuld als Bombenleger.

Nun, wie gesagt, die Chancen sind gering. Zum einen hat man ja hier, wenn es sich denn um die Täter handelt, „nur“ die Leger von Bomben gefaßt, die gar nicht losgingen, also von Attentaten, die entweder mißlangen oder nur vorgetäuscht waren. Es wird entscheidend sein, ihre Verbindung zu den vier britischen Jungs, die am 7.7. die funktionierenden Bomben in den U-Bahnen und im Bus haben hochgehen lassen sollen, zu beweisen. Bisher gibt es aber noch nicht einmal die Behauptung, diese Verbindung habe bestanden. Ebenso wird dann natürlich auch und vor allem eine lückenlose Beweisführung vorgelegt werden müssen, daß jene vier es denn wirklich waren.

Nach allem, was man heute weiß, ist dies aber extrem unwahrscheinlich. Dazu kommt, daß der andere Blair, der Premierminister, schon Rückzugsgefechte angefangen hat zu führen, wie Rbi-aktuell schon berichtete. Er hat betont, daß Al Quaida in Wirklichkeit keine Organisation sei, sondern ein westlicher Code für ein Vorgehen bei Terroranschlägen. Oder sollte er sich da nur verplappert haben?

Es sind nämlich auch weitere Ungereimtheiten und Fragen in Bezug auf beide Londoner Anschläge aufgetaucht, die zusammen mit den vorher schon bekannten nun ein undurchdringliches Gewirr von aufklärungsbedürftigen Fakten geschaffen haben, das mit hoher Wahrscheinlichkeit nie vor einem Gericht geklärt werden soll.

Darauf soll im zweiten Teil des Artikels eingegangen werden.

Neuheit: Vorbeugender Todesschuss auf Verdacht

Keine Entschuldigung nach Polizei-Exekution

Von Elmar Getto

Der dritte Artikel in Elmar Gettos Reihe zu den Anschlägen des 7.7. 2005 in London beschäftigt sich mit der Exekution des Brasilianers Jean Menezes durch die Londoner Polizei. Er erschien ursprünglich in "RBI-Aktuell" am 28. Juli 2005.

Am Montag, den 25.7., konnte man in der “Süddeutschen” einen Artikel lesen, in dem unter anderem berichtet wurde, daß Tony Blair ausgedrückt hätte, daß es ihm leid täte, daß ein Brasilianer, der nichts mit Terrorismus zu tun hatte, von der Polizei mit Schüssen in den Kopf exekutiert wurde. Am Ende des Artikels wird ein islamischer Sprecher zitiert: „Wir dürfen nicht vergessen, daß das Töten von Unschuldigen niemals gerechtfertigt ist.“

Man denkt, na, dieser Sprecher hat Mut. Er sagt es Blair und der britischen Polizei direkt ins Gesicht, daß es keine Entschuldigung für das Töten Unschuldiger gibt. Liest man aber den Artikel genau, stellt sich heraus, daß die Äußerung des islamischen Sprechers sich auf Bombenattentate auf Unschuldige bezieht, nicht auf Polizei-Exekutionen von Unschuldigen.

Wie ist es also nun richtig? Unschuldige dürfen von der Polizei getötet werden, wenn bestimmte extreme Umstände vorlägen, wie es der Chef von Scotland Yard verteidigt, der auch auf den Namen Blair hört? Und wenn Islamisten die Umstände so interpretieren, daß sie extrem sind, dann dürfen sie keine Unschuldige töten?

Nein, wer hier zweierlei Maß anlegt, hat sich selbst verurteilt. Das bewußte Töten von Unschuldigen kann und darf eine zivilisierte Nation niemals und unter keinen Umständen gutheißen – auch nicht unter angeblich (oder wirklich) extremen.

Vergleicht man die Meldung in der Süddeutschen mit der vom gleichen Tag in der New York Times, fällt vor allem auf, daß die Süddeutsche zwei wesentliche Aussagen einfach weggelassen hat. Sowohl Tony Blair als auch sein Namensvetter, der Chef von Scotland Yard wie auch ein ‚Spezialist’ für Terrorismus von Scotland Yard haben nämlich nicht nur gesagt, daß es ihnen leid tut, daß sie einen Unschuldigen haben umbringen lassen, sondern auch ausdrücklich, 1. daß sie sich dafür nicht entschuldigen und 2. daß sie es wieder tun würden und werden.

Das war für die Süddeutsche wohl ein wenig starker Tobak für das deutsche Publikum, während die New York Times offensichtlich ihre Leserschaft bereits für genügend terror-hysterisiert hält, um das zu schlucken.

Die New York Times betont dies sogar in ihrer Überschrift: „Regrets, but No Apology, in London Subway Shooting.”

Dies bedeutet aber nicht mehr und nicht weniger, daß wir das Vereinigte Königreich aus der Liste der zivilisierten Länder streichen müssen, wenn die obige Feststellung richtig ist (daß eine zivilisierte Nation niemals und unter keinen Umständen...).

Was war nun genau passiert? Die britische Polizei hatte nach eigenen Angaben einen bestimmten Wohnkomplex (mit Hunderten von Wohnungen) unter Beobachtung, weil diese Adresse in einem der Rucksäcke gefunden wurde, in denen die nur teilweise explodierten Bomben des 2. Anschlages waren. Nun sahen sie dort an jenem Morgen einen jungen Mann mit einem Aussehen, das man eventuell für arabisch halten könnte (wenn man viel Phantasie aufbringt), diesen Wohnkomplex verlassen. Es war Jean Menezes.

Er hatte eine, wie es beschrieben wurde, ‚dicke Jacke’ an, obwohl an diesem Morgen nach Ansichten der englischen Polizisten angenehme Temperaturen herrschten. [Anmerkung von 2007: Später stellte sich heraus, die Aussage mit der dicken Jacke war eine Schutzbehautung der Polizei. Er hatte eine leichte Jeans-Jacke an, unter die niemals ein Sprengstoffgürtel gepasst hätte.]

Halten wir also fest: Anhaltspunkte für einen eventuellen Verdacht: Kommt aus einem Wohnkomplex, in dem auch jemand wohnt, der eventuell mit terroristischen Anschlägen zusammenhängen könnte.
Trägt Kleidung, die eventuell zum Verstecken eines „Bombengürtels“ dienen könnte.
Hat ein Aussehen, das eventuell als arabisch angesehen werden könnte.
Bis jetzt haben wir also schon drei „eventuell ... könnte“.

Mehrere Polizisten verfolgen jetzt den jungen Mann, der zur nächsten U-Bahn-Station geht.

Den Polizisten fällt nicht auf, daß alles, was man je von eventuellen Selbstmordanschlägen gehört hat, immer und ohne Ausnahme weit entfernt von der eigenen Wohnung stattfand, niemals an der nächsten U-Bahn-Station. Hier haben wir also einen deutlichen Anhaltspunkt, daß es wohl kaum ein Selbstmordattentäter sein kann, der hier seine Bombe hochgehen lassen will.

Ebenso bedenken diese verfolgenden Polizisten nicht, daß es in der ganzen Geschichte von Selbstmordanschlägen mit Bombengürteln auf zivile Ziele noch nie einen nachgewiesenen Fall gegeben hat, der außerhalb der unmittelbaren Kampfzone zwischen Israelis und Palästinensern stattfand (Soweit ein Leser eventuell annehmen sollte, im Irak habe es nachweislich Selbstmordanschläge mit Bombengürteln auf zivile Ziele gegeben, so sei auf mehrere frühere Artikel in rbi-aktuell hingewiesen, in denen dies bereits widerlegt wurde. Aber selbst wenn man dies für den Irak annehmen würde, würde es sich auch hier um eine unmittelbare Kampfzone handeln).

Hier haben wir also einen weiteren Hinweis, der es extrem unwahrscheinlich macht, daß es sich hier um einen Selbstmordattentäter mit Bombengürtel handelt.

Dort in der U-Bahn-Station halten es die verfolgenden Polizisten – offenbar fünf an der Zahl und alle in Zivil – offenbar für notwendig, einzugreifen, um die winzige Möglichkeit auszuschalten, hier handele es sich um einen Attentäter, der jetzt gleich eine am Körper befestigte Bombe hochgehen lassen könnte.

Dies ist bis dahin keineswegs weltfremd, denn warum sollte man ein - wenn auch kleines - Risiko eingehen. Nun hatte also jene Szene zu folgen, die wohl täglich vielfach auf der Welt geschieht, wenn Zivilpolizisten beschließen, einen eventuell gefährlichen Verdächtigen festzunehmen. Jeder von uns hat sie schon vielfach in Hollywood- und anderen Filmen gesehen: Der oder die Polizisten in Zivil ziehen mit der einen Hand die Waffe, mit der anderen Polizeiplakette oder –ausweis und rufen: „Police! Police!“ – „Polizei! Polizei!“.

Sie gehen oder rennen auf den Verdächtigen zu, der als vernünftiger Mensch stehen geblieben ist und die Hände gehoben hat und sie nehmen ihn fest.

Doch die zahlreichen Augenzeugen der Vorgänge in der U-Bahn-Station sagen alle ohne Ausnahme etwas ganz anderes über die Vorgänge aus. Weder ertönt auch nur von einem der fünf der Ruf „Polizei!“ noch tauchen Polizeiplaketten oder –ausweise auf. Die Polizisten verständigen sich nur durch Rufe untereinander und gehen oder rennen mit gezogenen Waffen auf den Verdächtigen zu.

