Donnerstag, 10. März 2011

Noch eine Absurdität des religiösen Extremismus

Geschasst wegen Sex vor der Ehe

Von Karl Weiss

Der Center Brandon Davies (19) im US-Basketball spielte in der Universitätsdivison für die BYU-Universität und war eines der Talente der Divison, das es bei weiterer Entwicklung hätte schaffen können in die NBA, der Traum eines jeden schwarzen Jungen in den USA. Doch jetzt wurde er von Spielbetrieb ausgeschlossen. Warum? Er hatte zugegeben, dass er mit seiner Freundin vor der Ehe Sex hatte.

Die Universität, für die er spielte, die BYU, ist eine, die mit einer der extremistischen religiös-christlichen Sekten verbunden ist, in diesem Fall die sogenannten „Mormonen“. Das ist, so wie viele der evangelikalen Sekten auch (das kennen wir auch vom Bundespräsidenten), eine jener Organisationen, die sich hinter dem Begriff „Religion“ versteckt, in Wirklichkeit aber einen geschlossenen Verein darstellt, der in jedes Detail des Privatlebens seiner Anhänger eingreift und so eine Art von Gehirnwäsche versucht auszuüben.

So ist es denn auch für die Mormonen (und die sind da nicht allein) völlig normal, dass sie ihren Anhängern (und dazu gehören dann automatisch auch alle, die an „ihrer“ Hochschule studieren), vorschreibt, wie sie sich in ihrem Privatleben zu verhalten haben.

Bei vielen dieser Kirchen in den USA, die dort immer mehr Einfluss gewinnen, ist zum Beispiel Oralsex verboten (ganz zu schweigen von Anal-Sex), ebenso wie Sex unter 18 Jahren, Sex vor der Hochzeit, ganz zu schweigen vom Ehebruch, der sofort zum Ausschluss aus der Sekte führt. Auch werden männliche und weibliche Homosexuelle nicht geduldet (und, wenn entdeckt, ausgeschlossen).

Weit gefährlicher als diese exquisiten Regeln ist aber, dass sie grundsätzlich jegliche Anzeichen von Sexualiät bei Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahren) als psychische Krankheit ansehen und in geschlossenen Anstalten behandeln, in denen die Delinquenten gefoltert werden (siehe näheres auch in den Dossiers Verschärfung Sexualstrafrecht).

Zwar wird für diese „christlichen Kirchen“ meist der Begriff „Sekten“ gewählt, aber das kann zu Fehlschlüssen führen. Zwar sind sie – typisch für Sekten – Organisationen, die ihre Anhänger mit Haut und Haar für sich beanspruchen, aber es sind keine kleinen, lokalen Organisationen, wie dieser Name suggerieren mag. Sie sind vielmehr zu einer der wichtigsten und einflussreichsten Gruppen von Organisationen in den USA geworden.

So hat z.B. diese Tendenz, alle Jungen und Mädchen bis 18 Jahren als asexuell zu betrachten, inzwischen auch bereits die Form von Gesetzen angenommen in vielen Staaten der USA, so z. B in Georgia (siehe auch: "Sex unter 18 - 10 Jahre Gefängnis!"). Von dort aus wurde dies auch in einer Empfehlung der UN untergebracht, auf die sich dann die EU in einer bindenden „Empfehlung“ an alle EU-Staaten bezog.

So kam es, dass heute auch in der Bundesrepublik gilt: Alle bis 18 Jahre sind „Kinder“ (näheres ebenfalls in den Dossiers Verschärfung Sexualstrafrecht).

Was nun den jungen Basketballspieler betrifft, er durfte nicht nur keinen Sex vor der Ehe machen, er darf auch keinen Alkohol trinken und sich keinen Bart wachsen lassen.

Die Psychologen sagen, wer den Sex einer Person kontrolliert, kontrolliert die Person – aber Psychologen (ausser den sekteneigenen) sind dort auch nicht zugelassen.


Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zu hysterischen Kinderporno-Verfolgungen, christlich-extremistischen Absurditäten und Sexualstrafrechts-Verschärfungen:

- USA: Absurditäten des
religiösen Extremismus


- Schnüffeln im Sexualleben der Bundesbürger

- ...promt ging die Sache in die Hose –Rasterfahndung hätte um ein Haar eine Firma gekostet

- Schon in den USA, bald auch bei uns – Gefängnis für Sex unter 18

- Die Zukunft der USA unter den extremistischen Christen

- Sex?? Gefängnis!!

- Operation Ore, Teil 1: Der grösste Polizei-, Justiz- und Medien-Skandal des neuen Jahrtausends

- Operation Ore, Teil 2: Die Berühmtheiten unter den Verdächtigten, die Rolle der Polizei

- Operation Ore, Teil 3: Die Rolle der Politik und der Medien

- Dossier Verschärfung Sexualstrafrecht, Teil 1

- Dossier Verschärfung Sexualstrafrecht, Teil 2

- Die Dossiers Verschärfung Sexualstrafrecht

- Sex unter 18? – 10 Jahre Gefängnis!

- Schärferes Sexualstrafrecht soll Donnerstag durch den Bundestag

- Hurra! Sie haben es gestoppt

- Justiz im US-Bundesstaat New Jersey: Kein Internet für „Sex Offenders“

- Dossier Verschärfung Sexualstrafrecht, Teil 3

Mittwoch, 9. März 2011

Karneval in Rio 2011

Der Karnevals-Artikel 2011

Von Karl Weiss

Wie schon Tradition in diesem Blog, werden hier auch dieses Jahr wieder die herausragendsten Bilder des Karneval in Rio (und in São Paulo) eingestellt, denn dieses Blog ist auch Brasilien-Blog und auch Bilder-Blog.

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Carnaval- 11- 54

Carnaval 11 - 54

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Dienstag, 8. März 2011

Hartz IV - Wohnungsdurchsuchung ohne richterliche Erlaubnis

Der Hochtaunuskreis bricht alle Negativ-Rekorde

Von Karl Weiss

Bad Homburg – Hochtaunuskreis, viele Villen, wenig sozialer Wohnungsbau. Wer in Frankfurt etwas auf sich hält, wohnt hier. So ist auch der Unterschied zu Hartz-IV-Empfängern sehr krass. Da dachte sich das Homburger Job-Center, das in der Kreisverwaltung (Sozialamt) untergebracht ist, man müsse es „diesen Schmarotzern“ mal zeigen. So kam es zum Super-Gau: Wohnungsdurchsuchung von dazu nicht befugten Personen ohne richterliche Erlaubnis.

Hartz-Protest 02

„Wie bei der Stasi“ hat sich eine der Betroffenen gefühlt, berichtet die „Frankfurter Rundschau“(FR). Im Frühling 2010 hatte man ihr ohne jede Ankündigung plötzlich das Hartz-IV-Geld nicht mehr ausgezahlt. Das Sozialamt behauptete, sie lebe in einer festen Beziehung. Sie gaben offen zu, wochenlang die Wohnung der Frau observiert und jeden registriert zu haben, der dort ein- und ausging.

Sie ging gegen das Amt vor und musste sich daraufhin eine Hausdurchsuchung gefallen lassen, die Personen des Sozialamt durchführten (Hausdurchsuchungen dürfen nur von Polizisten mit richterlicher genehmigung durchf6uhren), selbstverständlich ohne richterliche Erlaubnis. Auch dem angeblichen lebenspartner wurde nachspioniert. Zwar konnte das Sozialmt dabei keinerlei Belege für ihre Behauptung finden, aber das kümmerte überhaupt nicht.
Die Wohnung wurde in Anwesenheit des siebenjährigen Sohnes der Frau durchsucht. Sie sagt: „Die kennen keine Grenzen oder Mitgefühl.“

Hartz ueber Hartz IV. Dass die Arbeitslosen nur ein Jahr Arbeitslosengeld bekommen, 'ist ein grosser Fehler, ein Betrug ... an denen, die jahrelang eingezahlt haben.'

Das gleiche Amt hatte auch einen 53-jährigen Familienvater im Visier. Auch sein Leben wurde nach allen Seiten gedreht und gewendet, bis man scheinbar fündig wurde: Der Sachbearbeiter fand einen Aktienfond, der auf den Namen des Hart-IV-Empfängern lautete und warf ihm „Sozialbetrug“ vor. Er hatte allerdings übersehen, dass jener Fond längst gepfändet war.

Hartz Leyen herzlich

Trotzdem wurde von ihm verlangt, aus seiner Wohnung auszuziehen. Schliesslich drohte man ihm mit Zwangsräumung und wollte ihn ins Obdachlosenasyl einliefern.

