Umwelt

Dienstag, 3. November 2009

Scheinwissenschaftliche Öl-Propaganda - Neue Beispiele

‚Spiegel online‘ lügt und verdreht

Von Karl Weiss

Mit spektakulären Überschriften führt „Spiegel online“ eine Hetzkampagne gegen Bio-Kraftstoffe (Bio-Sprit): „Bio-Kraftstoffe sind klimaschädlich“ und „Forscher halten Biosprit für klimaschädlich“. Na, das ist ja sensationell! Alle wissen, dass Biokraftstoffe das Klima schonen und nun finden Forscher plötzlich, sie seien klimaschädlich? Was ist passiert?

Treffende Karikatur

Nun, was passiert ist: Die großen Ölkonzerne sehen ihre Spitzenprofite gefährdet, wenn sie plötzlich nicht mehr die einzigen Spritproduzenten sind und geben eine Menge Geld für Scheinwissenschaftler und Medien-Kampagnen gegen den Biosprit aus.

Einer der gehorsamsten Diener dieser Herren ist „Spiegel online“. Man bezieht sich auf zwei Veröffentlichungen in der renommierten Zeitschrift „Science“. Nur geben beide Veröffentlichungen nicht das her, was in den Überschriften des Spiegel steht. Man setzt darauf, dass kaum einer das Kleingedruckte liest, die Überschriften aber im Gedächtnis bleiben.

Schmelzendes Eis

Der erste Artikel mit der „Überschrift „Greater Transportation Energy and GHG Offsets from Bioelectricity Than Ethanol“ nimmt überhaupt nicht zum Vergleich von Biotreibstoffen mit den fossilen Stellung, sondern schlägt einen weiter entwickelten Antrieb vor: Man solle elektrische Autos benutzen und die Elektrizität aus biologischen Abfallstoffen durch Gärung herstellen, das sei effektiver als die simple Verwendung von Biosprit in Verbrennungsmotoren. Hat also überhaupt nichts mit dem zu tun, was der Spiegel titelt.

Der zweite Artikel („Fixing a Critical Climate Accounting Error“) bezieht sich zwar wirklich auf Biosprit, aber die Wissenschaftler warnen dabei nicht vor dem Biosprit, sondern vor zwei wichtigen Fehlern beim Anbau seiner Ausgangspflanzen: Bio-Sprit-Pflanzen dürfen auf keinen Fall auf Flächen angebaut werden, wo vorher Wald stand, weil der negative Effekt des abgeholzten Waldes auf das Klima für lange Zeit völlig den Vorteil des Bio-Sprits ausgleicht und der Biosprit damit fast völlig diesen Vorteil verliert. Der zweite Fehler, vor dem gewarnt wird, ist die übermäßige Stickstoff-Düngung der Pflanzen, aus denen dann der Bio-Sprit gewonnen wird. Wenn mehr Stickstoff-Dünger ausgebracht wird, als die Pflanze auch wirklich verwendet, wird der überflüssige Stickstoff zum Teil in das extrem klimaschädliche Lachgas umgewandelt, das den Vorteil des CO2-Ausstoßes (Bio-Sprit stößt nur soviel CO2 aus, wie die Pflanze vorher der Luft entnommen hat) mehr als überkompensiert.

Kohlendioxid-Anstieg: Dies ist eine so überzeugende Kurve über das, was im Moment geschieht, dass sich jeder Kommentar erübrigt.

Im ganzen Artikel steht dagegen an keiner Stelle, der Biosprit als solcher sei „klimaschädlich“ – ebensowenig wie im anderen. Kurz, es handelt sich bei den beiden Spiegel-Artikeln über „Science“-Beiträge schlicht und einfach um Lügen und Verdrehungen, um dem Bio-Sprit den Garaus zu machen und den Öl-Konzernen ihre Monopolsituation beim Sprit zurückzugeben.


Veröffentlicht am 3. November 2009 in der Berliner Umschau

Freitag, 16. Oktober 2009

Benzin wird Alternativ-Kraftstoff

Da ist Brasilien allen voraus

Von Karl Weiss

Die Petrobras, die halbstaatliche Ölfirma Brasiliens, die als einzige Raffinerien im größten Land der südlichen Halbkugel betreibt und die auch für den Vertrieb eines wesentlichen Teils des im Lande hergestellten Alkohols für Zwecke des Benzin-Ersatzes zuständig ist, hat soeben bekannt gegeben: Die Menge des verkauftem Alkohols in Brasilien hat die des Benzins übertroffen und ist weiter steigend.

Kohlendioxid-Anstieg: Dies ist eine so überzeugende Kurve über das, was im Moment geschieht, dass sich jeder Kommentar erübrigt.

Der Präsident der Petrobras fasste dies in die Worte: „Benzin ist zum Alternativkraftstoff geworden.“ Bis zum Jahr 2020 sieht man das Verhältnis von Alkohol (Ethanol) zu Benzin bei 83: 17.

In Brasilien wurde auch bereits vor geraumer Zeit eine andere Entscheidung getroffen, die auch in den entwickelten Ländern überfällig ist: Für Pkw wurde der Gebrauch von Dieselmotoren verboten. Diese sind nur für Fahrzeuge zugelassen, die im wesentlichen dem Güter-Transport dienen.

Logo Petrobras

Wie jeder weiss, sind die Abgase von Dieselmotoren die Hauptursache des Feinstaubs, dessen Konzentrationen in einigen Städten Deutschlands bereit weit über dem zulässigen Limit liegen. Noch mehr: Die Dieselabgase sind die Hauptquelle der krebserregenden Substanzen in diesem Feinstaub.