Der ist Brasilianer und damit keineswegs ungeübt in Überfällen. Wenn er selbst noch keinen in Brasilien erlebt hat, so hat er auf jeden Fall aus seiner nächsten Umgebung schon von solchen Überfällen gehört. Er sieht sich offensichtlich im Zentrum eines kriminellen Überfalls, kann ja unmöglich wissen, daß es sich um Polizisten handelt und hat ja vor allem überhaupt kein schlechtes Gewissen, das ihn auf diese Idee bringen könnte.

Nun sieht er in nicht allzu großer Entfernung einen U-Bahn-Zug mit offener Tür. Die Angreifer sind noch ein Stück entfernt. Er sieht eine Chance, dem Überfall zu entgehen und rennt in den U-Bahn-Zug, so hastig, daß er dort hinein fällt. Er mag sich nun wohl vorgestellt haben, daß hinter ihm die Türen zugehen und er entkommt, aber das funktioniert wohl nur in den Filmen.

Die Beamten rufen den Umstehenden zu : „Get down! Get down!“ („Runter auf die Erde! Runter auf die Erde!“), sind hinter ihm her, erreichen ihn, überwältigen ihn, haben ihn bereits sicher mit mehreren Personen im Griff (und auf dem Boden), da exekutiert einer der Polizisten den Unschuldigen mit (nach letzten Meldungen) acht Schüssen, sieben in den Kopf und einen in den Hals. Das Gesicht wurde ihm völlig weggeschossen, so daß man hinterher lange brauchte, um seine Identität festzustellen.

Über diesen Ablauf gibt es keinen Zweifel, denn die vielen Aussagen von Umstehenden kann man in vielen Medien nachlesen. Nicht einmal die offiziellen britischen Stellen behaupten, daß „Polizei!“ gerufen worden sei. Auch wissen wir aus den Medien inzwischen, daß der Brasilianer, der schon länger in England war, fließend Englisch sprach und solche Rufe auf jeden Fall verstanden hätte.

Nun fragt sich, was war in diese Polizisten gefahren? Man sollte wohl davon ausgehen, daß Großbritannien keine Polizisten mit ins Gewicht fallenden Geisteskrankheiten beschäftigt, also gibt es nur eine Erklärung: Sie waren in einem hysterischen Erregungszustand, der sie nicht nur die Regeln ihrer Polizeiausbildung vergessen ließ, sondern zur absoluten Gewißheit brachte, sie hätten einen Selbstmordattentäter mit Bombengürtel vor sich, obwohl jedem denkenden Menschen aufgefallen wäre, daß dies extrem unwahrscheinlich war (auch daß die ursprünglichen Anschläge von Selbstmordattentätern durchgeführt wurden, wird ja selbst von der Polizei in Frage gestellt).

Wiederum gibt es nur eine Möglichkeit, wie sie einen solchen Zustand versetzt worden waren: Zunächst durch die allgemeine Terrorhysterie von angeblichen Selbstmordattentätern in der U-Bahn, wie sie durch die Medien verbreitet wurde und wie sie sicherlich viele Londoner erregt hatte. Zusätzlich muß aber noch eine spezielle Hetze innerhalb der Polizei dazugekommen sein (vielleicht durch die vielen Pannen und Fehlschläge verursacht?), die sie so außer sich werden ließ. So macht das Ganze auch wieder irgendeinen Sinn: Sollen doch solche Anschläge, egal wem man sie zuschreibt, eben gerade Angst und eventuell hysterische Angst hervorrufen.

Was nun aber von den offiziellen englischen Stellen dazu kommt, ist – vorsichtig gesagt – empörend. Selbst wenn man zugestehen wollte, daß im Fall eines über allen ernsthaften Zweifel erhabenen unmittelbar bevorstehenden Bombenanschlags ein solcher ‚vorbeugender Todesschuß’ als vertretbar angesehen werden könnte (über diese These brauchen wir hier nicht weiter zu reden, denn das war offensichtlich nicht der Fall), so kann doch keineswegs die Möglichkeit auch nur in Erwägung gezogen werden, daß in einem Land, das sich als Rechtsstaat bezeichnet, auf einige vage Verdachtsmomente hin jedermann zum Abschuß freigegeben werden könnte.

Genau dies ist es aber, was Tony Blair, sein Innenminister, der Chef von Scotland Yard und ein nicht mit Namen genannter Terrorismus–Experte von Scotland Yard verteidigen, ebenso wie der Vorsitzende des deutschen ‚Bundes der Kriminalbeamten’.

Jean Charles Menezes
Um dem Vorsitzenden des Bundes der Kriminalbeamten deutlicher zu machen, wessen Exekution er verteidigt, hier das Bild von Jean Menezes, als er noch ein Gesicht hatte

Alle einigen sich auf eine Floskel, die lautet „Terrorverdächtiger“ und erklären, solche Leute könnten und dürften und müßten sogar mit Kopfschüssen – nicht etwa mit Schüssen in die Brust – exekutiert werden, denn sie könnten ja jederzeit die Bombengürtel, die sie ja immer mit sich herum tragen, zur Explosion bringen und das kann nur durch den unmittelbaren Tod verhindert werden – da scheint es dann auch nichts mehr auszumachen, ob man noch 7 weitere Schüsse hinterherschickt.

Sie befinden sich da in unzweifelhafter Übereinstimmung mit der US-Regierung, die ja ebenfalls im Falle von „Terrorverdächtigen“ alle Regeln eines eventuellen Rechtsstaats außer Kraft setzt und sie zur Foltern und zum beliebigen Abschlachten freigibt.

Auch haben sie schon gute Beispiele gegeben, was man denn so als „Terrorverdächtigen“ ansieht. So wurden z.B. alle Gefangenen, die man in Afghanistan machte, als man das Land eroberte, das von einer Anzahl von Taliban-Soldaten verteidigt wurde, sofort in diese Kategorie eingeordnet und nach Guantánamo verschleppt.

Nun behauptet nicht einmal Bush, daß die Taliban irgendetwas mit Anschlägen auf Zivilisten in westlichen Ländern zu tun haben, sie haben sich lediglich geweigert, Osama Bin Laden sofort auf den ersten Befehl hin auszuliefern. Wenn man also die rechtmäßige Regierung seines Landes gegen einen ausländischen Einmarsch verteidigt, ist man schon gleich mal „Terrorverdächtiger“.

Oben haben wir auch schon geshen, daß man auch die gleiche Ansicht wie britische Polizisten über die Notwendigkeit haben muß, an einem Sommermorgen in London eine Jacke überzuziehen, sonst wird man ein „zu Exekutierender“.

Man macht nämlich keinen Unterschied über den Grad der Verdächtigkeit, ebenso wenig über den Grad der Dringlichkeit einer Aktion. Was würde in einem wirklichen Rechtsstaat passieren? In einem Rechtsstaat gibt es zunächst einfach Hinweise (die Jacke und das Haus, aus dem er kam, wären solche im Fall des exekutierten Brasilianers gewesen). Diese können sich so anhäufen, daß es zu einem Anfangsverdacht kommt. Der gibt zunächst zu nichts anderem Anlaß, als der Sache nachzugehen, wenn es denn um Kapitalverbrechen geht.

Mit weiteren Hinweisen oder durch Zeugenaussagen („Ich habe ihn am Ort des Verbrechens gesehen“) kann daraus dann ein begründeter Verdacht werden. Der wird im Fall von Kapitalverbrechen wohl zu einer ‚vorläufigen Festnahme’ führen, die ja nach 48 Stunden entweder von einem Richter bestätigt wird, wenn der Verdacht erhärtet werden konnte.

Noch weitere Hinweise bzw. Indizien oder Zeugenaussagen können schließlich zum „dringenden Verdacht“ führen, der sicherlich schon mal spektakuläre Festnahmen auf offener Straße verursachen kann. Auch ein solcher dringender Verdacht beinhaltet immer noch ernsthafte Zweifel an der wirklichen Schuld, so daß er unmöglich zu einer vorbeugenden Exekution ausreichen kann. Erst wenn noch darüber hinaus in extremer Klarheit die Täterschaft feststeht und kein rationaler Zweifel mehr bestehen kann, könnte tatsächlich der Zustand erreicht sein, in dem man - unter extremen Umständen – eine vorbeugende Exekution in Betracht ziehen könnte (der Autor will dies hier nicht tun und spricht deshalb ausdrücklich im Konjunktiv). Zusätzlich muß natürlich noch eine extreme Notfallsituation gegeben sein, die über das Fehlen jedes rationalen Zweifels am Vorhaben des Verdächtigen auch die absolute Unmöglichkeit der Anwendung minderer Mittel und die extreme Dringlichkeit des sofortigen Handelns umfaßt.

Dies Zusammentreffen ist z.B. bei den Fällen des in mehreren deutschen Ländern geregelten sogenannten finalen Rettungsschusses kaum je wirklich gegeben gewesen, der ja fast ausschließlich auf die typischen Fälle beschränkt ist, in denen Bankräuber in der Bank gestellt werden und Geiseln nehmen. Bis heute gibt es keinen Fall, in dem diese Situation nicht auch anders und ohne Gefährdung von Geiseln gelöst worden wäre oder hätte werden können als durch dies extrem zweifelhafte Mittel.