Die FR fragte ihn nach all dem, ob ihm der Kompromiss über Hartz IV wohl irgendwie helfe. Seine Antwort: „Da kann ich in meiner Lage ja nur darüber lachen.“

Weg mit Hartz IV


Andere Artikel zur Hartz IV im Blog:

"Dossier Hartz IV – Hindernisrennen ins Elend"

"19 Fälle – Die Realität von Hartz IV"

"Nicht genug zu essen – Hartz IV – Realität in Deutschland 2007"

"Die neuesten Hartz-Sauereien – Das Mass ist voll!"

"Hartz IV – Absurd, absurder, am absurdesten – Das Chaos war geplant!"

"Hartz IV – Berliner Zeitung schert aus dem Chor der Missbrauchsankläger aus"

"5 Millionen Arbeitslose einstellen"

"Grundversorgung von 1600 Euro käme billiger als heute."

"Arbeitslosigkeit ist zum Delikt geworden"

"Hartz IV führt in Obdachlosigkeit"

"Hartz IV–Empfänger müssen kalt duschen, im Dunkeln sitzen und Wasser trinken"

"Hartz IV: Vertreibung von Mietern"

"Hartz IV–Betroffene: Daumenschrauben anziehen!"

"Hartz-IV: Jetzt auch noch Sippenhaft"

"Hartz IV: Nieder auf die Knie!"

"Kein Anspruch auf fabrikneue Kleidung"

"Hartz IV: Unter den Brücken schlafen?"

"Hartz IV: Der angeleinte Mensch"

"Hartz IV: Der Fall Brigitte Vallenthin"

"Zwangsprostitution durch Hartz IV"

"Das Verfassungsgericht und Hartz IV"

"Hartz IV 2009: Persönliche Notlagen? Die ARGE sch.... drauf"

"Hartz und Hunger – Vier Episoden"

"Hartz IV-Politiker zerstören Lebensgemeinschaft“

"Es liegt im ARGEn“

"Hartz IV jetzt auch ausserhalb des Geltungsbereichs“

"Behandelt wie Schwerverbrecher“

"Sozial-Juristen: Hartz IV-Regelung verfassungswidrig“

Donnerstag, 3. März 2011

USA – unschön

Veränderung zum Entwicklungsland

Von Karl Weiss

Welche Möglichkeiten haben die USA noch? Die wirtschaftliche Situation spitzt sich immer weiter zu, die tatsächliche Arbeitslosigkeit steigt ins Unermessliche, Armut und Elend breiten sich aus, ganze Staaten haben keine funktionierende Verwaltung mehr, der Staatshaushalt hat eine Ablaufzeit und wurde nur für 14 Tage verlängert, China beginnt mehr und mehr Druck zu machen, das Abenteuer in Afghanistan bekommt immer mehr Ähnlichkeit mit Vietnam, der Präsident kann gegen die House-Mehrheit der Opposition kaum noch etwas durchsetzen, das Landesparlament von Wisconsin verabschiedet eine Gesetz, das Freiheits- und Gewerkschaftrechte ausser Kraft setzt und die Zahl der US-Amerikaner, die ihr Haus und damit ihre Wohnung verloren haben, steigt in die Höhe von Zig-Millionen. Währenddessen veranstalten völlig unbeeeindruckt davon an der Wall-Street-Börse die Reichen – und nicht nur die aus den USA – ein Kursfeuerwerk vom Feinsten.

Afghanistankrieg

Das Blog 'wirtschaftsquerschüsse.de' schreibt in seinem einschlägigen neuen Artikel:

„Die höchsten nominalen Lohneinkommen der obersten 1% bzw. der obersten 1,509 Millionen Arbeitnehmer überstiegen [ in der Lohnstatistik 2009 ] die gesamten Lohneinkommen der untersten 40% der Lohnempfänger bzw. der untersten 60,36 Millionen!

Kurz : Die USA sind auf dem Weg zu einem Entwicklungsland! Na, werden Sie vielleicht sagen, das ist aber nun weit übertrieben. Ist es aber nicht! Natürlich sind die USA heute noch keine Entwicklungsland, aber die Entwicklung dahin ist schnell und scheint unwiderruflich. Der Bürgerjournalist will dies festmachen an einer Charakterisierung der Entwicklungsländer und dann die USA damit vergleichen:

New Yorker Börse

Was macht ein Land zu einem Entwicklungsland? Was macht es zu einem entwickelten Land? Es sind im wesentlichen folgende Faktoren:

1. Industrialisierung – andere wirtschaftliche Aktivitäten

Ein Industrieland (entwickeltes Land) zeichnet sich durch einen hohen Grad an Industrialisiereug aus, während ein Entwicklungsland gering industrialisiert ist (und wenn, dann meist mit ausländischen Eigentümern) und die wirtschaftlichen Aktivitäten im wesentlichen aus Minen, Dienstleistungen und Landwirtschaft bestehen, was das Land vollständig von den Aufkäufern der produzierten Rohstoffe abhängig macht.

2. Politisches System

In den entwickelten Ländern herrschen direkt die Monpolkapitalisten, also die Herren der Grossbanken und Grosskonzerne. Mit einem Spiel mit der jeweiligen Regierung und Opposition täuschen sie in der Regel eine Demokratie vor. In den Entwicklungsländern herrscht eine nationale Oligarchie, die meist aus einer Anzahl von Familien besteht (manchmal auch nur aus einer Familie). Diese Familien sind jeweils mit einem der imperialistischen Staaten oder Staatengruppen eng verbunden und vertreten deren Interessen. In einer Reihe von Entwicklungsländern werden auch Schauwahlen abgehalten, die aber meist schon durch die Vorauswahl der Parteien und Kandidaten zur Farce werden.

New Yorker U-Bahn

3. Klassenaufteilung
In den entwickelten Ländern gibt es nur in geringem Umfang Armut und kein absolutes Elend. Die Mittelklasse dagegen (also die Arbeiter und Angestellte und Staatsbediensteten und deren Familien) stellt bei weitem das Gros der Bevölkerung. Unterhalb der eigentlichen Herrscher gibt es noch eine Schicht von Reichen, die nicht an der eigentlichen Herrschaft beteiligt sind. In den Entwicklungsländern lebt der überwiegende Teil der Bevölkerung in Armut, aufgeteilt in solche in einfacher Armut, solche in absuluter Armut und solche in völligem Elend. Die Mittelklasse (wie oben definiert) ist klein. Die Schicht der Reichen ohne Beteiligung an der Macht ist meist kleiner als in den entwickelten Ländern.

4. Bildungssystem

Sehr charakteristisch und ausschlaggebend für das Verbleiben in der Kategorie ist das Bildungssystem. Während ein entwickeltes Land, das ein solches bleiben will, ein extrem hochwertiges, effektives Bildungssystem mit einem Zugang ohne Gebühren hat – und das vom Kindergarten bis zu den Universitäten, zeichnet sich ein Entwicklungsland (in dem die Oligarchie nicht daran interesssiert ist, dass sich die herrschenden Zustände ändern) durch keine oder schlechte Schulen der öffentlichen Hand aus. Lediglich die teuren Privatschulen und –Universitäten haben ein gutes Niveau und bilden die Kinder der Reichen aus. Im Prinzip kann man auch einige gute staatliche Hochschulen haben, denn bis dahin schafft es sowie kaum je einer, der von den katastrophalen öffentlichen Schulen komt.

Dollar Gasp

Natürlich gibt es noch viele andere wichtige Unterschiede, die aber keine so starken Auswirkungen auf die ständig neue Bestätigung des Zustandes haben.

Wendet man nun diese Definitionen auf die heutige USA an, so muss man zum Schluss kommen, dies Land, das vor kurzer Zeit noch der Inbegriff eines hohen Entwicklungsstands war, rutscht in schneller Fahrt von einem Entwickelten zu einem Entwicklungsland herunter. Dies gilt in geringerem Masse übrigens auch für andere entwickelte Länder, wie etwa Deutschland und Grossbritannien, aber die sind heute nicht das Thema.

Zu 1.: Die Vereinigten Staaten haben in den letzten 30 Jahren (etwa seit Beginn der „Reaganomics“) einen Prozess der raschen Des-Industrialisierung durchlaufen, siehe auch diesen Artikel: „Fortschreitende Des-Industrialisierung der USA“ (https://karlweiss.twoday.net/stories/5993170/ ). Dieser Prozess hat sich jetzt im Verlauf der aktuellen Krise noch beschleunigt, Millionen und Abermillionen wurden entlassen, viele Firmen schlossen.

USA Lebensmittelmarkenempfänger bis 12. 10.

Damit ist die USA nach diesem Kriterum schon praktisch auf dem Stand eines Entwicklungslandes angekommen. Typisch: Es überwiegen die Anteiel der Dienstleistungen, der Minen und der Landwirtschaft an der wirtschaftlichen Wertschöpfung.