Ein weiteres Feld, auf dem unsere allseits geliebten kapitalistischen Politiker gegen grundlegende Erkenntnisse des Umwelt- und Gesundheitsschutzes verstoßen, weil sie mit den Automobil- und Ölkonzernen im Bett liegen. Diese Konzerne fürchten jede Veränderung des Status quo, weil dadurch die zwischen ihnen aufgeteilte absolute Dominanz auf jenem Gebiet angekratzt werden könnte.

Brasilien Alkohol Zapfsaeule

Auf diese Weise ist in Brasilien deutlich mehr Alkohol/Benzin im Gebrauch als Diesel, zumal es in Brasilien ja keine Heizungen gibt und daher auch kein Heizöl, das ja auch nichts anderes ist als Diesel. Zusätzlich ist in Brasilien das Diesel bereits mit 5% Bio-Diesel versetzt. Doch darüber ein anderes Mal.

In Brasilien sind heute fast alle im Land hergestellt Personenkraftwagen automatisch oder auf Wunsch „Total Flex“, d.h. sie können Alkohol oder Benzin oder jedes Mischungsverhältnis zwischen beiden tanken. Die Sprit-Preise liegen im Bereich 100 : 140 zugunsten des Alkohols. Dafür hat man aber beim Alkohol auch einen zwischen 20 und 40% höheren Verbrauch. Der Vorteil vom Benzin-Tanken ist die größere Reichweite mit einer Tankfüllung. Der Vorteil beim Alkohol-Tanken ist: Man hat ein deutlich temperamentvolleres Auto. (In Wirklichkeit wäre der Mehrverbrauch beim Alkohol nur bei etwa 10% bis 20% gelegen, aber fast niemand kann dem widerstehen, die bessere Durchzugskraft des Alkohols auch auszunutzen – was offensichtlich den Verbrauch erhöht.)

Zuckerrohrlastwagen in Brasilien mit Alkohol-Fabrik im Hintergrund

Im Moment liegen die Benzin-Preise hier in Belo Horizonte bei den billigeren Tankstellen bei 2,20 bis 2,25 Reais pro Liter, was 0,73 bis 0,75 Euro entspricht. Die Alkohol-Preise liegen an diesen Tankstellen bei 1,45 bis 1,50 Reais, etwa 0,48 bis 0,50 Euro. Vor einigen Monaten, als die Alkohol-Preise besonders niedrig waren, hat der Bürger-Journalist in Campinas im Staat São Paulo, wo die Alkohol-Preise schon üblicherweise niedrig sind, einen Tank mit Alkohol zum Preis von 0,85 Reais pro Liter gefüllt, das sind etwa 0,28 Euro.



Auto-Fabriken, die weitgehend „nationalisiert“ sind, in denen also mehr als 85% im Land hergestellte Teile verwendet werden, haben zur Zeit in Brasilien: Fiat, Volkswagen, GM, Ford, Renault (einschließlich Nissan und jenen Autos, die in Europa Dacia heißen), Peugeot-Citroen und KIA. Auto-Fabriken mit geringerem Grad der Nationalisierung haben Honda, Daewoo und Toyota. Im Moment in Planung ist die Fabrik von Hyundai. Zwei Drittel aller in Brasilien verkauften Personen-Kraftwagen sind mit einem 1,0-Liter-Motor ausgerüstet. Fast 90% der Autos verlassen heute als „Total Flex“-Versionen die Fabriken.

Ethanol- und Zuckerfabrik in Brasilien

Alle diese Auto-Konzerne könnten also diese Technik auch in anderen Ländern anbieten. Sie könnten es dem Konsumenten überlassen, ob er Benzin oder Alkohol tanken will. Dann würden sich schnell überall Alkohol-Zapfsäulen finden. Aber die Spitzen von Auto- und Ölkonzernen sind eng miteinander verkungelt. Die Ölkonzerne versuchen mit allen Mitteln, das Aufkommen alternativer Antriebsarten zu Benzin und Diesel zu verhindern, denn sie verdienen 80% ihres Geldes mit diesem beiden überholten Sprit-Dinosauriern. Die Autohersteller unterstützen sie dabei.

Und die kapitalistischen Politiker sind verkungelt mit eben jenen Monopol-Konzernen und unterstützen sie in der Abwehr jeglicher Alternativen.

Typisch für die Abwehr-Kampagnen ist die mit Millionenbeträgen geführte Public-Relations-Action gegen Biosprit. Ganze Organisationen wurden gegründet, die Erfundenes gegen Biosprit verbreiten und eine Anzahl von Scheinwissenschaftlern legen falsch angelegte Versuchsergebnisse vor, um dem Biosprit den Garaus zu machen. Die Medien verbreiten bereitwillig diese Thesen, ohne auch nur irgendetwas in Frage zu stellen. Organisationen wie ‚Greenpeace’ und ‚Rettet-den-Regenwald’ lassen sich als nützliche Idioten für diese Kampagne benutzen. Auch der Zuständige der UN, Jean Ziegler, verbreitet diesen Unsinn.