Hier haben wir aber zumindest ein bereits vor sich gehendendes Verbrechen vor uns und die Verdachtslage ist eindeutig.

Dies auf Fälle von Verdacht eines eventuellen zukünftigen Verbrechens auszuweiten, ist nicht akzeptabel oder jedenfalls nur unter den genannten Voraussetzungen.

Im Fall des brasilianischen Elektrikers waren bestenfalls anfängliche Hinweise vorhanden, also war unter keinen Umständen eine Situation gegeben, die eine Exekution in irgendeiner Weise hätte rechtfertigen können. Selbst wenn man aus irgendwelchen Gründen bereits einen „dringenden Verdacht“ annehmen sollte, hätte sich ja ohne Probleme die Möglichkeit ergeben, den Mann zu stellen und herauszufinden, was an dem Verdacht wirklich dran war.

Selbst wenn jemand aufgrund unergründlicher Gedankengänge meint, es hätte tatsächlich ein ausreichender Verdacht vorgelegen, bleibt die Exekution doch völlig unerklärlich, denn die Polizisten hatten den vermeintlichen Verdächtigen ja schon vollständig dominiert, so daß er einen eventuellen Bombengürtel nicht mehr hätte zünden können.

Was übrig bleibt, ist eine Exekution unter Ausnutzung der Vorrechte eines Polizisten, also der Mißbrauch dieser Macht gegen einen in keinster Weise ausreichend Verdächtigen in einer in keinster Weise (mehr) dringlichen Situation. Man möchte fast von kaltblütigem Mord sprechen. Der Mord muß tatsächlich den ausführenden Beamten vorgeworfen werden, die Kaltblütigkeit den Hintermännern in Polizeiführung, Innenministerium und Downing Street 10 sowie den Mainstream-Medien.

Warum soviel Aufhebens um einen toten Brasilianer?

Das wirklich Erschreckende ist nicht so sehr, daß dies geschehen ist, sondern daß ausdrücklich betont wurde, daß weiterhin der Exekutionsbefehl für alle Polizisten gilt, wenn es um irgendwie „Terrorverdächtige“ geht. Wenn dies zur Exekution ausreicht, dann können wir alle, du und ich, jederzeit zu Opfern werden, deren Tod man dann später bedauert, sich aber ausdrücklich nicht entschuldigt.

Besonders erschreckend wird es, wenn man noch die Information hinzunimmt, daß eben bekannt wurde, daß in Deutschland unter dem Vorwand des „Terrorverdachts“ ein junger Mann überwacht wurde, weil er an einer Anti-Atom-Demonstration teilgenommen hatte.

Daher weht also der Wind! Diese Leute haben Angst vor den Protesten, die nicht mehr abflauen wollen. Dort werden die „Terrorismusverdächtigen“ gesucht!

Der Kampf des Volkes und der Arbeiter ist es, der den ‚nervösen Finger’ verursacht – nicht die menschenverachtenden Terroristen, deren Hintergrund bis heute nicht geklärt ist.

Londoner Anschläge 2

Die vier 'britischen Jungs' und der grosse Unbekannte?

Von Elmar Getto

Hier der zweite Artikel von Elmar Getto zu den Londoner Anschlägen vom 7. Juli 2005. Er erschien ursprünglich am 15. Juli 2005.

Die „Aufklärung” der britischen Sprengstoffanschläge hat mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Auf den ersten Blick sah es so aus, als hätten die Ermittler einwandfrei vier junge Briten pakistanischer Herkunft als Täter entlarvt und es war nur noch abzuwarten, bis die DNA-Analysen vorliegen und mit den Verwandten der Verdächtigen verglichen werden konnten. Dann aber kamen mehr und mehr neue Verdächtige ins Blickfeld.

Wie die „Süddeutsche“ und der „Tagesanzeiger“ einen Tag nach der überraschenden Aufklärung veröffentlichten, gehen die Ermittler NICHT davon aus, daß die vier jungen Briten Selbstmordattentäter seien. Offenbar vermuten sie, daß die vier nicht wußten, welche Fracht sie da trugen. Zur gleichen Zeit bringt aber der britische Innenminister eine Erklärung heraus, die wiederum von Selbstmordanschlägen ausgeht. Dies scheint ihm wohl politisch opportuner zu sein.

Es konzentriert sich die Frage nach der Täterschaft intensiv auf Personen, die hinter den vier jungen Männern stecken könnten. Es wird frei spekuliert.

Schon unmittelbar nach den ersten Meldungen über die Entdeckung der „Täter“ durch die britischen Behörden begannen Fragen über die vier vermeintlichen Selbstmordbomber. Es schälten sich schnell eine Reihe von Indizien heraus, die gegen ihre Einstufung als Selbstmordattentäter sprachen:

- Die Beschreibungen von Freunden und Familienmitgliedern, die bald in vielen Zeitungen und Internet-Seiten nachzulesen waren, malten ein ganz anderes Bild von ihnen als das von verwirrten, fanatischen Bösewichten: Als unbescholtener Junge, den seine Freunde "einen sanften Riesen" nannten, wird Hasib Hussain beschrieben. Seine Freunde hätten "niemals etwas Extremistisches" an ihm entdecken können. BBC berichtet: “Neighbours saying they were the quiet, educated types who liked children and playing sports.” Nachbarn sagen, sie waren ruhige, gut erzogene Jungs, die Kinder gern hatten und Sport betrieben. Über einen anderen sagt BBC: One local resident described him as "a nice lad". "He liked to play football, he liked to play cricket. I'm shocked." “Another resident said he was just a "normal kid" who played basketball and kicked a ball around.” Ein Anwohner beschrieb ihn als einen ‘netten Kerl’. „Er spielte gerne Fußball und Cricket. Ich bin schockiert.“ Ein anderer Anwohner sagte, er sei einfach ein normales Kind gewesen, das Basketball spielte und den Fußball herumkickte.

- Sehr ungewöhnlich auch das Treffen am Kings Cross Bahnhof, wo sie sich mit dem vierten der Gruppe trafen und direkt im Gesichtsfeld einer sichtbar aufgehängten Kamera zusammenstanden. Die FR schrieb: „Sie trafen aus Luton zusammen in King's Cross ein. Donnerstag morgen, vergangene Woche. Sie scherzten und unterhielten sich, als zögen sie zu Berge.“ In ‚telepolis’ schreibt Florian Rötzer: „Sie wirkten entspannt und unterhielten sich, als wären sie auf einem Ausflug, berichtete ein Polizist, der das Video gesehen hat.“ Für vier, die sich wenige Minuten später in die Luft sprengen wollen, eine schwer vorstellbare Szene.

- Auch die Tatsache, daß von drei der vier Jungen Führerschein und/oder Kreditkarten „in der Nähe der Sitze“ gefunden wurden, ist nicht direkt typisch für Selbstmordattentäter. Im Forum des oben genannten Rötzer-Artikels wurde darüber am Mittwoch abend bis tief in die Nacht hinein leidenschaftlich diskutiert. Die eine Seite meinte, die Jungen hätten Ausweispapiere mitgenommen, um im Fall einer Kontrolle nicht aufzufallen. Dann stellte sich aber heraus, daß es in Großbritannien gar keine Pflicht zum Tragen von Ausweispapieren gibt. Damit dürfte dies als Motiv wenig plausibel sein. Es wurde auch vorgebracht, daß fanatische islamistische Selbstmordattentäter ja gerade wollen, das bekannt wird, wer sie waren, um so zu höherem Ruhm zu kommen. Da wurden aber zu leicht Parallelen zu palästinensischen jungen Selbstmordtätern gezogen. Britische Staatsbürger, in England geboren, auch wenn sie Muslims und pakistanischer Abstammung sind, leben nicht in Verhältnissen wie junge Palästinenser unter israelischer Besetzung. Sie hätten, als Muslims sehr familienbezogen, sicherlich verhindern wollen, daß ihre Familien und Freunde mit Terrorismus in Zusammenhang gebracht werden und hätten eher eine Tendenz gehabt, ihre Identitäten zu verbergen. Das Finden ihrer Papiere, noch dazu, wie ausdrücklich betont wird, in der Nähe ihrer Sitze, also nahe dem vermuteten Ort der Bombe, leserlich und heil, ist vielmehr ein kaum zu übersehendes Indiz für faule Geschichten.

- Noch mehr „fischy“, wie es der Diskutant ‚pincinato’ ausdrückt, ist allerdings, daß persönliche Papiere eines der Rucksackträger an ZWEI der Explosionsorte gefunden wurde, wie im genannten Artikel berichtet wird: „Da persönliche Dokumente von weiteren zwei mutmaßlichen Attentätern in dem Wagen der zwischen Liverpool Street und Aldgate explodierten U-Bahn [gefunden wurden], von einem der beiden fand man noch Dokumente in dem Wagen an der Edgware Road.“ Selbst wenn junge Selbstmordattentäter wirklich aus irgendwelchen Gründen persönliche Dokumente mitgenommen hätten, sie hätten diese durch die Explosionen, wenn schon nicht zerstört, so doch weit geschleudert hätten werden müssen und es kann praktisch ausgeschlossen werden, daß sie „in der Nähe der Sitze“ gefunden würden und daß einer von ihnen „für alle Fälle“ auch noch ein Dokument eines der anderen bei sich hatte. Dies „riecht“ vielmehr, und zwar gegen den Wind, nach „planted evidence“, nach absichtlich dort hingelegten Beweisstücken.