Zu 2.: Das politische System der USA ist allerdings heute noch komplett das eines entwickelten landes, so wie es oben beschrieben ist. Erst wenn das Land auf dem Grund des Brunnens angekommen ist, in den es momentan fällt, wird sich auch dies ändern.

USA Verkäufe neuer Häuser 1963 bis 2010

Zu 3.: Die Klasssenaufteilung ist in den USA heute schon im wesentlichen die eines Entwicklungslandes. Hier sei nur noch die neueste Zahl über die wirkliche Arbeitslosigkeit eingefügt: Der Bezug von Essensmarken, der noch keineswegs alle Arbeitslosen erfasst, hat sich im Dezember 2010 auf über 44 Millionen US-Bürger ausgedeht, das ist eine kaum glaubliche Zahl im ehemals reichsten Land der Welt. Die Mittelklasse (Definition oben) ist praktisch vollständig am Verschwinden. Es ist charakteristisch, dass in einer solchen Situation eine bewegung wie die „tea party“ auftaucht: Die Mittelklasse spürt, sie ist in ihrem Lebensstandard und Lebensgefühl gefährdet und macht sich politisch ganz Rechts Luft.

Zu 4.: Das US- Bildungssystem ist nicht erst letzthin völlig verkorkst. Hier ein Zitat dazu aus dem oben schon verlinkten Artikel:

USA Automobilzulassungen pro Hundert Einwohner 1976 bis jan 2011

„ ... hat man ein Bildungssystem, das sich von den meisten anderen Industrieländern unterscheidet. Nur für das Grund- und Hauptschulniveau gibt es öffentliche Schulen ohne Gebühren. Das gesamte System auf höherem Gymnasialniveau und die Universitäten sind privat und kosten hohe Gebühren, so dass Kinder aus den unteren Schichten keine Chance haben, dorthin zu gelangen (mit wenigen Ausnahmen von Hochbegabten, die Stipendien erhalten). Das Niveau Grund- und Hauptschule ist zudem auf so niedrigem Niveau, dass die einfachen Leute, die sich nur das leisten können, nicht einmal die mindesten Kenntnisse und Fähigkeiten für ein erfülltes Leben haben. Statt dessen versucht man nationalistische Hohlköpfe zu schaffen, die nichts über die Welt außerhalb der USA wissen. Die Wirkung des Fernsehens hat später diesen Effekt noch vertieft, denn in diesem Land wurde das Verblödungsfernsehen erfunden. Und dies trifft für 75% der Bevölkerung zu."

Nun, noch ist die USA die einzige Supermacht. Doch wir stehen staunend vor einem lawinenartigen Abrutschen und können nur hoffen, das wir da nicht mit hineingeraten.

Dollarnoten

Hier noch ein paar „Zuckerbrote“ zum Thema (aus dem Rund-E-Mail von Miriam Kraus „Rohstoffe – daily“ im Investor-Verlag):

- Das Verhältnis der Gehälter von Managern in den USA gegenüber den durchschnittlichen Gehältern der Arbeiter von 30:1 auf 500:1 explodiert.

- Kein Land auf dieser Welt hat höhere Schulden als die USA. Allein im letzten Jahr hat die Regierung fast so viele Schulden angehäuft, wie alle anderen Regierungen weltweit zusammen.

Chrysler Dodge Autohalde

- Laut Fortune-Magazin leben 40% der Amerikaner von Niedriglohn-Jobs. Sie besitzen weniger als 1% des nationalen Reichtums.

- Mehr als 1 Million Amerikaner sind Mitglieder krimineller Banden.

- Derzeit sind rund 32 US-Bundesstaaten nicht mehr in der Lage, ihren Verpflichtung nachzukommen, Arbeitslosengelder auszubezahlen. Bislang springt die US-Regierung ein und vergrößert damit die gesamte Staatsschuld.

- Der US-Bundesstaat Kalifornien ist schon längst pleite. Hier weisen bereits 8 Bezirke eine Arbeitslosenrate von über 20% auf. Der Pensionskasse des US-Bundesstaates New Jersey fehlen rund 54 Milliarden USD.

- Gemessen am Nettowert besitzen US-Banken mehr Wohnimmobilien als alle Bürger zusammen.

Frau Kraus nennt diese Fakten „unschön“. Na ja, wenn man es so nennen will.

Dienstag, 1. März 2011

Bundestrojaner: Die Regierung hat uns betrogen und belogen

Einschliesslich FDP

Von Karl Weiss

Die Regierung hat bereits Bundestrojaner (in diesem Fall den Bayern-Trojaner) eingesetzt, in einem Fall des Verdachts ganz normaler Kriminalität. Man hatte uns versprochen, er werde höchstens in Fällen der Gefahrenabwehr bei Gefahr für Leib und leben und Bestand des Staates verwendet, doch nun wurde er bei einer Strafverfolgungssache in einem Betäubungsmittel-Fall eingesetzt.

Bei einer Flughafenkontrolle wurde einem Verdächtigen einer solchen harmlosen Straftat heimlich ein Trojaner in den Laptop gesetzt, der – einmal im Internet - alle dreissig Sekunden ein aktuelles Bild des Bildschirms an einen Polizei-Empfänger sendet. Damit hat man alle Versprechungen gebrochen und das Bundesverfassungsgericht zum Hampelmann gemacht.

FDP: Armut kotzt uns an

Wichtig: Als dies geschah, war sowohl im Bund als auch im Land Bayern die FDP mit an der Regierung, die sich früher als Garant der Bürgerrechte aufgespielt hatte. Heute garantiert sie nur noch Ministerposten. Haupttäter bleibt aber natürlich die Union, in diesem Fall repräsentiert über die Bundesvorsitzenden der beiden Unions-Parteien Merkel und Seehofer in ihren Funktionen als Staatschefin und Bayrischer Ministerpräsident.

Opel Merkel

Dieses Blog hat den Verdienst, schon einmal die Anwendung eines Trojaners (bzw. eines ähnlichen Programmes) bei Ermittlungen zu einer geringfügigen Straftat aufgedeckt zu haben: „Der Bundestrojaner und die unterschobene Straftat“ ( https://karlweiss.twoday.net/stories/3314674 )

Brunnsteingutachten

Damals war ebenfalls bereits ein Verdacht auf eine Beteiligung der CDU an diesem Versuch des Unterschiebens einer Straftat aufgetaucht.

Noch dazu ist im jetzigen Fall allerbestenfalls ein Verdacht auf eine Straftat betroffen, der überhaupt nicht eindeutig ist. Der Verdächtige ist Angestellter einer Firma, die Psychopharmaka vertreibt, die in Deutshcland legal sind, im Ausland eventuell (!) nicht. Hören Sie? Eventuell! Es ist nicht einmal klar, ob überhaupt eine Straftat vorliegt, selbst wenn man dem Mann die Ausfuhr nachweisen könnte!

Damit haben die deutschen Regierenden alle, alle, alle Versprechen gebrochen, die sie uns gegeben haben. Hier ein Ausschnit aus dem Artikel von Spiegel Online zu diesem Fall ( https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,748110,00.html ):

„ ... Computer würden nur in "eng begrenzten Ausnahmefällen" infiltriert werden, versprach der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU). Es gehe nicht "um die kleinen User", assistierte der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, sondern nur um "Fälle schwerster Kriminalität und bei Terrorismus". Seit 2009 erlaubt das BKA-Gesetz den "verdeckten Eingriff" in Computer, wenn "Leib, Leben oder Freiheit" einer Person oder der Bestand des Staates in Gefahr sind.“

Die involvierten Polizei-Stellen reden sich auf „laufende Ermittlungen“ heraus, weshalb sie nicht Stellung beziehen könnten. Wir müssen uns also an die Regierenden selbst wenden. Wenn sie das nicht genehmigt haben, müssen Konsequenzen gezogen werden. Es scheint aber eher so: Sie haben es genehmigt.

Alle Zusicherungen von SPD, Union und FDP waren nichts als hohle Worte. Würde man einmal eine kleine Bresche in den Schutz der Bundesbürger vor Stasi-Verfolgung geschlagen haben, gibt es kein Halten mehr. Die Konsequenz ist der Polizeistaat!

Das ist weit bedeutender als ein Minister, der sich betrügerisch einen Doktortitel erschleicht. Das ist das Ende jeglichen tatsächlichen Schutzes des Bundesbürgers vor der Stasi 2.0.