Treibstoffpreise Brasilien Juli 08

Ihre „Argumente“ sind im wesentlichen die folgenden:
  • Das „Konkurrenz-zu-Nahrungsmitteln-Argument“

    Es wird behauptet, Bio-Sprit würde Anbauflächen belegen, die dringend für die Ernährung der Weltbevölkerung gebraucht würden, von der sowieso schon ein Teil hungert. In Wirklichkeit aber gibt es keinen Mangel an Nahrungsmitteln, nur einen Mangel an Geld für viele, diese Nahrungsmittel zu kaufen. Die gesamte Nahrungsmittel-Produktion der Menschheit würde im Moment im Prinzip für 12 Milliarden Menschen reichen und bisher sind wir „nur“ etwa 7 Milliarden. Speziell in den Entwicklungsländern gibt es außerdem etwa die gleiche Fläche an ungenutztem landwirtschaftlichen Boden, wie bereits bebaut wird (gemeint ist Boden, der bereits erschlossen ist). Würde man diesen Boden an arme Familien verteilen und ihnen einen angemessenen Preis für die dort produzierten Ernten zahlen, wären mit einem Schlag alle Hungerprobleme der Menschheit gelöst. Allerdings gäbe es dann ein Überangebot an Nahrungsmitteln und eine andere Nutzung von bestimmten landwirtschaftlichen Produkten wäre willkommen, zum Beispiel für Bio-Sprit. Die Haupt-Ursachen für die riesigen Brachflächen in den Entwicklungsländern sind vor allem die Agrarsubventionen der reichen Länder. Die USA, Japan und die EU stecken Unmengen von Geld in die Subventionierung von Agrargütern, die sie dann anschließend zu Spottpreisen überall in der Welt verhökern. In den Entwicklungsländern kann man aber zu diesen Preisen diese Nahrungsmittel nicht erzeugen und so bleiben die Agrarflächen ungenutzt.
Zuckerrohr-Ernte
  • Das Argument „Es–ist-eine-Sünde-Nahrungsmittel-zu-verfeuern“

    Sehr ähnlich wird dieses Argument auch in der Form gebracht, man könne doch nicht Lebensmittel zur Verbrennung in Motoren verwenden, wenn gleichzeitig Menschen des Hungers sterben. Auch in diesem Fall muss daran erinnert werden: Der Hunger in der Welt ist allein ein Auswuchs des imperialistischen Systems, nicht ein Mangel an Nahrungsmitteln. Allerdings trifft das Argument in gewisser Weise auf die in den USA verwendete Art der Alkohol-Herstellung zu: Dort wird Mais angebaut, dann geerntet und dann macht man in einer Anzahl von Fabriken aus den gelben Maiskörnern Alkohol. Das allerdings ist wirklich absurd, weil bei weitem zu teuer. Da die USA mit ihrem subventionierten Mais auch den mexikanischen Markt beliefert (zu Spott-Preisen), gab es da in Mexiko nun auch deutliche Preiserhöhungen für das dortige Grundnahrungsmittel Mais. Allerdings ist das kein Argument gegen den Alkohol als Benzinersatz, sondern eines gegen die kapitalistisch-imperialistischen Verhältnisse. Zuckerrohr hat sich als bei weitem am besten geeignet erwiesen zur Alkoholherstellung. Die brasilianische Methode (man kann inzwischen in Brasilien Alkoholfabriken für die Herstellung aus Zuckerrohr von der Stange kaufen) beinhaltet auch die Verwendung der nicht verwendeten Teile des Zuckerrohrs zur Verbrennung und Energiegewinnung für den Prozess. Dadurch verbessert sich die sowieso schon günstige Energiebilanz im Vergleich zur energiefressenden Benzinherstellung noch weiter.
Brasilien (topographisch)
  • Das „Energie-Bilanz-Argument“

    Im Prinzip schon hundertfach widerlegt, kommt immer wieder das Energie-Bilanz-Argument aufs Tapet. Angebliche Wissenschaftler, finanziert von dubiosen Organisationen, stellen „alternative“ Energiebilanzen auf, die den Vorteil bezüglich des Ausstoßes von CO2 von Alkohol gegen Benzin herunter rechnen, bis er fast völlig verschwindet. Da wird zum Beispiel die Tatsache benutzt, dass Alkohol viel herum transportiert werden muss, während Benzin in den entwickelten Ländern nur von der nächsten Raffinerie herangebracht werden zu braucht, um fast die Hälfte des Vorteils des Alkohols wegzurechnen. Nur hat eben Brasilien bereits gezeigt: Wenn genügend Alkohol verbraucht wird, wird es bald auch lokale Alkohol-Fabriken geben und der Transport spielt keine Rolle mehr. Die grundlegende Frage ist eben: Will man den Wahnsinn stoppen, CO2, das vor Hunderten oder Zig Millionen von Jahren weit mehr in der Lufthülle vorkam und dann in Form verwesender Pflanzen in den Untergrund befördert wurde, wieder in Form von Erdöl hervorzupumpen und durch Verbrennen erneut in CO2 verwandeln, damit die Erdoberfläche wieder, so wie damals, für Menschen unbewohnbar sein wird? Nur, damals gab es noch keine Menschen. Heute aber gibt es etwa 7 Milliarden!
Treffende Karikatur
  • Das Argument: „Die-möglichen-Anbauflächen-reichen-nicht-aus“

    Dies stellt sich beim näheren Hinsehen als gar kein Argument heraus, außer für jemanden, der sich leicht täuschen lässt. Tatsächlich ist die Menge des weltweit verbrauchten Benzins so riesig, dass man diese nicht vollständig durch Alkohol ersetzen kann, ohne wirklich ernsthaft die Nahrungsmittelproduktion zu gefährden. Aber wer hat denn gesagt, das Benzin müsse vollständig ersetzt werden? Wenn es gelänge, bis in 20 Jahren 40 % zu ersetzen, wäre bereits ein wichtiger Schritt in Richtung der Vermeidung der Klimakatastrophe getan.
  • Das „Regenwald-Argument“