- Da wird das Ganze aber noch verdächtiger, denn alle die verdächtigen islamischen „masterminds“, also die eigentlichen Urheber der Anschläge hinter den vier „Jungs“, hätten keine Gelegenheit gehabt, diese „Beweise“ zu ‚pflanzen’, sie waren gar nicht (mehr) in England zum Zeitpunkt der Anschläge oder hatten jedenfalls keinen Zugang zu den hermetisch abgeriegelten Orten der Explosionen. Nur offizielle britische Stellen oder von ihnen Zugelassene konnten dies tun.

- Dann kommt noch das Indiz mit den Zeitzündern oder der Fernzündung. Bald nach den Anschlägen hatten Ermittler verlauten lassen, es habe sich offensichtlich um Bomben mit Zeitzünder gehandelt. Damit war die Theorie von Selbstmordattentaten praktisch ausgeschlossen. Als dann aber die vier ‚Jungs’ entdeckt wurden, trat das in den Hintergrund und nun war von Selbstmordanschlägen die Rede. Allerdings hat sich niemand die Mühe gemacht, die ersten eindeutigen Anzeichen für Zeitzünder nun zu widerlegen.

- Dann gibt es noch ein weiteres verdächtiges Indiz. Genau zum Zeitpunkt der Anschläge wurde u.a. an genau den Orten der Anschläge eine Übung durchgeführt, bei der Anschläge auf die U-Bahn durchgespielt wurden. Dies bestätigte der Leiter dieser Übung: “Peter Power - the former member of the UK anti-terrorism force, who bragged on TV that he was running a coincident terror drill centered on the Underground stations which were bombed.” Peter Power – ein früheres Mitglied der britischen Antiterror-Kräfte, der sich im Fernsehen damit brüstete, zufällig eine Terror-Übung hauptsächlich an genau den U-Bahn-Stationen durchgeführt zu haben, wo die Bomben explodierten. Reichlich viele Zufälle, was?

Trotz all dieser Ungereimtheiten sind allerdings einfach nicht genug wirklich klare Beweise der Öffentlichkeit vorgelegt worden, um eine abschließende Einschätzung vornehmen zu können.

Einer hat allerdings bereits ein ganzes Szenarium entworfen, in das alle bisher bekannten Indizien passen würden, der US-Journalist und Radio-Kommentator Alex Jones, der die Website prisonplanet.com betreibt. Man muß bei ihm immer etwas vorsichtig sein, denn er zieht manchmal zu vorschnell Schlüsse, aber in diesem Fall gibt es viele andere Indizien für seine Version. Hier eine Übersetzung ins Deutsche, die in wenig gekürzt ist:

„Zehn Schritte - Methode um einen terroristischen Anschlag zu verüben

1.) Engagiere eine Krisen-Management-Firma, die eine Übung veranstaltet, die parallel zu der Übung stattfindet, die du selbst ausführst. Laß ihre Übung an genau demselben Platz und zu genau derselben Zeit stattfinden. Falls zu irgendeinem Zeitpunkt des Vorgehens deine ‚Terroristen’ gefaßt werden sollten, sag ihnen, daß sie Teil einer Übung seien.

2.) Engagiere 4 Araber für einen Batzen Geld und sag ihnen, sie seien Teil einer wichtigen Übung, um London vor Terroristen-Attacken zu schützen. Rüste sie mit Rucksäcken gefüllt mit tödlichem Sprengstoff aus. Sag den Arabern, daß es sich dabei um Attrappen handle, die keiner Fliege was zu Leid tun könnten.

3.) Sag den vier Arabern, sie sollen sich in der Londoner U-Bahn treffen, dort verteilen, indem jeder eine andere U-Bahn Linie wählt. Stell sicher, daß sich die Araber an einem Ort treffen, wo man von ihnen gute Video-Aufnahmen machen kann, welche sich später endlos für die arglosen Fernsehzuschauer wiederholen lassen.

4.) Während die vier Araber in London sind, plaziere Sprengstoff in ihren Häusern in Leeds. Plaziere auch Sprengstoff in einem ihrer Autos in Luton, welches die Polizei später entdecken wird.

5.) Bevor die Bomben losgehen, stelle sicher, daß Du Deine Verbündeten, die sich zu dieser Zeit in der Umgebung der Anschläge befinden, warnst. Falls dies der Presse bekannt wird, verleugne es einfach.

6.) Der 4. Araber war am Vorabend feiern und kommt erst spät ins Bett. Er begibt sich in einen Bus um zu sehen, ob die anderen Araber auf ihn warten. Der 4. Araber hört von den ersten Explosionen im Londoner Untergrund. Er beginnt zu realisieren, daß alles getürkt ist und wird nervös. Er beginnt an seinem Rucksack rumzufiddeln, löst dabei die Explosion aus und wird getötet.

7.) Nachdem die Bomben explodieren, bring die erste Stunde eine Geschichte daß es sich um eine einfache Explosion als Folge eines Kurzschlusses handelt. Das gibt Dir genug Zeit um zu überprüfen, daß der Araber im Bus mitsamt allen anderen angeheuerten Arabern tot ist.

8.) Kurz nach den Sprengungen laß jemand ein Al Qaida Bekennerschreiben veröffentlichen. Mach dir keine Sorgen um die Mißinterpretation des Koran, diese Idioten haben nicht die nötigen Kenntnisse, um das zu bemerken.

9.) Nachdem du sichergestellt hast, das alle Araber tot sind und du die Story wie oben beschrieben durchgezogen hast, warte 4 Tage bis die Polizei die Puzzle Stücke zusammen hat und finde den Sprengstoff, den Du selbst in Leeds plaziert hast und im Auto in Luton. Die Zeitverschiebung wird der leichtgläubigen Öffentlichkeit und den Massenmedien vormachen, daß eine wirkliche Abklärung stattgefunden hat. Kreiere den Hintergrund, daß die angeheuerten Araber militante Muslims seien.

10.) Lehne dich zurück und genieße, wie Blair und seine Verbündeten im Fernsehen verkünden, daß sie den Krieg gegen den Terror nicht aufgeben werden. Sie erhalten damit mehr Geld und die Legitimation noch mehr Freiheiten zu beschneiden. Die Dutzenden von Toten waren nötig als Kollateralschaden. Dies ist ein schmutziger Krieg, wir müssen noch weniger Moral als die Terroristen besitzen um sie zu besiegen.

Und so hat die Regierung den Anschlag am 7.7. 2005 in London inszeniert.“

Dieses Szenarium ist, wie gesagt, keineswegs bewiesen. Auf jeden Fall ist es aber mit den bisher bekannten Tatsachen besser in Übeinstimmung zu bringen als die Behauptung, die vier ‚Jungs’ seien Selbstmordattentäter und fanatische durchgedrehte Selbstmordbomber, die zusammen mit einem fünften Mann die Anschläge planten und ohne ihn durchführten.

Noch eine Anmerkung zum Punkt 5: Es gibt eine Anzahl von öffentlichen Behauptungen und Dementis im Zusammenhang mit Warnungen des israelischen Geheimdienstes Mossad vor den Anschlägen und den früheren israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu, der zur Zeit der Anschläge in London war und von britischen Stellen vor den Anschlägen gewarnt worden soll, nicht aus dem Hotelzimmer zu gehen und dann doch wieder nicht. Wer Lust hat, sich das alles zu Gemüte zu führen, hier sind eine Anzahl von Links zu diesem Thema:

https://www.thesimon.com/magazine/articles/canon_fodder/0889_what_behind_london_attacks.html

https://www.prisonplanet.com/articles/july2005/070705israelwarned.htm

https://www.propagandamatrix.com/articles/july2005/070705standstogain.htm

https://news.scotsman.com/latest.cfm?id=754442005

https://www.canada.com/national/nationalpost/news/story.html?id=ca84a44d-41c2-4b9f-b9a5-9b6f0bdce990

Londoner Anschläge 1

Waren die Täter wirklich "islamistische Araber"?

Von Elmar Getto

Hier sollen in der Folge die Artikel von Elmar Getto zu den Terroranschlägen von London vom 7.7. 2005 dokumentiert werden. Vom ersten Artikel an wird die Frage gestellt, ob es sich wirklich um die Täter handelt, die von den Mainstream-Medien hinausposaunt werden und die Konsistenz der offiziellen Ausagen kritisch beleuchtet. Dieser erste Artikel zu diesem Thema erschien am 12. Juli 2005 in "RBI-Aktuell".

Mit Recht empören sich weltweit die Menschen über die feigen, faschistischen und menschenverachtenden Anschläge in London, die sich gezielt gegen einfache Menschen richteten. Wer solche Anschläge verübt, hat nichts mit antiimperialistischem Kampf zu tun - und auch nichts mit dem Islam, wie der Ayatollah Emami Kaschani bemerkte. Gleichzeitig versucht die Garde der abzockenden Politiker und ihrer Gesinnungsgenossen in den Chefredaktionen von Mainstream uns nun einzureden, es handele sich um „islamistische Gruppen“ oder „Araber“, die diese Anschläge verübt hätten, obwohl dafür nicht EIN Beweis vorliegt.