Das „Setzen“ des Bundestrojaners in den Computer wird folgendermassen beschrieben: „ ... verzögerten die Zollbeamten am Münchner Airport seine Heimkehr. Eine Routinekontrolle, angeblich. Personalien, Gepäck, Laptop.
Es dauerte, doch das Gewissen des Reisenden war rein; es gab nichts zu verzollen. Nur mit seinem Computer verschwanden die Kontrolleure im Nebenraum. Kurz danach Entwarnung: alles in Ordnung. Gute Heimfahrt.“

Das ist noch mehr: Zusammenarbeit des Zolls (der an den Flughäfen Gepäck kontrolliert) mit der strafermittelnden bayerischen Polizei: Wir haben wieder eine Gestapo!

Frau Leuthäuser-Schnarrenberger, was tun Sie noch in ihrem Amt? Nach dieser Tat sind Sie zum Abnick-Kaspar geworden!

Dieses Programm war bereits bekannt, wenn auch seine Existenz nie bestätigt worden war. Das bayerische Justizministerium hatte sich in einem Brief, der von der Piratenpartei veröffentlicht wurde, dieses „Allzweckwerkzeugs“ gerühmt. Die Spionage-Software kann die Stimmen abfangen, den Chat-Verkehr, die Videos, die Kontaktliste des Computerbesitzers und Skype-SMS. Es wurde nie bestätigt, dass der Brief echt war, doch dann beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft den Webserver der Piratenpartei, um der Quelle des internen Dokuments auf die Spur zu kommen, so dass die Zweifel verflogen.

Nun wird deutlich, was gemeint war, als Frau Merkel schon vor ihrer Kanzlerschaft sagte: „Kein Anspruch mehr auf Demokratie und Soziale Marktwirtschaft“ ( https://karlweiss.twoday.net/stories/4364507/ ). Dies ist ein wesentlicher Schritt zur Abschaffung des letzten Restes von bürgerlichen
Rechten.

Detainees Guantánamo

Als Nächstes wird ein Guantánamo eröffnet und die Folter eingeführt!

Aufruhr gegen diesen Staat! Er ist zu unserem Erzfeind geworden, so wie der Staat Mubaraks in Ägypten und der Staat Ghadafis in Lybien zum Erzfeind ihrer Völker wurden!

Montag, 28. Februar 2011

Schon beginnt die Abschwächung in Grossbritannien

Wie vorhergesagt

Von Karl Weiss

Bereits am 25. Oktober 2010 hat sich der Bürgerjournalist mit der Wirtschaft Grossbritanniens beschäftigt und kam zu dem Schluss: “Grossbrittanien ist am A....“ https://karlweiss.twoday.net/stories/8402113/ , einem Artikel anlässlich der Veröffentlichung der Wirtschaftszahlen zum Ende des dortigen Fiskaljahres im September, der zum zweitmeist gelesensten im Blog seit zwei Jahren wurde.

Offenbar ist die wirtschaftliche Entwicklung Grossbritanniens hierzulande von besonderem Interesse. Nun, es hat sich seitdem nichts gebessert dort.

Northern Rock Pleite

Es liegen nun die Zahlen des Schlussquartals 2010 vor. Die britische Wirtschaft hat bereits, wie im obigen Artikel vorausgesagt, zu schrumpfen begonnen: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im letzten Quartal 2010 um 0,6% (gegenüber Vorquartal). Dabei gab es zu jenem Zeitpunkt noch einen Anstieg der öffentlichen Ausgaben um 0,7%!

Nun allerdings beginnen bereits die staatlichen Sparmassnahmen zu greifen, gegen die von den Studenten bereits Sturm gelaufen wurde. Man kann davon ausgehen, damit wird jegliche Möglichkeit eines Wachstums ausgebremst und ein neuer Abschwung innerhalb der immer noch laufenden Krise eingeleitet.

Nun wurde auch die Mehrwertsteuererhöhung in Kraft gesetzt, von 17,5 auf 20%. Und dabei war der private Verbrauch bereits im letzten Quartal um 0,1% zurückgegangen.

Euro Länder vergleich
Hier noch einmal die Zahlen der Euro-Länder vom November, um sie mit denen Grossbritanniens vergleichen zu können.

Es stehen den Briten also harte Zeiten bevor. Allerdings gibt es da die „Analysten“, das sind jene wirtschaftswissenschaftlichen Vollidioten, die noch eine Woche vor dem 15. September 2008 vom „ununterbrochenen Aufschwung“ faselten. Sie haben ausgemacht: Die Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivitäten im letzten Quartal 2010 seien auf das kalte Wetter zurückzuführen.

Hier noch einmal die wesentlichen Daten von Ende September: Gesamt-Staats-Verschuldung Grossbritannien: Mehr als eine Billion britische Pfund, das sind über 70% des BIP. Die Neuverschuldung 2010 entsprach fast 160 Mrd. Britische Pfund. Besonders bedenklich aber gerade die private Verschuldung: „ ... die gesamte Verschuldung der privaten Haushalte betrug im August 2010 gewaltige 1,457 Billionen britische Pfund, davon waren 1,24 Billionen britische Pfund ausstehende Hypothekenschulden. Die privaten Haushalte sind immer noch mit durchschnittlich 126,8% der verfügbaren Einkommen verschuldet und sogar mit 224% der Summe aller Bruttolöhne und -gehälter aus dem Jahr 2009!“ wurde bereits im oben genannten Artikel geschrieben.

Wenn das jetzt, wie zu erwarten war, auf einen erneuten Abschwung der weiterhin akuten Krise stösst, dann beschleunigt die Krise die Verschuldung und die Verschuldung die Krise. Das nennt man einen Teufelskreis. Die naive Vorstellung der neoliberalen Schwachköpfe, man könne mit staatlichen Sparmassnahmen die Schulden abbauen, während man gleichzeitig Minus-Wachstum erzeugt, ist „merkelianisch“ – und was von den Merkel´schen Rezepten zu halten ist, wissen wir ja inzwischen.

Dann wird Grossbritannien in der griechischen Situation sein – nur mit noch weit schlechteren Zahlen als Griechenland und mit einem weit grösseren Gewicht als zweitgrösstes Land der EU nach Einwohnerzahl.

Sonntag, 27. Februar 2011

Das Doppelte der heutigen Energiemengen!

Wie werden wir den Energiebedarf decken?

Von Karl Weiss

Unter dem Titel "Signals and Signposts" hat die Shell ihre diesjährige Energiestudie vorgelegt. Zusammengefasst wird dort gesagt: Der Energiebedarf steigt, nicht zuletzt durch die Riesen-Volkswirtschaften der aufstrebenden Länder China und Indien angeheizt, in schnellem Rythmus und man muss mit schnell steigenden Kosten für die Energieträger überall auf der Welt rechnen.

Erdöl

Natürlich hat Shell da einige optimistische Prognosen über die wirtschafliche Entwicklung vorausgesetzt, aber gleichzeitig hat man noch nicht mit den Aufständen im arabisch/mittleren Osten-Raum gerechnet, von wo zwei Drittel des weltweiten Erdöls kommt. Man wird also im Schnitt davon ausgehen können, die Wirklichkeit bis 2050 wird nicht grundlegend von dem abweichen, was die Shell da voraussieht.

Die Aussage ist respekteinflössend, aber man denke das einmal durch: Im Jahr 2050 wäre nach dieser Voraussage der Energiebedarf der Weltwirtschaft dreimal so hoch wie im Jahr 2000 – dreimal! 300%!

Wirtschaftsmacht China 1

Da braucht man gar nicht auf Details einzugehen, das ist absolut unvorstellbar. Es gibt keinerlei technische Entwicklungen, keinerlei bereits in Gang gebrachte Neuerung, die eine so gigantische Zunahme der zur Verfügung stehenden Energie auch nur annähernd garantieren könnte.

Selbst wenn wir wegen der keineswegs beendeten Krise nur eine Entwicklung auf das Doppelte annehmen würden, gilt diese Aussage. Mit anderen Worten: Alle Energieträger werden wegen der immer rarer werdenden Energie dramatisch teurer werden, was unsere heutige Sicht der Dinge völlig auf den Kopf stellen wird.

Man wird im wesentlichen mit dem doppelten der heutigen Preise für Energie rechnen müssen – und das auch nur, wenn der Bedarf im grossen und Ganzen gedeckt werden kann, sonst können noch weit höhere Werte erreicht werden.

Wirtschaftsmacht China

So wurde z.B. bei Heise/telepolis letzte Woche ein Artikel veröffentlicht, der anregte, alle deutschen Umweltschützer sollten nur soviel Solarzellen auf den Dächern anbringen, wie sie auch selbst Energie verbrauchen, weil es da einige bürokratische Hindernisse wegen der Einspeisungs-Formalien geben wird. Ein eindeutiges Beispiel, wie kurzsichtig heute noch (fast) alle Stellungnahmen zu Energie-Themen sind, hier:
https://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34210/1.html

Es wird zum Beispiel auch argumentiert, die heute modernsten zur Verfügung stehenden Sonnen-Panellen mit Solarzellen seien (heute) nicht wettbewerbsfähig, so als ob dies irgendeine Bedeutung hätte bei dem vorausgesagten Bedarf und den vorausgesagten Preisen.