    Entgegen der Wahrheit wird immer wieder behauptet, ein wesentlicher Teil des Alkohols in Brasilien werde aus Pflanzen hergestellt, die auf Flächen angebaut wurden, die dem Regenwald abgetrotzt wurden. Das ist nicht der Fall. Etwa 90% des Zuckerrohrs für den Alkohol in Brasilien werden in den Regionen Südost, Nordost und Süd angebaut, die Tausende von Kilometern vom Amazonasregenwald entfernt liegen. Nur weniger als 1% stammen von Zuckerrohr aus der Amazonas-Region, wobei ein Teil davon nicht auf neu gerodeten Flächen angebaut wurde. Der einfache Gründ dafür ist: Die klimatischen Umstände und der Boden des Amazonasregenwaldes sind nicht für den Anbau von Zuckerrohr geeignet (mit geringen Ausnahmen).
Globale Erwärmung

Tatsächlich ist der Alkohol wirklich nicht das ideale Mittel, den Verkehr anzutreiben. Die Mittel, Benzin (oder auch Alkohol) zu sparen, sind vielfältig und sind noch nicht einmal ansatzweise ausgenutzt. Außerdem sollte eine Menschheit, die nicht mehr für den höheren Profit der Groß-Konzerne (und das sind vor allem die Öl- und Auto-Konzerne) leben will, überhaupt in Frage stellen, ob ein Verkehrsmittel wie das Auto, das jährlich mehrere Hunderttausend tote Menschen fordert, überhaupt akzeptabel ist. Zweifellos sind da schienengebundene oder über den Schienen schwebende Verkehrsmittel mehr angesagt. Gibt es aber Schienen, kann auch Strom abgenommen werden und dann ist nur noch die Frage, wie wir den Strom für den Verkehr erzeugen – und das werden wir sicherlich nicht durch CO2-erzeugende Verbrennungsprozesse. Aber dies ist schon ein anderes Thema.

Für den Alkohol gilt: Er ist schnell zugänglich und daher der ideale Ersatz für einen Teil des Benzins IN EINER ÜBERGANSZEIT.

Schmelzendes Eis

Übrigens gibt es inzwischen auch bereits anwendungsreife Verfahren, Alkohol aus organischen Abfällen herzustellen. Ein solches Verfahren wäre wahrscheinlich für Europa ideal, wo es Unmengen von organischen Abfällen gibt, die irrwitzigerweise in Müllverbrennungsanlagen vernichtet werden.

Schließlich sei hier auch noch erwähnt, dass Benzin (wie auch Diesel) krebserregende Anteile enthält, die eigentlich jeden, der an einer Tankstelle, einer Abfüllstation oder einer Raffinerie arbeitet, zum Tragen einer Vollschutz-Maske zwingen müsste – wäre es irgendeine andere Firma. Aber die Ölkonzerne sind so mächtig und politisch gut „vernetzt“, dass die Tankstellen, die Abfüllstellen und die Raffinerien der einzige Platz sind, wo dies Regeln nicht gelten. Alkohol (und Bio-Diesel) sind dagegen nicht krebserregend.


Veröffentlicht am 15. Oktober 2009 in der Berliner Umschau


Hier eine Anzahl Links zu anderen Artikeln im Blog zur beginnenden Klimakatastrophe und was man dagegen tun kann:

- Regenwaldvernichtung und Trockenheit im Amazonasgebiet

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 1 – Bill Gates und George Soros investieren in Alkohol

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 2 – Was spricht gegen Bio-Kraftstoffe?

- Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 3 – Der 'Rush' gewinnt an Tempo

- Das Klima kann nicht warten – Offener Brief an „Rettet den Regenwald“

- Wie die Industrie der „Global Warming Sceptics“ funktioniert

- Der Alkohol-Boom hat begonnen, Teil 4 - Endlich auch Bio-Alkohol in der Bundesrepublik

- Kofi Annan: Keine Gegenargumente mehr

- Brasilien plant völlige Umstellung auf Biodiesel

- Lulas Brasilien, Teil 4 – Abholzen und Abbrennen

- Klimakatastrophe: IPCC-Report klammert entscheidende Frage aus

- Stärkster Hurricane aller Zeiten

- Wie wird der Verkehr der Zukunft angetrieben

- Naive Umweltschützer geben Massenmedien Stichworte

- Briefwechsel mit „Rettet den Regenwald“

- Ein deutscher ‚Global Warming Sceptic’

- Klimahetzer? – Klimaketzer? Eine Auseinandersetzung um die beginnende Klimakatastrophe

Samstag, 19. September 2009

Die zweite Leiche in Frau Merkels Keller

Nach der Umweltleiche nun die Strahlungsleiche

Von Karl Weiss

Es wurde bereits von einiger Zeit bekannt, dass Frau Merkel eine Leiche im Keller hat, eine Umweltschutz-Leiche. Nun aber wissen wir, da im Keller bei ihr liegen zwei Leichen, die andere noch weit gewaltiger, die Strahlungsleiche!

Zu Zeiten der Regierung Kohl, bevor sie den parteiinternen Staatsstreich gegen den damaligen Parteivorzitzenden und Kanzler inszenierte, war Frau Merkel nämlich Umweltschutzministerin. Bemerkenswerterweise hat das allerdings niemand bemerkt, so „erfolgreich“ war sie auf diesem Posten. In diesem Artikel „Frau Merkel hat eine Leiche im Keller“ wird im einzelnen dargestellt, wie sie damals Versprechungen bezüglich der Verminderung des Ausstoßes von CO2 machte und nicht einhielt. Sie hielt es nie für nötig, dafür irgendwelche Erklärungen abzugeben. Das ist typisch für unsere Politiker-Kaste. Sie haben nie etwas zu erklären und wenn, dann wird es fadenscheinig.