Zu Recht schreibt die rf-news.de am 8.7.05 in ihrem Kommentar: „Über die Urheber dieses Anschlags gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse, denn das vorliegende Bekennerschreiben weist eine ganze Reihe von Ungereimtheiten ... [im Vergleich zum] bisherigen Vorgehen von Al Qaida auf. Dennoch gehen die Geheimdienste und ihre Regierungen davon aus, dass dieser Anschlag von sogenannten "islamistischen Terrorgruppen" verübt wurde. Ohne bisher einen einzigen Beweis zu haben, wird mit solchen Kampfbegriffen vor allem auf eine Diskreditierung des Widerstands der arabischen Völker gegen ihre Unterdrücker gezielt, allen voran das afghanische und irakische Volk.

“Die Politiker, die es lieben, Hartz IV und ähnliche Maßnahmen durchzuziehen, sehen das naturgemäß anders. Die „Süddeutsche“ zitiert, ebenfalls am 8.7.2005, den britischen Innenminister Clarke mit den Worten, „die britischen Behörden nähmen das Bekennerschreiben der so genannten Organisation der Al-Quaida Dschihad in Europa sehr ernst.“

Interessant an diesem Zitat ist, das einer von beiden, entweder der Innenminister oder die Süddeutsche, die genaue Bezeichnung der auf jener Website auftauchenden Organisation falsch wiedergibt. Die Organisation nennt sich nämlich, wie die des arabischen mächtigen auf der Website www.qal3ah.org oder www.qual3ah.net nachlesen können (oder jedenfalls konnten): "Gemeinschaft der Geheimorganisation der Al-Qaida Organisation für den Dschihad in Europa".

An diesem Namen der Organisation, die sich für die Verbrechen verantwortlich erklärte, ist allerdings in zweierlei Hinsicht einiges faul: Zum einen gibt es bisher keinen ernst zu nehmenden Hinweis, daß die von Quellen der US-Regierung der Gruppe der Al Quaida-Organisationen zugerechneten Verbände sich je selbst Al Quaida genannt hätten. Weder Bin Laden selbst noch irgendeine Gruppe, die ersichtlich mit ihm in Verbindung steht, hat sich selbst Al Quaida genannt. Es gab zwar Veröffentlichungen auf dubiosen Websites, die mit Al Quaida gezeichnet waren, aber die Urheber blieben immer ungeklärt. Es kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, daß die Organisation von Bin Laden (wenn es sie denn noch gibt) oder damit lose zusammenhängende Gruppen sich nicht Al Quaida nennen. Der Name Al Quaida stammt aus der Zeit, als der Multimillionär Bin Laden für den US-Geheimdienst CIA gearbeitet hat und damals in dem von ihm beherrschenten Stück Afghanistans an einem Platz Hof hielt, der einfach DER Ort (Al Quaida) genannt wurde, um seine Lokalisierung nicht zu verraten (Al Quaida kann übrigens auch „das Örtchen“ heißen, was die gleiche Bedeutung wie im Deutschen hat. Schon allein deshalb würden sich Terroristen, die sich ernst nehmen, niemals Al Quaida nennen).

Der zweite offensichtliche Mangel an diesem Namen ist die Bezeichnung Geheimorganisation. Wie ein Beobachter im Forum der deutschsprachigen islamischen Website Muslim-Markt richtig bemerkt, hätte die Bezeichnung Geheimorganisation ja keinen Sinn, wenn man Terroranschläge verüben und sich anschliessend auf einer Website dafür verantwortlich erklären will. Zumindest dann ist man ja keine Geheimorganisation mehr und es wird als lächerlich angesehen, sich dann mit diesem Namen zu melden. Und Terroristen wollen sicherlich alles andere als lächerlich sein.

Diese beiden Indizien weisen also schon darauf hin, daß da was nicht stimmt.

Dann kommt der erste Satz der Botschaft. Wie üblich ist es eine Preisung und ein Gruß an den Propheten Mohammed. Er wird dort als „der viel Kämpfende“ bezeichnet, nur ist dies laut der Muslim-Website keines der Attribute Mohammeds. Daß der italienische Geheimdienst, wie Rbi-aktuell bereits am 8.7.05 meldete, das Bekennerschreiben in Zweifel zog, ist wahrscheinlich auf diesen Fehler zurückzuführen. Gläubige Moslems wissen üblicherweise, was die Attribute des Propheten sind.

Dies ist das dritte Indiz, daß das Bekennerschreiben nicht authentisch ist.

Noch viel haarstäubender und offensichtlicher wird es allerdings, wenn man den hintergrund der Website nachgeht, auf der dieses Schreiben auftauchte.

Dazu muß man sich zunächst klarmachen, warum Terroristen üblicherweise eine schriftliche Erklärung in der Nähe des Tatortes zurücklassen oder einen Brief in den Kasten einer nahen Zeitung werfen oder ähnliches und nicht eine Erklärung auf eine Website stellen: Websites können auf ihren Eigner zurückverfolgt werden. Der Server, der eine Website beherbergt, ist verpflichtet, die Identität des Eigners zu überprüfen.

Websites können auch in Minutenschnelle abgeschaltet werden, indem beim Server die entsprechenden Platten beschlagnahmt werden, wie im vergangenen Jahr das internationale alternative Medien-Netzwerk indymedia erfahren mußte. Eine Erklärung, die aus dem Netz verschwindet, noch bevor man auf sie aufmerksam geworden ist, wird nutzlos.

Man könnte zwar theoretisch versuchen, mit einer falschen Identität eine Site zu bekommen oder den Verantwortlichen sich rechtzeitig absetzen zu lassen, aber wozu all der Aufwand, wenn ein Bekennerschreiben (oder besser gleich mehrere Kopien) gezielt in die Öffentlichkeit gebracht werden können, ohne daß die Behörden die Gelegenheit haben, diese Veröffentlichung zu unterbinden. Man kann dann noch zusätzlich auch Papier und Umschläge verwenden, die Fingerabdrücke von Leuten enthalten, die nichts mit der Terrorgruppe zu tun haben und so falsche Fährten legen.

Es ist also keineswegs naheliegend, daß Terrorgruppen ihre Bekennerschreiben auf Websites stellen.

Im hier vorliegenden Fall handelt es sich um Websites, die auf einen gewissen Sa'ad Al-Faqih zugelassen sind, der eine ganz normale Adresse in London hat, nämlich 21 Blackstone Road, London, NW2 6DA. Er hat die E-Mail-Adresse tech37@lycos.co.uk, über die der geneigte Leser ihn erreichen kann. Nach Aussagen von Mathias Bröckers in ‚telepolis’ hat dies gleiche E-Mail auch ein Qalaah Qalaah, der die Adresse Hmdan street, Abu Dhabi, 25852, angibt, also wahrscheinlich eine andere Adresse von Sa`ad Al-Faqih.

Dieser Al-Faqih schrieb unter anderem einen Artikel im britischen „Guardian“ im Jahre 2003 und wurde dort identifiziert als Saudi, der als „Dissident“ das Land verlassen mußte und als Direktor einer Bewegung der islamischen Reformen in Arabien fungiert. Laut US- und israelischen Quellen ist er Mitglied der Al Quaida, soll in Kontakt mit Osama Bin Laden gestanden haben und an der Unterstützung von Terroranschlägen mitgewirkt haben. Auf seinen Namen sind eine Anzahl von Websites registriert, die laut diesen Quellen den islamischen Dschihad (Heiligen Krieg) propagieren.

Jetzt fragt sich natürlich: Warum haben die US-Stasi-Dienste diesen Mann nicht festgenommen und seine Websites gesperrt. Er erfreut sich seit vielen Jahren heftiger Aktivitäten und ist Top-Terrrorist mit Adressen in London und Abu Dhabi und betreibt von diesen Adressen aus Websites? Haben die US-Behörden keinen Zugang zu London oder Abu Dhabi (Abu Dhabi ist eines der arabischen Emirate, dessen Herrscher, wie viele arabische, die Stiefel des US-Imperialismus lecken.)? Jeder jugendliche Kämpfer der Taliban wird nach Guantánamo gebracht, aber ein Top-Terrorist bleibt unbehelligt?

Und weiter gefragt: Wo steckt der Server dieser Websites? In unzugänglichen Tälern des afganischen Hindukusch? Wieso ist man nicht in der Lage, Dschihad-Propaganda im Internet zu unterbinden?

Nun, um es kurz zu machen: Der Server ist in Houston, Texas beheimatet, die Internet –Domains wurden bei Firmen in Toronto, Kanada und in Nottingham, UK registriert und das oben genannte E-Mail ist bei einem deutschen Provider im westfälischen Gütersloh zu Hause.

Da kann ein denkender Mensch nur eines sagen: Hier wabern stinkende Schwaden von Anwesenheit westlicher Geheimdienste. Falls irgendein geneigter Leser eine andere Erklärung hat für das ungestörte Treiben des Herrn Al-Faqih, unser Forum steht offen.

Damit ist klar: Auf diese Website kann jenes Bekennerschreiben nur gelangt sein, wenn westliche Geheimdienste ihre Hand im Spiel hatten.

Die bei weitem naheliegendste Erklärung ist: Diese Geheimdienste hatten ein Interesse, die Terroranschläge auf das Konto „arabischer Islamisten“ zu schieben und haben dieses Schreiben gefälscht.