Tatsächlich müssen die Solarzelle schleunigst weiter entwickelt werden. Die Forscher des Massachussets Institut of Technologie (MIT) – und nicht nur die, haben da längst Grundlagenforschung gemacht. Sie brauchen allerdings ein paar Milliarden, um das ins grosstechnische umzusetzen. Da wäre Milliarden wohl besser aufgehoben als bei den Banken.

Es ist bereits möglich, Solarzellen mit dem Doppelten des Energieausstosses pro Sonneneinstrahlung der heute grosstechnisch zur Verfügung stehenden Zellen herzustellen. Sie halten auch annähernd doppelt so lange wie heutige. Allerdings gibt es nirgends Geld, um das ins Grosstechnische umzusetzen.

Solarfarm

Es ist bereits klar: Weder die Erdölproduktion noch die Steinkohle- und Gasproduktion wird auch nur annähernd so gewaltig gesteigert werden können, dass die erforderlichen Wachstumsraten erreicht werden. Dazu kommt: Diese Energiequellen sind wegen ihres CO2-Ausstosses in der Anwendung auch nicht geeignet, ein Menschheits- Problem zu lösen, sondern schaffen ein anderes: Die Klimakatastrophe.

Was für uns hier auf der Erde eine umweltfreundliche und unerschöpfliche Energiequelle ist, ist die Sonne. Dazu gibt es so viele Länder auf der Erde, die Sonneneinstrahlung aus hohen Winkeln über lange Teile des Jahres haben, dass auch der Platzbedarf für Sonnen-Panellen keineswegs knapp wird, selbst wenn davon ausginge, alle diese Energie würde in Zukunft aus Solarzellen gewonnen.

Es gibt auch längst ausgereifte Pläne, wie man durch ein weltweit verbundenes Netz von Hochspannungs-Gleichstromleitungen den Strom von den gerade sonnenbeschienenen Teilen der Erde zu jenen bringt, die gerade den höchsten Bedarf haben, hier:
„Dossier Totale Kreislaufwirtschaft, Teil1“ https://karlweiss.twoday.net/stories/4600002/

Synthesis Hochspannungsleitungen-Verbund

Speziell in der Sahara und am Rande der Sahara – das betrifft 14 Staaten, wenn ich richtig unterrichtet bin – wäre es ohne Schwierigkeiten und ohne wichtiges Ackerland zu verbrauchen, möglich, zum Beispiel jedem dieser 14 Staaten zunächst einmal die Mittel für 10 Quadratkilometer von Sonnen-Panellen zur Verfügung zu stellen. Der Kapitalbedarf dafür ist weit geringer als er z.B. fürs „Quantative Easing“ 1 und 2 gebraucht wurde. Das könnte dann nach Bedarf erweitert werden.

Wenn man dies durch die Staaten machen lässt und nicht durch Privatkonzerne, dann hat eventuell auch die Bevölkerung dieser im wesentlichen armen Länder etwas davon – vorausgesetzt, man lässt sie ihre Staatspräsidenten und Könige davonjagen, die doch nur als Statthalter der imperialistischen Länder fungieren.

Nur, das alles geht eben nicht im Kapitalismus. Weit geringere Probleme, z.B. ein Eindämmen der Spekulation der Banken, konnten nicht gelöst werden von den G20 und nicht von den G8. Wieviel Gs man auch immer veranstaltet, es kommen immer nur wohlwollende Absichtserklärungen heraus, die dann nicht umgesetzt werden. Es gibt keine Weltregierung im Kapitalismus, denn das Grundprinzip des Kapitalismus ist die Konkurrenz.

So kann man auch eben im Kapitalismus dies nicht die Regierungen machen lassen, sondern könnte es höchstens über Grosskonzerne zu verwirklichen versuchen. Dann werden aber alle Vorteile bei den Aktionären, Vorständen und Grossbanken sein und alle Nachteile bei der Bevölkerung, die Land zur Verfügung stellen musste – aus einem vorteilhaften Plan würde dann so eine Geissel der Völker.

Es wird also höchste Zeit , das kapitalistische System zum Teufel zu jagen, damit endlich vernünftige Lösungen durchgesetzt werden können.

Karl Marx

Nach Tunesien, Ägypten und Lybien weiss man ja nun, wie man das macht.

Samstag, 26. Februar 2011

Guttenberg: Es gab einen Präzedenzfall in der Union

Er wurde des Amtes enthoben

Von Karl Weiss

Wie die „Süddeutsche“ meldet, gab es bereits vor Guttenberg einen Unionspolitiker, der sich mit einem Plagiat den Doktortitel erschlichen hatte. Er war Vorsitzender des Landesverbandes Lippe, wurde mit Geldbusse und Strafzahlung belegt und von seinem Landesverband des Amtes enthoben. Auch der Nachfolger des damaligen Doktorvaters von Guttenplag findet deutliche Worte.

Guttenberg

Der jetztige Lehrstuhlinhaber dort in Bayreuth, wo Guttenplag seine „Doktorarbeit“ einreichte und mit Ehrenwort versicherte, das sei alles auf seinem Mist gewachsen, Professor Oliver Lepsius, sagt in aller Klarheit: „Wir sind einem Betrüger aufgesessen.“

Hier: https://www.sueddeutsche.de/politik/plagiatsaffaere-um-guttenberg-wir-sind-einem-betrueger-aufgesessen-1.1065263

Er lässt die Ausrede Guttenplags, er habe „Blödsinn“ gemacht und nicht genügend aufgepasst bei den Zitaten, die er verwendete, nicht gelten. "Der Minister leidet unter Realitätsverlust. Er kompiliert planmäßig und systematisch Plagiate, und er behauptet, nicht zu wissen, was er tut. Hier liegt die politische Dimension des Skandals."

Ehrlichkeit vergessen - Verteidigungsminister

Lepsius meint auch, die Stellungnahmen von Regierungspolitikern einschliesslich der Bundeskanzlerin, die Guttenplag die Stange halten, seien "von Seiten der Wissenschaft nicht hinnehmbar".

Besonders entsetzt zeigt er sich über die Äusserung der für die Wissenschaft zuständigen Ministerin, Anette Schavan, die sagte, es sei egal, ob und wie jemand promoviere. „Das vergrössert den Skandal“.

Lepsius könnte aufgrund dieser Äusserungen von Guttenplag auf Unterlassung und wegen „Übler Nachrede“ verklagt werden, aber der Professor ist sich seiner Sache sicher und meint, Guttenplag würde dies aus guten Gründen nicht wagen – und er ist immerhin Professor der Jurisprudenz.

Weiter berichtet die „Süddeutsche“, was der Präsident des deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, sagte: "Die Marginalisierung schwersten wissenschaftlichen Fehlverhaltens durch höchste Repräsentanten unseres Staates ist empörend." Er hält es für "unerträglich, wie die Bedeutung der Wissenschaft und ihrer ehernen Gesetze politisch kleingeredet wird".

Berlusconi und Guttenberg

Das wichtigste aber kommt erst danach. Es gab nämlich in der Union schon einmal einen Fall, in dem ein aufstrebender Politiker sich den Doktortitel durch Abschreiben erschlichen hatte. Er war nach diesen Angaben Landesverbandsvorsitzender in Lippe und wurde dabei ertappt, genau wie Guttenberg eine Doktorarbeit mit Zitaten zusammengestöpselt und den Doktor damit erschlichen zu haben.

Damals wussten die Unionspolitiker noch, was in einem solchen Fall zu tun ist. Der Politiker, dessen Name mit Andreas K. angegeben wird, wurde abgesetzt. Er musste ausserdem eine Strafe von 9000 Euro wegen Verstosses gegen das Urheberrecht berappen und bekam noch zuzätzlich eine Geldstrafe von 10 000 Euro aufgebrummt. Auch er hatte stets behauptet, die „Doktorarbeit“ nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet zu haben.

Auch die Berliner Morgenpost hat diesen Fall: https://www.morgenpost.de/politik/article1557300/Als-ein-Plagiat-das-Karriere-Aus-in-der-CDU-bedeutete.html#reqRSS

Der Kreisvorsitzende Lippe der CDU sagte, es gebe "eine klare Vergleichbarkeit der Fälle. Der Unterschied ist, dass die Kommunalpolitik strengere politische und ethische Maßstäbe angelegt hat, als es die Kanzlerin offenbar zu tun gewillt ist.“

Interessant, nicht, wie mit zwei Massen gemessen wird? Hier wird abgesetzt und dort heisst es, man brauche schliesslich einen Politiker und keinen wissenschaftlichen Assistenten.