Nun aber ist ein noch weit dickerer Hund aufgedeckt worden. In einem Schreiben des Bundesamtes für Strahlenschutz an das Bundesumweltministerium wird betont, bereits vor 13 Jahren – und damals war Frau Merkel dort Ministerin – wurde das Ministerium über die mögliche Gefahr einer Verstrahlung des Trinkwassers durch das Atommülllager Asse informiert.

Was Frau Merkel daraufhin unternahm, war – nichts. Sie vertraute einfach darauf, dass sich Probleme selbst erledigen. Sie saß das Problem nach dem Vorbild von Kohl aus. Nur, was bei politischen Problemen manchmal funktioniert – man ignoriert sie einfach und sie werden mit der Zeit vergessen – ist bei wirklich realen Problemen eben nicht so. Sie hätte damals umfassende Untersuchungen über die Gefahren anstellen lassen müssen und dann entsprechende Maßnahmen in Gang setzen.

Sie war aber so damit beschäftigt, CDU-Vorsitzende und dann später Bundeskanzlerin zu werden, dass sie dafür keine Zeit fand. Das werden nun weite Teile der bundesdeutschen Bevölkerung büßen müssen. Auch das typisch für unsere Politiker-Brut. Ihre Fehler büßen immer wir.

Das Atommülllager Asse wurde nämlich völlig unsachgemäß mit immer neuem Atommüll vollgestopft, obwohl dafür überhaupt keine Genehmigung vorlagt. Die Betreibergesellschaft hielt sich nicht an vereinbarte Regeln, bestreitet heute, dass es solche Regeln überhaupt gab, was alles nur noch schlimmer macht.

Schachtanlage Asse

Tatsache ist, es hätte nie hochstrahlender Atommüll in dieses Lager eingelagert werden dürfen. Spätestens als deutlich wurde, dass das Lager keineswegs gegen Wassereinbruch dicht war, sondern langsam begann vollzulaufen, hätte die hochstrahlende Abfall-Last (und wohl auch der ganze Rest) dort entfernt werden müssen. Allerdings fragt sich wohin, denn man hatte ja eine Menge Atomkraftwerke zugelassen, ohne überhaupt eine gesicherte Lagerung für die hochstrahlenden und mittelstrahlende Abfälle zu haben.

Das rächte und rächt sich nun.

Man tat einfach so, als gäbe es kein Problem, Frau Merkel als Verantwortliche allen voran. Sie sagte sich, bis das akut wird, bin ich schon lange nicht mehr Umweltministerin. Jetzt steht das Wasser schon hoch in den untersten Kammern des Lagers Asse und eine Sanierung wäre nur mit Milliardenaufwand möglich und der Erfolg wäre auch dann keineswegs garantiert. Der einzig sichere Weg wäre, alles dort herauszuholen und dann mit Raketen in den Weltraum zu schießen, was allerdings fast so viel kosten würde wie die Rettung der Hypo Real Estate.

Warum die Gesundheit der Bank und des Finanzwesens in Deutschland diese Ausgaben wert waren, aber nicht die Gesundheit der Bevölkerung in Norddeutschland, das müsste uns Frau Merkel immer noch erklären.

Der Grund dürfte sein, wenn man Asse ausräumt, würden die wirklichen Kosten des Abenteuers mit den Atomkraftwerken ans Tageslicht kommen und damit auch der Wahnsinn, den die Politiker damit betrieben. Gerade die Partei, der Frau Merkel vorsteht, hat sich ja um diese Strahlenschleudern besonders verdient gemacht.

Es wird mit Sicherheit nichts von den Politikern unternommen werden, um das Problem Asse zu lösen geschweige denn von den Kernkraftwerk-Betreibern Eon, RWE und Vattenfall, die ja eigentlich dafür verantwortlich sind. Das Verursacherprinzip, dass die Verursacher für Schäden aufkommen müssen, gilt für diese Lieblingskonzerne der Politikerbrut nicht.

Was aus diesem Nichts folgert? „Nur“ eine Menge Krebs, speziell Blutkrebs (Leukämie) und speziell bei Kindern und dazu die Verstrahlng mit Caesium 137. Das ist die dicke Leiche in Frau Merkels Keller.

Die Politikerbrut wird nämlich nichts unternehmen, so wie das auch Frau Merkel nicht tat. Das Lager Asse wird langsam mit Wasser vollaufen. Das Wasser wird einen Teil der hochstrahlenden Substanzen aus den Behältern herauslösen bzw. heraus schwemmen. Das Wasser wird durch Felsspalten sickern und irgendwann auf einen Grundwasserstrom treffen. Von dort wird sich die strahlende Fracht auf benachbarte Grundwasserströme ausbreiten und das Wasser radioaktiv machen. Das kann alle Grundwasserströme betreffen, die im Dreieck zwischen Asse, Hamburg und Emden liegen.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass einer der Grundwasserströme nicht in Richtung Nordsee läuft. Die Bürger südlich dieses Dreiecks können sich also keineswegs in Sicherheit wiegen.

Die Menschen in diesem Dreieck (und eventuell darüber hinaus) werden mit laufend steigender Radioaktivität in ihrem Trinkwasser und den Oberflächengewässern zu tun haben.

Die von den Politikern bezahlten „Fachleute“ werden die Strahlenbelastung – wie schon in der Umgebung der Atomkraftwerke – für „unbedenklich“ erklären.