Diese These wirft aber nun gleich neue Fragen auf: Wären die Anschläge wirklich irgendwelchen Terrorgruppen zuzuschreiben, die eine Rache für die Überfälle auf Afghanistan und den Irak ausführen wollten, wäre es für einen Geheimdienst äußerst unklug, dieses Bekennerschreiben ins Internet zu stellen. Kurze Zeit später wäre das Bekennerschreiben der wirklichen Attentäter aufgetaucht, die ja üblicherweise ihre Authentizität durch Bekanntgabe eines Details beweisen, das in der Öffentlichkeit niemand wissen konnte und der ganze Trick mit dem Bekennerschreiber hätte gar nichts gebracht.

Daraus folgert logisch: Ein westlicher Geheimdienst hätte niemals ein Bekennerschreiben ins Internet gestellt, wenn er hätte damit rechnen müssen, daß die Attentäter eventuell auch eines veröffentlichen. Wenn er es trotzdem tat, muß er gewußt haben, daß keines kommen wird.

Ja, der geneigte Leser weiß schon, daß sich nur eine Erklärung hierfür finden läßt: Der oder die westlichen Geheimdienste haben die Anschläge selbst ausgeführt oder ausführen lassen, so atemberaubend dies zunächst klingen mag – wer irgendeinen Fehler in der logischen Ableitung findet, möge sich gleich im Forum melden.

Es gibt auch noch eine andere logische Verknüpfung: Das Bekennerschreiben tauchte so schnell nach den Attentaten auf, daß es bereits vorher vorbereitet gewesen sein muß. Die ersten Meldungen über die Attentate 2 Stunden nach den Explosionen enthielten bereits alle auch die Meldung über das Bekennerschreiben. Wenn man noch die Zeit für die Suche auf allen möglichen Websites einbezieht und die Zeit, die es braucht, bis die Nachrichtenagenturen entsprechende Meldungen erhalten und verarbeiten, muß es also allerhöchstens eine Stunde nach den Attentaten bereits dort gestanden haben.

Nun, der CIA z.B. hat eine lange und blutige Geschichte von Anschlägen auf Zivilbevölkerung. Bereits in den ersten Jahren des Vietnamkrieges hat er zahlreiche Anschläge auf belebten Plätzen sudvietnamesischer Städte verübt und den Vietkong in die Schuhe geschoben, im Versuch, die Bevölkerung gegen die Kommunisten aufzubringen. Gerade vor kurzem wurde ein Hollywood-Film über einen solchen Anschlag im Kabel-TV gezeigt. Der CIA macht sich nicht einmal die Mühe, diese seine „Heldentaten“ zu dementieren, wenn sie ins Kino kommen. In Nicaragua waren CIA-Anschläge auf die Bevölkerung so gut bewiesen, daß die USA sogar offiziell wegen Terrorismus verurteilt wurden.

In ganz Südamerika hat man vor den meisten der CIA-gesponsorten Militärputschs Anschläge gegen die Zivilbevölkerung verübt und den „Linken“ zugeschrieben, um Gründe für die scheinbare Notwendigkeit des Eingreifens der Militärs zu erzeugen.

Es sind immer die Faschisten, die den Reichstag anzünden.

Zwei der Artikel in Rbi-aktuell zu den Londoner Anschlägen haben bereits hervorgehoben, wie gelegen die Attentate den in Schottland versammelten G8-Staatschefs kamen, speziell dem US-Präsidenten, einer schreibt: „kamen wie gerufen“, der andere von „Glück“. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß auch hier das bei der Aufklärung geplanter Verbrechen immer verwendete Prinzip des „cui bono?“ (wem zu Gute?) wichtige Hinweise gibt. Es darf auch nicht vergessen werden, daß Bush in den letzten Wochen mit den schlechtesten Meinungsumfragen seiner Amtszeit konfrontiert war, nicht zuletzt in Bezug auf seinen „Krieg gegen den Terror“.

Auch auf der kritischen Website „freace“ sieht man da ein Motiv:
„Ebenso ist sicherlich ein Motiv der US-Regierung vorhanden, haben die Bomben doch dazu geführt, daß nicht nur die zentralen Tagesordnungspunkte des "G8"-Treffens - Entschuldung der ärmsten Länder und weltweite Erwärmung - in den Hintergrund traten, sondern außerdem der US-geführte "Krieg gegen den Terror" erneut an die Spitze der Agenda trat.“

Der Verdacht von Selbstmordattentaten, der eine unmittelbare CIA-Täterschaft ausgeschlossen hätte, wurde bereits definitiv ausgeschlossen: Die ‚Süddeutsche’ vom 8.7.05 berichtete:„Absolut nichts läßt die Variante eines Selbstmordattentats vermuten“, sagte Ian Blair [Chef von Scotland Yard]. Ähnlich äußerte sich Hayman, der Leiter der Anti-Terror-Abteilung von Scotland Yard. Die These vom Selbstmordanschlag sei durch nichts bewiesen. Die Explosion, die einem Doppeldecker-Bus das Dach weggerissen hatte, könne durch eine ferngezündete Bombe ausgelöst worden sein, die unter einem Sitz oder auf dem Boden platziert wurde. Die britische Presse hatte spekuliert, dass sich ein Attentäter in dem Bus in die Luft gesprengt haben könnte.“

Dazu kommt, daß ganz untypisch für das, was von Al Quaida-Gruppen erwarten würde, nur kleine Bombenpakete gelegt wurden, keines mit mehr als 5 kg Sprengstoff. So fielen die Pakete in keiner Weise auf. Sie waren in einem normalen Rucksack oder einer Aktentasche zu verstecken. Das läßt auf Bombenleger schliessen, die keinerlei Risiko eingehen wollten. Von dem, was man sich unter fanatischen islamischen Terrorgruppen vorstellt, hätte man erwartet, daß sie ein größeres Risiko eingingen, um mehr Tod und Verderben zu verbreiten. Die Bomben der Anschläge in Madrid z.B. waren deutlich größer.

Natürlich sind dies alles nur Indizien, keine endgültigen Beweise. Tatsache ist, für irgendeine Gruppe von Arabern als Tätern (soweit sie nicht im Auftrag eines westlichen Geheimdienstes handelten) gibt es absolut keine Indizien. Die Authentizität des Bekennerschreibens kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

Auffallend ist es auch jetzt wieder, wie nach dem Madrider Anschlag, daß die Mainstream-Medien scheinbar ihren gesunden Menschenverstand verloren haben (sofern sie denn je einen hatten) und plötzlich nicht mehr zwei und zwei zusammenzählen können, sondern nur die offiziellen Statements nachstammeln.

Der Hintergrund der Website mit dem Bekennerschreiben ist für Geübte mit wenigen Maus-Klicks zu eruieren.

Nachträglich noch ein Zusatz: Niemnd fühlte sich berufen, im Forum die Logik der Ableitung anzugreifen.

Freitag, 15. September 2006

Bush und Rumsfeld foltern!

Jetzt ist es offiziell!

Von Elmar Getto

Dieser Artikel von Elmar Getto vom vergangenen Jahr ist jetzt wieder besonders aktuell, weil die US-Regierung versucht, diese Foltermethoden offiziell per Gesetz zuzulassen. Der Artikel erschien in RBI-Aktuell am 4. Juni 2005.

Bisher hatte die US-Regierung immer noch abgestritten, daß sie Folter und Erniedrigungen in Guantánamo oder anderen Konzentrationslagern angeordnet habe. Bezüglich der Abu-Ghraib-Foltern wurde sogar ausdrücklich behauptet, es habe sich um Einzeltäter gehandelt, die "unamerikanische“ und “verabscheuungswürdige Taten” begangen hätten.

Nun aber, nach den Veröffentlichungen des US-Magazins “Time” am Wochenende, dem auf keinen Fall einer kritischen Haltung gegenüber der Bush-Regierung vorgeworfen werden kann, hat das Pentagon offiziell anerkannt, daß die berichteten Foltermaßnahmen und Erniedrigungen „einem detaillierten Plan folgten“, „wegen des Verdachtes auf terroristische Straftaten notwendig gewesen wären“ und es sich um „Befragungstechniken“ gehandelt habe, die „überwacht und zugelassen gewesen seien“. Zugelassen von ihnen, vom Pentagon, von Rumsfeld und damit von Bush. ‚Zugelassen’ ist dabei eine geschickte Umschreibung von „befohlen“.

Abu Ghraib 1-1

Damit ist das Katz–und-Maus-Spiel zu Ende. Die US-Regierung hat sich jetzt offiziell zur Folter bekannt, weil dies bei „terroristischen Taten“ gerechtfertigt wäre. Das „Time“-Magazin, das offenbar überhaupt nicht erkannt hat, welch brisante Meldung es lanziert hat, berichtet dann auch gleich von den „Erfolgen“ der Folter: Ein Gefangener habe zugegeben, Teil des Terror-Netzwerkes Al Quaida zu sein. So als ob Geständnisse unter Folter etwas Anderes aussagen würden, als wie fürchterlich die Folter gewesen ist.

Abu Ghraib Lynndie England

Und die US-Regierung sagt das, was zu allen Zeiten alle Folterer gesagt haben: Man foltere selbstverständlich nicht, weil man Gewalt liebe, sondern um Informationen zu bekommen, die Menschenleben oder –seelen retten können.

Auch wenn diese Folter- und Erniedrigungstechniken im Moment nur für den Zeitraum von November 2002 bis Februar 2003 zugegeben wurden, haben hiermit doch Bush und Rumsfeld eingestanden, in Verbrechen verwickelt gewesen zu sein. Eben noch als „unamerikanisch“ und „verabscheuungswürdig“ bezeichnet, fällt diese Charakterisierung jetzt auf Bush und Rumsfeld selbst zurück.