Danke Frau Merkel, für diese klaren Worte. Nun ist endgültig auch von höchster Stelle festgestellt: Politiker haben nichts mit der Wahrheit (Wissenschaft) am Hut und brauchen auch keine Ehre – oder gar so etwas wie Charakter – wo kämen wir denn da hin, so extreme Anforderungen zu stellen, nicht wahr?

Mubarak, Ghaddafi, Berlusconi, Sarkosy, Merkel und Guttenplag: Alles Früchte vom gleichen Stamm.

Ehre, Wahrheit? Brauchen wir nicht!

Was wir brauchen, ist Macht, Macht, Macht, macht, macht.............

Freitag, 25. Februar 2011

Riesige Mehrheiten für Guttenberg?

Sind Meinungsumfragen wahr oder Täuschung?

Von Karl Weiss

Die Online-Umfrage der ‘Bild’ ergab überraschenderweise eine Mehrheit für den Rücktritt Guttenbergs, da nahm die Redaktion die Umfrage von der Seite und machte eine Telefon-Hotline auf, wo man bezahlen muss für den Anruf. Schon waren die Ergebnisse wie gewünscht. Wie „wahr“ sind eigentlich Meinungsumfragen zu politischen Themen und Wahlprognosen?

Guttenberg

Der Mathematiker und Statistik-Professor Fritz Ulmer gab ein Interview und sein Urteil ist verheerend: „Wahlprognosen sind Täuschung!“, hier: https://www.wahlprognosen-info.de/archiv/shz.pdf (Achtung, pdf)

Wenn jene Umfragen (und das waren viele), die nach der Fälscher-Affäre Mehrheiten von 70% und mehr hinter Guttenberg stehen sahen, Wahrheit wären, so könnte speziell auf der Site der ‚Bild‘ schwerlich eine Mehrheit für Rücktritt auftauchen.

Die Bild-Redaktion glaubte offenbar diesen Umfragen und stellte die entsprechende Frage online. Das Ergebnis: Siehe oben.

Berlusconi und Guttenberg

Werden also solche Umfragen wie jene 70% absichtlich gefälscht? Werden sie eventuell sogar bestellt und gekauft?

Ulmer glaubt das eher nicht, aber er sagt, was als demoskopische Befragung ausgegeben wird, sind meist nur Telefonumfragen, die keinerlei Ansprüchen an Wissenschaftlichkeit (und damit an Wahrheit) standhalten.

Was tun die „Meinungsforschungsinstitute“, wenn bei ihnen eine Umfrage in Auftrag gegeben wird? Sie haben eine grosse Zahl von Telefonnummern im Computer und lassen eine Lotterie ablaufen, welche Telefonnummern diesmal befragt werden. Die werden dann angerufen und daraus wird das Ergebnis.

Wenn nun alle zum Telefon gingen und die Fragen beantworten, könnte das einer repräsentativen Auswahl aus der Bevökerung zumindest entfernt nahekommen. Aber, was die Institute gerne verschweigen: Etwa die Hälfte der Anrufe werden nicht abgenommen oder die Person will keine Fragen beantworten.

Ehrlichkeit vergessen - Verteidigungsminister

Da beginnt der „bias“ (In der wissenschaftlichen Demoskopie wird die englische Bezeichnung ‚bias‘ oder ‚biased‘ für eine Auswahl der befragten Personen genommen, die nicht für die ganze Bevölkerung repräsentativ ist). Anstelle der beabsichtigten Personen werden andere befragt, wiederum durch die "Lotterie" aus den Telefonnummern ausgewählt und schon hat man den 'bias' in der Umfrage.

Allerdings ist auch die Wahl des Telefons bereits bias-verdächtig. Wer kein Telefon hat oder keine Gelegenheit ans Telefon zu gehen, wenn die Meinungsforscher anrufen, wird nie befragt und schon ist die Wissenschaftlichkeit (was heisst Wahrheit) der Umfrage beeinträchtigt.

Zusätzlich gibt es da noch hundert Besonderheiten, die meist nicht berücksichtigt werden:

Nimmt man nur Festnetz-Nummern, werden vor allem Hausfrauen antworten (oder am Abend vor allem Familienvorstände) und die stellen keine repräsentative Auswahl dar. Nimmt man dagegen nur Handy-Nummern, hat man generell eine jüngere Auswahl, wiederum keine repräsentative. Aber auch wenn man beide nimmt, kann man diesen abweichenden Trend (bias) bekommen, eventuell sogar kumuliert, wenn z. B. Hausfrauen und Jüngere zu den gleichen Antworten neigen.

Bei jeder Telefonumfrage gibt es jene, die etwas falsch verstanden haben und daher falsch antworten und schliesslich auch solche, die absichtlich falsch antworten. Diese beiden lassen sich in der Eile von Hunderten von Telefonanrufen überhaupt nicht feststellen, das gibt schon die ersten Abweichungen.

Dann hat man schon keine wirklich zufällige Auswahl mehr, sondern bereits einen Trend (bias). Und der ‚bias‘ ist haargenau das, was eine solche Umfrage nutzlos macht. Sie haben automatisch eine Überzahl von Personen, die tagsüber zuhause sind (wenn sie am Tag anrufen) oder abends zuhause sind (wenn Sie abends anrufen) oder die ein ständig bereites Handy ständig beantworten und in allen diesen Fällen haben sie keinen repräsentativen Querschnitt der Bevökerung mehr.

Das nächste Problem ist die Zahl der Anrufe bzw. Antworten, die sie benutzen in jener Umfrage. Typisch bei Telefonumfragen, die innerhalb von ein oder zwei Tagen fertig sein sollen (so wie jetzt die zum Rücktritt oder nicht von Guttenberg) sind 500 Antworten (man ruft so lange an, bis man 500 Antworten hat). Nur ist das bei einer Bevölkerungszahl von 80 Millionen Bundesbürgern offensichtlich ein bisschen wenig.

In Wirklichkeit kann man, selbst wenn man alle genannten Faktoren berücksichtig, mit einer 500-Mann-Umfrage bestenfalls eine Genauigkeit von +/- 5 % erreichen, nach Aussagen des Fachmanns Ulmer. D.h. die grossspurige Aussagen, die Union habe ein Prozent hinzugewonnen seit der letzten Umfrage, ist grobe Täuschung.

Opel Merkel

Wenn die Union, sagen wir, bei einer 500-Mann-Telefonumfrage auf 31% kommt derer, die angeben, zur Wahl gehen zu wollen, so hat man in Wirlichkeit die Union bei 26 bis 36%. Da aber eine so ungenaue Aussage niemand haben will, tut man einfach so, als sei 31% eine zuverlässige Zahl. Das ist aber bewusste Täuschung.

Auch die Angabe, die manchmal noch in der Fussnote auftaucht, dass es sich um eine Genauigkeit von +/- 3% handelt, ist mit einer 500-Mann-Telefonumfrage auf keinen Fall korrekt. Für drei Prozent müsste man 2000 bis 3000 Menschen befragen.

Will man eine Genauigkeit von +/- 1% erreichen, müsste man nach Herrn Professor Ulmer 100 000 Menschen befragen.

Man kann auch andere Mittel der Demoskopie anwenden, wie z.B. ein fester Panel von Personen, die bereits genau ausgesucht wurden, die für jede Umfrage bezahlt werden und einigermassen genau einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung darstellen. Hat man etwa 2500 Personen in einem solchen Panel, kann man, wenn alles sehr gut ausgetüftelt ist, eine +/-1%-Genauigkeit erreichen, jedenfalls dann, wenn andere Einflüsse auszuschliessen sind.
Vor allem kann man mit den Personen-Panels die Probleme mit den Telefonumfragen umgehen.

Hat man Zeit, kann man auch für eine einzelne Umfrage einen Panel zusammenstellen, der grosse Chancen hat, sehr nahe an einer repräsentativen Auswahl zu liegen. Da muss man dann von Tür zu Tür gehen und die Leute auf der Strasse ansprechen und dann versuchen, die repräsentative Auswahl herzustellen und dann diejenigen dieser Auswahl einladen und zu gleich einer Menge von Themen befragen.

Aber das, was wir in den Zeitungen und Magazinen – oder auch im Internet lesen, („eine neue Meinungsumfrage ergibt ein Prozent mehr für die Grünen“) sind alles bias-Telefonumfragen, die mit falschen Angaben über die Genauigkeit arbeiten und nicht die Spanne +/- 5% angeben, sondern einen bestimmten Wert. Das sind bewusste Täuschungen und keine demoskopischen Umfragen. Man kann sie schlicht vergessen.