Die Fälle von Leukämie, speziell bei Kindern, werden sich in jenem Dreieck ausbreiten - und darüber hinaus. Die berühmten „Fachleute“ werden erklären, es gäbe keine Zusammenhänge zur erhöhten Strahlenbelastung aufgrund der Asse-Strahlung.

Eine verantwortliche Regierung würde wahrscheinlich gezwungen sein, den wesentlichen Teil dieses Dreiecks zu einer Todeszone zu erklären und die Bevölkerung zu evakuieren. Aber wir haben ja keine verantwortliche Regierung.

Nur zur Ergänzung: Asse liegt bei Wolfenbüttel.

Ein ausführlicher Artikel über Asse kann auch hier gelesen werden.

Hier ein kleiner Ausschnitt über die Wirkungen der Strahlung:

"Nur um dem Nichtfachmann eine Idee zu geben: Wenn dieses Wasser mit Cäsium-137 an irgendeiner Stelle einen Trinkwasserbrunnen oder ein Grundwasser verunreinigt, aus dem Trinkwasser gewonnen wird, dann werden Hunderte, vielleicht Tausende, vielleicht Zehntausende, im schlimmsten Fall Hunderttausende Menschen mit geringenMengen des hochradioaktiven Isotops verstrahlt. Dessen Salze sind wasserlöslich und unser Körper baut sie, als wären es Kalium-Atome, in den eigenen Körper ein (Kalium ist eines der lebenswichtigen Spurenmetalle). Dort können dann selbst winzigste Mengen - 1, 10, 20 oder 30 Milligramm (tausendstel Gramm) - ihre Langzeitwirkung durch Strahlung entfalten.

Die mit geringen Mengen von Caesium 137 verstrahlten aus der Nähe von Hiroshima und Nagasaki haben zum Teil die fürchterlichsten Schicksale von allen gehabt. Entsetzliche Schmerzen – Gliedmassen faulen ab, müssen amputiert werden, Organe entfernt. Mehrere Krebse entwickeln sich zur gleichen Zeit. Wer das überlebt, ist noch schlimmer dran. Es gibt Fälle, wo Menschen 15 Jahre lang entsetzlich litten, bevor der Tod sie erlöste.

Wer mit Cäsium 137 verstrahlt wird, speziell mit kleinen Mengen, so dass er nicht schnell stirbt, wird die Gefolterten von Abu Ghraib und von Guantanamo beneiden.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Regenwaldvernichtung am Amazonas durch Fleischkonsum verschärft

Bericht von „Greenpeace“

Von Karl Weiss

„Greenpeace“ ist eine der Organisationen, die sich immer noch um die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes sorgen, obwohl der Rest der Menschheit anscheinend angesicht von drohendem Arbeitsplatzverlust diese Gefahr nicht mehr sehen will. Es sei nur daran erinnert: Wenn aus dem Amazonasurwald eine Steppe wird, ist ein Überleben der Menschheit, wie wir sie kennen, nicht mehr möglich.

Amazonas

Zur Bonner Klimakonferenz hat „Greenpeace“ einen neuen Bericht zur Vernichtung des Regenwalds im Amazonasgebiet herausgebracht. Hier einen Auszug aus dem Bericht darüber in dem interessanten Informationsportal www.jjahnke.net:

„Wälder sind ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. Sie speichern weltweit über eineinhalbmal mehr Kohlenstoff, als sich zurzeit in unserer Atmosphäre befindet. Die Zerstörung der Wälder ist für annähernd 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich, mehr als der weltweite Transportsektor. (...) Der Ausstoß von Methan durch die Viehzucht verursacht rund 30 Prozent der Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft als Ganzes ist für circa zehn bis zwölf Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes verantwortlich. Die Treibhausgasemissionen der Produktion von Rindfleisch betragen 13 Kilogramm CO2-äquivalent pro Kilo Fleisch. Damit ist der Verzehr von einem Kilo Rindfleisch genauso klimaschädlich wie 100 Kilometer Flug pro Person.

Brasilien (topographisch)

Zwischen 2000 und 2007 wurden im brasilianischen Teil des Amazonas-Gebiets pro Jahr durchschnittlich 20.000 Quadratkilometer entwaldet. Über die Gesamtzeit entspricht das einer Fläche größer als Griechenland. Brasilien liegt an Platz vier in der Rangliste der weltweit größten Klimaverschmutzer. Rund 75 Prozent der brasilianischen Treibhausgasemissionen stammen aus Entwaldung und Landnutzungsänderung, wiederum 59 Prozent davon aus Zerstörung und Brandrodung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet. Rinderzucht ist die Hauptursache für die Zerstörung des Regenwalds. Seit Beginn der 70er Jahre breitet sie sich kontinuierlich aus.

In Brasilien gibt es die weltweit größte kommerzielle Rinderhaltung. Seit 2003 ist das Land der größte Rindfleisch-Exporteur der Welt (...). Rund 40 Prozent aller brasilianischen Rinder befinden sich im Amazonas-Gebiet. Eine Greenpeace-Analyse von Daten der brasilianischen Regierung zeigt, dass im Jahr 2006 80 Prozent der genutzten Fläche im „Legal Amazon" für die Rinderzucht beansprucht wurde (...).“

Regenwald-Abholzung Brasilien

Eine Graphik zeigt beeindruckend, dass Rinderbestand und Regenwaldvernichtung genau parallel verlaufen. Die Anzahl der Rinder im Gebiet, das von Brasilien als „Amazónia legal“ bezeichnet wird, von dem Bericht als „Legal Amazon“, stieg von 1990 bis 2003 von 26,6 Millionen auf 64 Millionen Tiere. Die Weideflächen wuchsen zwischen 1996 und 2006 um etwa 10 Millionen Hektar, das ist so groß wie ganz Island oder auch die gesamte deutsche Waldfläche.