Abu Ghraib 1-5

Die „Time“ berichtet: "Zunächst wurden den Häftlinge die Haare und der Bart abgeschnitten." Für gläubige Moslems eine tiefe Erniedrigung, die bereits unter das Folterverbot der Genfer Konvention fällt. Dann wurden sie tagelangen Sitzungen mit Befragungen ausgesetzt. Es wird berichtet, daß man sie nach Mitternacht aufweckte und dann bis zur folgenden Mitternacht ununterbrochen „befragte“.

Während dieser Zeit ließ man sie nicht ihre Gebete verrichten, für den streng gläubigen Muslim eine Sünde. Gläubigen an ihrer Glaubensausübung zu hindern, gehört ebenfalls zu den vom Völkerrecht verbotenen Dingen.

Auch die Art der Befragung wurde geschildert. U.a. zeigte man ihnen Photos von vermeintlichen Terroristen und zwang sie dazu zu bellen wie ein Hund und zu grunzen wie ein Schwein, d.h. es ging nicht um die Beantwortung irgendwelcher Fragen, sondern um die Erniedrigung der Menschen. Auch dies selbstverständlich ein Kriegsverbrechen.

Es muß auch noch dazu gesagt werden, daß schon früher bekannt wurde, was mit Gefangenen geschah, die nicht „kooperierten“, also z.B. sich weigerten zu grunzen wie ein Schwein: Sie werden nackt ausgezogen.

Nackte Gefangene in Abu Ghraib, aneinander gekettet

Da die „Zellen“ in Guantánamo offenen „Käfige“ sind, werden sie damit nackt den Blicken der Wärter (und Wärterinnen!) und der anderen Gefangenen ausgesetzt. Eine weitere tiefe Demütigung für gläubige Moslems!

Bild eines nackt angekettetn Gefangenen in Stress-Haltung aus Abu Ghraib

Früher war schon berichtet worden, daß bei solchen nicht kooperierenden Gefangenen gewartet wurde, bis sie eine Erektion hatten und dann eine (oder einige) Wärterin(nen) herangeholt wurden, die sich über dies lustig machten und über die Größe Bemerkungen machten (aus Abu Ghraib gibt es ein Photo von dieser Szene, allerdings gestellt, ohne Erektion).

Bild aus Abu Ghraib mit Wärterin (Frau England), die auf kleinen Penis zeigt und lacht

Es gibt aus Abu Ghraib auch ein Photo mit einem Gefangenen mit Erektion.

Bild aus Abu Ghraib von Gefangenem mit (teilweiser) Erektion. Es handelt sich offenbar um die Person im Hintergrund des Bilds mit Frau England.

Auch dies sind grausame Foltermethoden für jemand, der unter Regeln extremster Schamhaftigkeit aufgewachsen ist. Wiederum ein klarer Fall von Kriegsverbrechen.

Doch dabei blieb es nicht. Die „Time“ berichtet in dürren Worten, die Gefangenen seien zum dauernden Stehen gezwungen worden. Dies ist eine altbekannte und beliebte Foltermethode der US-Schergen. Sie wurde schon den Folterknechten südamerikanischer Terrorregimes auf der Putsch-und Folterschule im US-amerikanischen Fort Bennett beigebracht.

Bild aus Abu Ghraib eines Gefangenen auf einem Hocker mit Kapuze.

Ein Gefolterter der brasilianischen Militärdiktatur berichtet hierüber:

„Es sind drei Methoden. Alle drei laufen darauf hinaus, dem Gefangenen Verletzungen beizubringen, die man ihm selbst zuschiebt. Die einfachste Methode ist, dem Gefangenen eine Kapuze überzuziehen und ihn dann in einen Raum mit einem Hocker zu führen, auf den die Wärter den Gefangenen stellen. Er ist die ganze Zeit mit den Händen auf dem Rücken gefesselt. Irgendwann, spätestens, wenn ihn der Schlaf übermannt, springt oder fällt er dann vom Hocker herunter und fällt unweigerlich hin. Da er sich nicht mit den Händen abstützten kann, schlägt er fast immer heftig mit dem Kopf auf. Die entsprechenden Platzwunden werden dann mit dem Hinweis bedacht, der Gefangene habe sie sich selber beigebracht. Sie können viele der ehemaligen Gefolterten daran erkennen, daß sie kahle Stellen am Kopf haben. Die Platzwunden (die auch von anderen Foltermethoden rühren können) werden nämlich nicht genäht, sie vernarben dadurch und bilden Stellen, wo keine Haare mehr wachsen.

Bild eines nackten angeketteten Gefangenen in Abu Ghraib, dem man mit einem Bluthund Angst macht.

Bild aus Abu ghraib einer hunde-Bisswunde, die man einem angeketteten gefangenen beibringen liess.

Die zweite Methode ist noch wesentlich brutaler. Der Gefangene wird wiederum mit einer Kapuze über dem Kopf auf einen Hocker gestellt. Beide Hände sind mit einem Draht um den Puls zu beiden Seiten hin gebunden. Ein weiterer Draht wird an seinen Kopf oder seinem Penis angebracht [diese Szene kennt man wieder von einem der Photos von Abu Ghraib].

Das bekannte Bild mit einem Gefangenen mit Kapuze auf dem Hocker, mit Drähten angebunden.

An die Drähte ist die Elektroschockmaschine angeschlossen, die von den US-amerikanischen Folterknechten schon in den zwanziger Jahren erfunden wurde. Dem Gefangenen wird dann ein mittelstarker Elektroschock verpaßt, der zu unerträglichen Schmerzen führt (die Elektroschock-Schmerzen sind wie die eines Wadenkrampfes, nur stärker. Wer schon mal einen Wadenkrampf gehabt hat, kann sie sich etwa vorstellen). Dann wird ihm gesagt, wenn er vom Hocker herunterhüpfe oder -falle, würde automatisch dauerhaft dieser Elektroschock einsetzen. Trotzdem kann der Gefangene nicht verhindern, daß er nach längerer Zeit vom Hocker fällt, spätestens, wenn er vom Schlaf übermannt wird.

Dann setzt aber nicht etwa der Elektroschock ein, sondern er bleibt zwischen den Drähten in der Luft hängen, die um die Pulse gebunden sind. Sie schneiden sich tief ein und verletzen fast immer schwer. Diese Verletzungen bzw. Narben sehen später oft so aus, als hätte er sich die Pulsadern aufgeschnitten. Es wird dann wiederholt zu ihm gesagt, er habe sich die Verletzungen selbst beigebracht und er habe versucht, sich zu töten. Besonders scheusslich die Version, wenn auch der Penis verletzt wird, weil er u.a. an einem Draht am Penis hing.

Die dritte Methode ist die, die von den manchen als noch grausamer angesehen wird. Der Häftling wird mit den Händen nach hinten gebunden (meistens mit Handschellen, die sowieso schon einschneiden). Diese Handschellen werden dann mit einer Kette an einem hoch gelegenen Punkt befestigt, so daß die nach hinten gebundenen Hände nach oben gezogen werden.

So läßt man den Gefangenen dann alleine, wieder auf einem Hocker oder auf dem Boden stehend. Geben die Beine unter ihm nach, fällt er nach unten und seine Arme werden hinten nach oben gezogen. Die Schmerzen bringen ihn dazu, sich wieder aufzustellen. Aber in einem bestimmten Moment (manche sollen es bis zu 48 Stunden ausgehalten haben) fällt er‚ die Arme werden mit Gewalt nach oben gezogen und er wird verletzt. Das geht von Sehnen- und Muskel-Zerrungen zu -rissen bis hin zum Auskugeln eines Armes. Da die Verletzungen danach nicht behandelt werden, wiederum mit dem Hinweis, der Gefangene habe sie sich selbst beigebracht, führt dies oft zu dauerhaften Behinderungen eines oder beider Arme.“

Bild eines nackten Gefangenen in "Stress-Haltung"

Das ist es also, was dahinter steckt, wenn diese Leute sagen, man habe den Gefangenen dauerhaft stehen gelassen.

Schon durch die bekannten Photos von Abu Ghraib wurde deutlich, daß die US-Truppen bei mohammedanischen Gefangenen mit Vorliebe Folter durch sexuelle Entwürdigung anwenden. Nun hören Sie sich im Originalton den Bericht einer der Wächterinnen an, wie ihn die „Time“ als „das Eindringen einer Frau“ zitierte.

Das wurde als ‚Verhörmethode’ deklariert:

„Er wurde auf den Boden gelegt. Da habe ich mich über ihn gesetzt, ohne das ganze Gewicht. Er versuchte mich zu entfernen, indem er die Beine anzog, aber die Militärpolizisten haben ihn festgehalten und so konnte er es nicht verhindern.“

Wir können getrost davon ausgehen, daß der Gefangene in dieser Szene nackt war und daß die Wächterin sich über seinen Penis setzte. Ob sie auch etwas ausgezogen hatte, darüber kann man nur spekulieren, es ist aber wahrscheinlich. Ohne Zweifel hat sie ihn versucht zu demütigen, indem sie ihn erregte. "Über ihn setzen, ohne das ganze Gewicht", will wahrscheinlich auch sagen, daß sie sich den eregierten Penis eingeführt hat. Ob es zu einer solchen vollendeten Vergewaltigung kam, kann man wiederum nur vermuten. So oder so, sexuelle Handlungen an Gefangenen sind selbstverständlich auch vom Völkerrecht verboten.