Was hat es nun mit den verschiedenen Umfragen auf sich, die sich in den letzten Tagen zu widersprechen schienen, was das pro und Contra um Guttenberg angeht? „Meinungsforscher“ – wir wissen nun, was wir von ihnen zu halten haben – fanden in den meisten Fällen hohe Zahlen im Bereich von 55 bis 75 % der Unterstützung für Guttenberg. Die Umfragen in Zeitungen und Magazinen und im Internet dagegen, wie auch die ganz oben erwähnte im Internet-Auftritt der ‚Bild‘, ergaben Mehrheiten gegen Guttenberg, z.B. eine von 61% im ‚Spiegel‘ und mit 54% in ‚Bild‘.

Weder das eine (wie wir oben gesehen haben), noch das Andere sind Umfragen, die den Anforderungen an wissenschaftliche Demoskopie gerecht werden. Das heisst nicht, die Wahrheit liegt in der Mitte, sonder dass in jenem weiten Bereich alles wahr sein kann: Von 40% bis 65 % gegen Guttenberg bis 40 bis 75% für ihn ist alles möglich. Man kann da auch kein Mittel bilden.

Wir wissen also nur: Deutschland ist geteilter Meinung über Guttenberg und das ist natürlich nichts Neues, das hatten wir schon, als er über seine Kenntnisse zur Kundus-Affäre log und zwei hohe Militärs feuerte, um davon abzulenken.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Es war Mappus persönlich

Stuttgart21: Mappus persönlich hat den Gewalteinsatz gegen Kinder und friedliche Demonstranten am 30. September 2010 angeordnet

Von Karl Weiss

Es liegt nun eine eidesstaatliche Versicherung vor, die Klarheit über die Ereignisse am 30. September 2010 in Stuttgart schafft, als mit einem Polizeigrosseinsatz mit Wasserwerfern, Knüppeln und Pfefferspray eine Demonstration von Kindern und Jugendlichen und deren erwachsenen Verteidigern brutal niedergemacht wurde. Dort wird gesagt: Dies wurde von höchster Stelle entschieden. Das heisst bei der Ländersache Polizei: Die höchste Stelle war Ministerpräsident Mappus.

Mappus - Schwabe zeigt Zähne

Ob Mappus vor dieser Entscheidung sich mit Bundeskanzlerin Merkel abgesprochen hat, ist nicht sicher. Man kann aber davon ausgehen, denn es handelte sich ja praktisch um eine Kriegserklärung gegen die Gegner des Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21.

In der eidestattlichen Erklärung erklärt der „Parkschützer“ (das ist ein Mitglied einer der Organisationen, die gegen das Wahnsinnsprojekt protestiert) Mark Pollmann, er habe Kontakt zu einer Person in „höheren Polizeikreisen“, die aus einem Gewissenskonflikt heraus handelt, denn sie hält das Geschehen für Unrecht.

Baghnhof ist kein AtomKraftWerk

Es wurden insgesamt drei Informationen gegeben.

Die erste hatte folgenden Inhalt:
„Von höchster Stelle entschieden: Im Mittleren Schlossgarten ist am Freitag, den 30.09.2010 um 15 Uhr ein Polizeieinsatz mit 3.000 Polizeikräften aus verschiedenen Bundesländern geplant. Auftrag: Einzäunung und Sicherung des [gesamten] vorgesehenen S21-Areals im mittleren Schlossgarten sowie Begleitung und Sicherung der bis Samstag Abend, den 2. Oktober vollzogenen Abholzung des Areals.“

Stuttgart 21- Gegner 
<br />
Marktplatz Stuttgart

Die zweite hatte folgenden Inhalt:
„1. Es waren 30 Zivilbeamte der Bundespolizei und eine nicht genannte Anzahl an Landespolizisten in Zivil beim Einsatz am 30.09.2010 von Beginn an dabei.
2. Bis zum 3. Oktober 2010 hatte sich im Rahmen des Einsatzes kein Polizeibeamter dienstunfähig gemeldet, d.h. es gab am 30.9.2010 keine verletzten Polizisten.
3. Zudem wurde ich darüber informiert, dass bei der Polizei fieberhaft in den vielen Stunden Filmmaterial nach Bildern gesucht werde, um im Rahmen einer öffentlichen Erklärung die angebliche Gewaltbereitschaft der Demonstranten zu beweisen. Da sie aber bisher praktisch nichts fänden, verzögere sich das immer mehr.“

Wenn Polizisten Kinder schlagen, zeigt der Staat sein wahres Gesicht

Die dritte Information war folgende:
„ ...einige Tage nach dem 30.09.2011 am Einsatz beteiligte Polizisten von Vorgesetzten aufgefordert wurden, sich krank und dienstunfähig zu melden. [...] in höheren Polizeikreisen der Druck ganz enorm sei. Es werde mit allen Mitteln versucht, die Quelle der Informationsvermittlung herauszufinden, weshalb Mitarbeiter unter ständiger Beobachtung stehen und sogar soziale Kontakte einschränken, um nicht in Verdacht zu kommen. [...] “

Damit ist nun bestätigt, was bereits in diesen Artikeln des Bürgerjournalisten vorweggenommen wurde:

- Stuttgart21 – Die Rambos heissen Merkel und Mappus

- Stuttgart21 – Klare Beweise für geplante Übergriffe

Stuttgart 21: Rambo zeigt sein Gesicht

Es sei noch einmal hervorgehoben: bei diesem Einsatz, der sich auch und gerade gegen Kinder und Jugendliche richtete, wurden mehr als 50 Personen verletzt, einige davon schwer. Einer der Verletzten ist heute fast vollständig blind.

Stuttgart 21: Verletzungen durch Wasserwerferstrahl direkt ins Gesicht

Und dieser Mappus bewirbt sich im März um die Stimmen der Bürger Baden-Württenbergs !

Dagegen ist ja selbst Guttenberg fast nur ein harmloser kleiner Fälscher!


Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zu Stuttgart21:

- CDU-Wahnsinn Stuttgart21

- Stuttgart21 – Wiederwahl in Gefahr

- Verzweiflungsakt von Frau Merkel

- Bombe – Merkel ist in Wirklichkeit Grüne!

- Stuttgart21 – Der GAU

- Aktuelle Ergänzung zu Stuttgart21

- Stuttgart21 – Spätrömische Dekadenz

- Stuttgart21 – Schwäbischer Filz

- Stuttgart21 – Der spezielle Untergrund in Stuttgart

- Stuttgart21 – ‚Taktische Provokateure – Vermummte Steinwerfer‘

- Stuttgart21 – Irrsinn deutscher Verkehrspolitik

- Stuttgart21 – Das Volk hatte nie eine Chance

Mittwoch, 23. Februar 2011

Der arabische Aufbruch

Und Israel?

Von Karl Weiss

Uri Avnery , der kritische israelische Beobachter, den der Bürgerjournalist hier schon wiederholt zitiert und auch kritisiert hat, feiert in seiner neuesten Kolumne den „arabischen Aufbruch“. Er sagt: „Ich könnte mir keinen weiseren und anziehenderen Kurs für uns Israelis vorstellen, als dass wir uns diesem Marsch mit Leib und Seele anschließen.“ Das muss er im Delirium geschrieben haben.

Uri Avnery

Ja, er hat das genau so gemeint, aber Delirium will sagen, er hat vergessen, die tatsächliche, reale und nicht wegzudiskutierende Position der offiziellen israelischen Politik einzubeziehen. Sie hat Mubarak bis zur letzten Sekunde die Stange gehalten und sie hofft jetzt, Ägypten würde in einer Militärdiktatur festgenagelt, wo das Militär wiederum die anti-palästinische Rolle einnähme (was nicht völlig auszuschliessen ist).

Israelische Politik der letzten Jahrzehnte war und ist Pro-Diktatur, Pro-Unterdrückung, Pro-Massaker, Pro-westliche Sauereien, war und ist gegen Demokratie, gegen Befreiung, gegen Volksbewegungen und gegen den Frieden.

Avnery weiss das und dürfte nicht mehr wirklich Illusionen haben.
Warum er daraus keine Konsequenzen zieht, bleibt ihm überlassen.

Die völlige Zerstückelung des palästinensischen Territoriums wird hier deutlich. Das ist keine Besatzung, das ist Annektion.

Avnery sagt, die Israelis kennen die Araber nicht. Aber das trifft auch auf ihn selbst zu. Er behauptet in seiner Kolumne, „... wird es bedeuten, dass eine radikal islamische Region entsteht - eine Entwicklung, die absolut möglich ist?“

Nein, lieber Uri Avnery, es gibt keinerlei Hinweise auf eine prädominante schiitisch-radikale Komponente in diesen Aufständen, die wir bisher gesehen haben. Sowohl in Tunesien wie auch in Ägypten waren im Gegenteil viele Frauen unter den Demonstranten – unverschleierte Frauen natürlich. Auch der nächste Dominostein, der wohl Lybien heissen wird (oder sollte Bahrein noch vorher kommen?), hat keinerlei schiitische Komponenten – im Gegenteil.