Unter anderem werden mehrere in Deutschland tätige Gruppen aus der Lebensmittel-Vertrieb ausdrücklich in dem Report genannt, darunter: Aldi, Lidl, Spar, Wal Mart und Kraft Foods. Deutschland ist an fünfter Stelle unter den Ländern, die brasilianisches Rindfleisch importieren, nach den USA, Großbritannien, den Niederlanden und Italien.

Der Hintergrund dieser Entwicklung ist der weiterhin ansteigende Konsum von Fleisch und spezielle Rindfleisch in den entwickelten Ländern, trotz gesundheitlicher und Klimaschutz-Bedenken.

Fleischland Brasilien

Hier in Brasilien wird in den Berichten zum „Greenpeace“-Report vor allem die Tatsache herausgestellt, dass die Brasilianische Regierung selbst eine Art von Teilhaberschaft an diesen riesigen Rinderzucht-Farmen hat.

Über die brasilianische staatliche Entwicklungsbank BNDES wurden insgesamt 5,2 Milliarden Reais (ein Real entspricht etwa 33 Cents) den grossen Rinderfarmern zur Verfügung gestellt, die für 50% der Fleischexporte Brasiliens verantwortlich sind.

Die brasilianische Regierung hat bereits auf den Bericht reagiert und behauptet, dass man die großen Kredite der BNDES nur Farmern zur Verfügung stellt, die eine Umwelt-Lizenz haben, was ausschließen würde, dass sie Regenwald vernichten.

Rio de Janeiro, Zuckerhut und Corcovado von Niteroi aus

Tatsächlich haben alle diese Grossgrundbesitzer eine Umweltlizenz, nur wurde die gekauft, was die Regierung natürlich in Wirklichkeit weiss, genauso wie alle Hölzer aus kontrolliertem Anbau, die in Deutschland ankommen, natürlich dieses Siegel gekauft haben – was die deutsche Regierung sehr wohl weiss.

Außer den oben bereits genannten Firmen prangert der Bericht noch folgende als Aufkäufer von Leder aus den Rinderhäuten bzw. von Rindfleisch aus dem Amazonasbecken an: Adidas/Reebok, Timberland, Geox, Carrefour, Honda, Gucci, Ikea und Nike.


Veröffentlicht am 3. Juni 2009 in der Berliner Umschau

Dienstag, 24. März 2009

Europa könnte vollständig auf erneuerbare Energien umstellen

Bis 2050 möglich

Von Karl Weiss

Es gibt bereits alle Voraussetzungen, in ganz Europa die Energieversorgung schnell auf erneuerbare Energien umzustellen. Eine Studie der Freien Universität Berlin, vorgestellt von der ehemaligen EU-Kommissarin Michaele Schreyer und dem Privatdozenten Lutz Metz, belegt: Innerhalb von 20, höchstens 40 Jahren, könnte der gesamte Strombedarf Europas mit heute bereits vorhandenen Techniken erneuerbar und damit nachhaltig sein.

Energieverbrauch Deutscland
Diese Graphik aus deutschen Ministerien belegt eindeutig: Es ist nicht der geringste Ausstieg aus den konventionellen Energieträgern vorgesehen.

Die bisher vorgesehenen Pläne für erneuerbare, die nun zusätzlich durch die Krise auch noch ausgesetzt wurden, sehen dagegen die Verwendung von CO2-erzeugenden Stromlieferanten wie Kohlekraftwerke, Ölkraftwerke und Gaskraftwerke sowie der extrem teuren und gefährlichen Atomkraftwerke bis weit in die zweite Hälfte des Jahrhunderts vor. Um es genau zu sagen, es gibt in der EU bisher nicht einen einzigen Plan, der mit ihnen wirklich aufräumen will. Die Berliner Studie zeigt dagegen, wenn die hauptsächlichen Hindernisse beseitigt würden, könnte der Prozess der Austausches bis 2030, spätestens 2050 abgeschlossen sein.

Was sind nun die hauptsächlichen Hindernisse? Allesamt solche, die mit politischen Entscheidungen zusammenhängen, während die technischen Möglichkeiten längst vorhanden sind und keine Probleme bieten. Soweit man weitere technische Fortschritte voraussieht, könnte die ganze Umwandlung sogar noch deutlich beschleunigt werden.

Die erste und hauptsächliche Hindernis ist jenes, das mit „Wettbewerbsverzerrungen“ beschrieben wird. Es handelt sich vor allem um völlig unbegründete Bevorteiligungen der Energieträger Kohle, Braunkohle und Gas sowie der Kernkraft. Kohle und Braunkohle, wenn sie zur Energiegewinnung genutzt werden, sind praktisch völlig von Steuern befreit und den Konzernen, die Kohlekraftwerke betreiben, werden fast völlig Gewinnsteuern erlassen. Die Kosten der Umweltschäden, die durch die Kohle- und Braunkohle-Gewinnung in Tagebauten verursacht werden, wird selten den Energiekonzernen, sondern dem Staat auferlegt. Das gleiche gilt für die Folgekosten der Atomkraftwerke. Die gesame Entsorgung, Aufbereitung und Lagerung der strahlenden Abfälle der Kernenergie wird vom Staat von unseren Steuergeldern bezahlt, während die Energiekonzerne die Profite aus dem Stromverkauf einstecken – und das fast steuerfrei.