Dagegen hört sich dann die andere Foltermethode fast noch harmlos an:
Die Gefangenen wurden für lange Zeiträume (aus anderen Quellen wissen wir: für 72 Stunden) am Schlafen gehindert. Hierzu wurden sie immer wieder mit kalten Wassergüssen aufgeweckt und mit überlauter Musik beschallt. Wer eventuell glaubt, dies sei keine Folter, sollte einmal versuchen, sich dies anzutun. Nach spätestens zwei Nächten ohne Schlaf ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. 72 Stunden sind drei Nächte.

Zum Abschluß hier noch genau, was das Pentagon über die geschilderten „Verhörmethoden“ sagt: „Diese Verhöre wurden nach einem sehr detaillierten Plan und von speziell trainierten Fachkräften durchgeführt (...)“.

Folter ist also nichts „unamerikanisches“ oder „verabscheuungswürdiges“, sondern echtes Profitum.



Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zur Folter:


- Die USA am Scheideweg – Innerhalb oder ausserhalb der zivilisierten Welt?

- Profimässig foltern – wie ist das?

- Kann man durch Folter Wahrheit erfahren?

- Folter – CIA-Folterflüge und europäische Regierungen

- Wenn bürgerliche Rechte abgeschafft werden... - USA-Land der Freiheit?

- Interviews mit Guantánamo-Insassen

- Beine zu Brei geschlagen – Folter in Afghanistan

- Warum wird gefoltert?

- US-Generalmajor Taguba zwangspensioniert

- Fürchterlich schrille Schreie von gefolterten Jungen

- Folter, Folter ohne Ende

Im Bereich des kranken Geistes

Urteil eines klarsichtigen US-Amerikaners

Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Elmar Getto

Hier zeigte Elmar Getto eine andere Stärke: Das Finden interessanter Artikel im englischsprachigen Bereich. Dieser Artikel erschien zuerst in "RBI-Aktuell" vom 8. Juni 2005.

Thomas Jefferson schrieb kurz nach der Revolution, die den US-Amerikanern die Unabhängigkeit vom britischen Kolonialreich brachte: „A little Rebellion now and then is a good thing, and as necessary in the political world as storms in the physical.“ „Eine kleine Rebellion von Zeit zu Zeit ist eine gute Sache und so notwendig für die politische Welt wie Stürme für die physische".

Es ist immer wieder wichtig und nötig, sich klarzumachen, daß die Bush-Regierung nicht Amerika ist, daß das Volk der USA keineswegs plötzlich alle brillianten Geister verloren hat. Das Land, das die amerikanische Unabhängigkeitserklärung hervorgebracht hat, das der Welt Benjamin Franklin, Thomas Jefferson, George Washington, Edgar Allen Poe, Nathaniel Hawthorne, Tennessee Williams und Ernest Hemingway gegeben hat, ist (noch) nicht in der Barbarei versunken.

Dazu muß man keineswegs so bekannte und umstrittene Männer wie Michael Morre oder Noam Chomsky bemühen. Hier ist das Beispiel eines Autors der kalifornischen Magazins ‚San Francisco Gates’, Mark Morford, der am 20. Mai einen Artikel mit dem Titel „Saudi Arabia, Off The Hook“ veröffentlicht hat.

Das Original kann man nachlesen unter:

https://sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?file=/gate/archive/2005/05/20/notes052005.DTL

Rbi-aktuell veröffentlicht hier eine Übersetzung der wesentlichsten Teile des Artikels.

„Wir sind dabei, das falsche Land zu bombardieren – oder besser: die falschen Länder.

Der Irak, wie jeder nun weiß, der auch nur ein wenig aufmerksam war, hatte absolut nichts mit dem 11. September zu tun. Saddam und Osama? Haßten einander.

Und der Irak als gigantisches Versteck ganzer Lagerhäuser voller Massenvernichtungswaffen (…)? Ein fauler Scherz, von Bush erzählt – auf Kosten der Amerikaner.

Die offensichtliche Frage ist, wenn wir die großen Befreier sind, wenn wir die demokratischen Werte repräsentieren (...), wenn wir den unterdrückten Bürgern anderer Nationen, deren Führer sie mißbrauchen und unterdrücken und nach Gutdünken töten, den heißen Atem von abgestandener Freiheit bescheren, warum zerbomben wir dann nicht Saudi-Arabien und nennen das Krieg?

Oh, ich weiß, das ist natürlich dummes Zeug. Das ist Gotteslästerung. Ich meine es auch nicht wirklich.(..) Aber es muß gefragt werden.

Brauchen wir dafür mehr Rechtfertigungen (…) als die Tatsache, daß wir seit jenem Monat nach dem 11. September wissen, daß die meisten Attentäter Saudis waren? Wir haben mehr.

Wußten Sie, daß Saudi Arabien seine Frauen höchstens einen kaum merklichen Deut besser behandelt als die brutalen Taliban? Saudi-Frauen haben kein Wahlrecht. Sie dürfen nicht Auto fahren. Sie dürfen nicht in ein Krankenhaus aufgenommen werden oder von einem Arzt untersucht werden oder ins Ausland reisen oder das Haus verlassen ohne die ausdrückliche Erlaubnis oder Begleitung eines männlichen Familienmitgliedes und natürlich müssen sie ständig von Kopf bis Fuß unter einem schwarzen Tuch verborgen sein, wenn sie es wagen hinauszugehen. Wenn sie die Bekleidungsvorschriften brechen, können sie festgenommen und auf Dauer eingesperrt werden, können geschlagen oder sogar getötet werden, ohne daß jemand Fragen stellt.

Politische Gefangene in Saudi Arabien sind regelmäßig Folterungen ausgesetzt. Journalisten werden häufig festgenommen, verurteilt und geschlagen, wenn sie zu deutlich gegen das unterdrückerische und diktatorische Königreich geworden sind. Menschenrechtsorganisationen sind erschrocken über die (...) saudische Gesellschaft, speziell nach dem 11. September, als genaue Untersuchungen in höchster Blüte standen wegen der offensichtlichen Verbindungen des saudischen Königreichs zu Al Quaida und dem Terrorismus.


Wir wissen, das Königreich zahlt Millionen an terroristische Organisationen, inclusive Al Quaida.(...)

Es ist kurios, in einer herzzerreißenden Weise, wie genau wir wissen, daß der Irak nicht unser Feind ist. Oder Afghanistan, genauso wenig. Es ist schon fast komisch, wie leicht es ist zu argumentieren: Wenn wir einen Feind haben, die speziell problematischste Nation auf der Welt in diesem Moment, das könnte sehr wohl Saudi Arabien sein, mit dem Weltöl an der kurzen Leine und seinem heißen Brüter von islamischen Extremisten (...)

Sie glauben das nicht? Die Washington Post zeigt es genau auf, daß eine riesige Zahl von Selbstmordattentätern im Irak sich als saudische Bürger herausstellen und wie sowohl der 11. September als auch Bushs unüberlegte und heimtückische Aktionen im ständig mehr aufgewühlten Nahen Osten die unglaublichste Brutstätte für neue, rohe Terroristen geschaffen haben, seit Osama seine Ausbildungslager begann.(…)

Natürlich werden wir Saudi-Arabien nicht bombardieren. (…) Das Saudi-Königreich ist schließlich geradezu heimtückisch lebenswichtig für die US-Ökonomie(…) Laßt uns also gerade hinsetzen und die Tatsachen sehen und es klar sagen (…), so daß selbst die Republikaner es verstehen können:

(...) Bush scheißt auf jene Zehntausende von unschuldigen toten Irakern. Diese Regierung sorgt sich nicht die Bohne um all die toten US-Soldaten. Alles, was unsere Nation jetzt tut unter Bush Juniors Regime, hat überhaupt nichts mit Sicherung unserer Grenzen und Schutz vor „Terror“ und Sichern unseres Platzes im vergoldeten Pantheon der humanitären Nationen zu tun, die lediglich Frieden und Wohlstand für die Menschen überall verbreiten wollen. (...)

Wir interessieren uns einen Dreck für die Freiheit des Irak. Wir sorgen uns nicht um die Afghanische Armut oder den unglaublichen Anstieg der Opium [und Heroin]-Produktion dort(...).

Diese Regierung schert sich nicht einen Groschen um verprügelte saudische Frauen oder unterdrückte chinesische Dissidenten oder nord-koreanische Freiheitskämpfer oder die abgeschlachteten Massen in Dafour oder Ruanda oder sonstwo. Diese Regierung, weniger als jede der letzten hundert Jahre, hat nichts mit Menschenrechten am Hut.

Die USA sorgen sich heute nur um eins: Das Imperium. Der rasche neokonservative Machtanstieg. Die Verewigung von Furcht, um diese Macht für viele kommende Jahre zu halten.

Es ist offensichtlich, daß wir Saudi-Arabien nie kritisieren werden. Bush Junior wird nie unsere Macht, unser Öl, unser Imperium in Gefahr bringen. Wir haben uns als Nation in einen Bereich jenseits der Heuchelei begeben, jenseits brutaler Ironie, wir sind im Bereich des kranken Geistes.

Und so, wie wir unsere triste, unglückliche Führung kennen, können wir wohl auf wenig Besserung hoffen.“

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