Ganz, ganz im Gegenteil: Eines der Regimes, das angegriffen wird, das iranische, ist eben ein solches „radikal-islamisches“ und die Tatsache, dass dieser Aufruhr zur gleichen Zeit wie die arabischen kommt, zeigt, in welche Richtung es geht.

Natürlich haben alle diese Aufstände ein grundlegendes Problem: Kein einziger wurde unter Führung einer bekannten, konkreten Gruppe durchgeführt, die einen Führer hat, der nun mit den Militärs verhandeln kann. Die Führer waren junge, unbekannte Leute und die westlichen Medien haben natürlich auch nicht das geringste Interesse, auch nur den Namen eines von ihnen bekannt zu machen.

Dafür hat der Westen selbst viel zu viel Angst vor solchen Aufständen, denn man weiss sehr wohl, wir haben keine Demokratie und die Menschen merken das immer mehr. Was sich da in Arabien abspielt, geht uns hier in Europa tief im Kern an!

Palestina land loss

Denn es dauert nicht mehr lange, so werden wir auch solche Aufstände machen. Merken Sie nicht, was die Merkel-Bande mit uns macht? Und die Beträge, die da aus uns herausgeholt werden, sind weit höher als Mubaraks Milliarden.

Lasst uns so viel wie möglich Informationen sammeln, wie genau die das dort fertig gebracht haben – wir werden es brauchen.

Es ist kein Zufall, dass Ghadafi und Berlusconi persönliche Freunde sind. Das ist ein und dasselbe Gesocks. Bei uns heissen die Figuren vom Typ Mubarak, Berlusconi und Ghadafi wie? Merkel und Guttenberg (von Westerwelle reden wir schon nicht mehr: Nichts schlechtes über Tote).

Guttenberg

Was Israel betrifft – und Avnery hat das angedeutet – so hat man dort jetzt ein Problem. In dem Masse, wie reaktionäre Herrscher, die am Ende immer Israel gegen die Palästinenser geholfen haben, aus dem Amt gejagt werden, wird es immer enger für Israel.

In der arabischen Welt hat Israels offizielle Politk den denkbar schlechtesten Ruf. Wenn in einer Anzahl von Ländern nun wirklich demokratische Regime eingeführt werden sollten, so hat Israel ein Problem. Und dieses Problem könnte der Untergang sein. Es scheint, Avnery unterschätzt da einige Dinge.

Natürlich kann sich Israel immer noch auf den saudi-arabischen König verlassen, aber man stelle sich vor, sogar der würde am Ende gestürzt. Na gut, wollen wir nicht übertreiben.

Hallo, Freunde in der arabischen Welt! Wir sind in Gedanken bei Euch! Gepriesen sei euer Mut, gepriesen eure Ausdauer! Lasst nicht nach! Millionen Menschen auf der ganzen Welt vertrauen und bewundern euch!

Montag, 21. Februar 2011

Neuer Tiefpunkt der Financial Times Deutschland (FTD)

Männer-Heul-Artikel

Von Karl Weiss

Ein Essay soll es sein, nicht etwa ein Artikel: "Frauenquote - auf Kosten der Männer". Man höre nur, was da behauptet wird: Durch einen entarteten Feminismus übernähmen Frauen zunehmend die „Definitionsmacht“ in Bereichen, welche „die gesellschaftliche Entwicklung prägen“. In den letzten dreissig Jahren (also etwa seit 1980) sei der weibliche Aufstieg frappant. Beispiel: Das Gros der Arbeitslosen, der Hilfsarbeiter, der Obdachlosen, Wanderarbeiter und chronisch Kranken sei männlich. Und das sei wegen des weiblichen Aufstiegs!

Herr, hauche ihnen Logik ein!

Auszug aus der Republica

Mehrmals hinsehen muss man bei einem Artikel von so niedrigem Niveau. Aber der FTD scheint ein Artikel gegen die Frauenquote in den Firmen so wichtig gewesen zu sein, dass Alles Recht war. Wie konnte die FTD so tief sinken?

Wer das verbrochen hat, ist ein gewisser Walter Hollstein, der Professor für politische Soziologie war, und nun als freier Autor in der Schweiz lebt – welch angenehmes Leben! Da kann man schon mal die realen Dinge dieser Welt durcheinanderbringen, speziell wenn man zuerst in der Abgeschiedenheit von soziologischen Fakultäten ohne Kontakt zum wirklichen Leben der Menschen verbringt und anschliessend in der schönen Schweiz, wiederum weit entfernt von realen soziologischen Problemen.

So sieht er Zusammenhänge, die hahnebüchen sind: Er zählt auf: Männer begehen häufiger Selbstmord, Männer sterben früher, Männer haben weit häufiger Beschäftigung mit gefährlichen Arbeiten, er macht sich sogar die Mühe, die Anzahl von Rettungseinsätzen von im Beruf verunglückten mit einander zu vergleichen: Fast alles männlich. Vor 1980 war das natürlich alles anders: Die Frauen brachten sich mehr um und starben früher, und die gefährlichen Arbeitsplätze hatten alle die Frauen - nicht wahr?

Nacktfoto der französischen Präsidentengattin

Dann schriebt er wörtlich:

„Junge Männer werden in städtischen Problemzonen mit Elend und Arbeitslosigkeit groß. Sie verharren entweder widerstandslos in der Aussichtslosigkeit, indem sie auf Dauer von den Sozialmaßnahmen des Staates leben, oder sie entwickeln aggressive Überlebenstechniken, die in die Kriminalität, in den Knast oder in tödliche Auseinandersetzungen führen. Ein solcher Trend, der 2007 vom Berlin-Institut für Bevölkerung für die neuen Bundesländer ausgemacht wurde, lässt sich mittlerweile auch im Ruhrgebiet und in den Stadtstaaten erkennen.“

Nun, Herr Hollstein, in diesen städtischen Problemzonen leben natürlich keine Frauen, nicht wahr? Und wie, bitte, hat es der entartetet Feminismus geschafft, städtische Problemzonen geschaffen?

Völlig verwirrt, der Mann. Die sozialen Probleme des Kapitalismus, die Ursache solcher hohen Belastungen der Männer und Frauen sind, blendet er aus.

Dass die traditionelle Rolle des Mannes als Arbeiter, als Kraftvoller, als Aktiver, als angeblich Furchtloser auch und gerade Nachteile mit sich bringt, hat nie jemand bestritten. Viele Männer sind schon in der Lage, sich von diesem einseitigen Rollenbild zu befreien.

In dem Masse, wie Frauen auch in typische Männerberufe kommen, verbessern sich oft dort auch die Verhältnisse.

Dass nun eine Frau auf der „Gorch Fock“ aus der Takelage in den Tod gestürzt ist, wird hoffentlich bald dazu führen, dass dort auch wie in jedem Industriebetrieb und auf jeder Baustelle Höhenarbeitsplätze mit Sicherheitsgurt ausgestattet werden.

Und das gilt auch umgekehrt: Die Pfleger machen neben den Krankenschwestern heute bereits in vielen Krankenhäusern 20 oder 30% aus, was den Krankenhäusern bestimmt gut tut.

Aber bei aller Liebe, was hat das mit den Feministen und der „Definitionsmacht von Frauen“ zu tun?

Und vor allem, da es doch um die Frauenquote in den Vorständen und Aufsichtsräten geht: Was hat dies mit jenen speziellen Schwierigkeiten der Männer zu tun?

Kurz, das Ganze hätte in der Schule eine Schlechtnote und die Bemerkung „Thema verfehlt“ erhalten.

Sarrazin

Was da dahintersteckt? Wahrscheinlich glaubt er seine Bücher besser verkaufen zu können, wenn er nun die Männer als armen, verfolgten Teil der Menschheit darstellt. So wie Sarrazin, der den Deutschen einreden wollte, sie seien am Aussterben und würden vom Islam übernommen. Selbstmitleid und Hass auf "die Anderen" provozieren, scheint der beste Weg zu sein, viele Bücher zu verkaufen.

Und um auch einmal das Thema zu verfehlen: Herr Hollstein, ist Ihnen die Statistik bekannt, die sagt, etwa ein Drittel aller Frauen wird im Leben mindestens einmal sexuelle Gewalt angetan – in Wirklichkeit aber meist öfter als einmal? Bei Männern beträgt die Quote unter 1%.

Na, was sagen Sie nun?

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