Atomkraftwerk

Ähnlich sieht es mit den Kosten der Gas-Pipelines aus. Fast alle sind in Staatshand oder werden indirekt vom Staat bezahlt und gewartet, während das Gas aus diesen Pipelines zu lächerlich geringen Preisen den Energiekonzernen zur Verfügung steht. Auch wenn Unfälle passieren, sei es in Atomkraftwerken, sei es in Tagebau-Kohlen- oder Braunkohle-Minen, sei es mit Gaspipelines, wird nicht der Energiekonzern zur Rechenschaft gezogen, sondern es werden Steuergelder verbraten. Würden alle diese Steuergelder, speziell jene für die strahlenden Abfälle, nicht mehr dort abgeliefert, stünde genügend Geld für eine vernünftiges Bildungssystem ohne Gebühren, für ein kostenloses Nahverkehrsystem, für kostenlose Kindergärten, Krippen und Horte, für Schwimmbäder, für genügend Lehrer und kleine Klassen, für eine würdige Arbeitslosenhilfe für die Mitbürger ohne Arbeit usw. usf. zur Verfügung.

Wären die Kosten der strahlenden Abfälle im Energiepreis eingeschlossen, wäre Atomstrom bei weitem der teuerste von allen. Nur - wir müssen diese Kosten trotzdem zahlen, nur eben über unsere Steuern. Demgegenüber sind die erneuerbaren Energiequelle in keiner Weise vom Staat steuerbefreit bzw. nur unbedeutend. Auf dieser Grundlage haben die Energiekonzerne natürlich nicht das geringste Interesse, auf erneuerbare umzustellen – im Gegenteil, sie müssten um einen Teil ihrer Profite fürchten, wenn umgestellt würde.

Es ist fast unglaublich, aber die EU gibt heute noch mehr Geld für Forschung über veraltete Energiequellen aus als für erneuerbare Energiegewinnung. Die Konzerne lassen einen Teil der eigentlich von ihnen aufzubringenden Entwicklungstätigkeit von der Gemeinschaft finanzieren.

Es ist aber auch kein Wunder, wenn die Parteien der bürgerlichen Scheindemokratie heftig die Privilegien dieser Konzerne verteidigen. Sie werden in Teilen von diesen Konzernen über Spenden und andere Zuwendungen finanziert und vor allem sind bei diesen Konzernen viele der fetten Posten, in die Politiker dieser Parteien nach der Karriere einsteigen. Die Zahl der Politiker, die unanständig hoch besoldete Posten nach ihrer politischen Karriere bei Energiekonzernen einnehmen, ist Legion.

Hier nur eine kleine Auswahl:

Schröder

Da ist zunächst einmal Ex-Kanzler Schröder selbst, von der SPD. Er ist nun Aufsichtsratsvorsitzender des deutsch-russischen Gaskonsortiums Nord Stream (früher NEGP), das eine Gas-Pipeline durch die Ostsee bauen will.

Rezzo Schlauch

Dann gibt es da Rezzo Schlauch, von den Grünen. Er war unter anderem parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, als man die Rot-Grünen an die Fleischtöpfe gelassen hatte. Nun hat er die Politik aufgegeben (im Moment sind die Fleischtöpfe ja gerade so weit weg) und wurde Beirat des überzeugten Kernkraftwerksbetreibers EnBW, dem baden-wütttembergischen Stromversorger.

Werner Müller

Dann ist da Werner Müller, ehemals Schröders Wirtschaftsminister. Er wurde – gelobt seien die Staatsbetriebe – Vorstandsvorsitzender der Ruhrkohle AG.

Alfred Tacke

Eben jener Müller hatte einen Staatssekretär zu jener Zeit mit Namen Tacke. Dieser hatte ihn einmal zu vertreten. Da wurde gerade eine Ministererlaubnis fällig, nämlich die zur Fusion der E.on mit Ruhrgas. Das war eigentlich Kartellbildung und verboten. Aber Minister dürfen Ausnahmen genehmigen. Nun war es eben genau Tacke, der diese Ministererlaubnis gab. Damit war E.on zu einem Monopol geworden. Diese E.on ist nun zufällig an der Ruhrkohle beteiligt. Und wo ist Tacke nun Vorstandsvorsitzender? Bei der STEAG, einer hundertprozentigen Tochter der Ruhrkohle. Und, der darf natürlich nicht vergessen werden: Mr. Hartz IV: Der nicht aus der SPD ausgeschlossene, aber dann ausgetretene Ex-Minister Clement. Er hat es zur RWE gebracht, neben Eon, Vattenfall und EnBW einer der grossen Energiekonzerne in Deutschland.

Ein anderes wichtiges politisches Hindernis ist das fehlende bzw. von den Konzernen immer wieder verhinderte einheitliche europäische Stromverteilungsnetz. Die Leitungen sind konzerneigen, die Konzerne verlangen Durchleitungskosten und sind glücklich mit all diesen Gewinnen. Würde man dagegen ein einheitliches, grenzüberschreitendes europäisches Stromverteilungsnetz schaffen, könnte man damit unnötige Überkapazitäten vermeiden, auch Länder mit geringen Ressourcen mit Öko-Strom versorgen und die Energiepreise drastisch senken. Offensichtlich haben die Ölkonzerne und die von ihnen bezahlten Politiker nicht das geringste Interesse daran.

Der entscheidende Vorteil der erneuerbaren Energien, sei es Windkraft, Wasserkraft, Sonnenwärme, Solarenergie, Geothermische Energie, Wärmepunpen, Wellenkraft, Gezeitenkraftwerke oder andere, ist, sie tragen nichts (oder so gut wie nichts) zur Erhöhung des CO2-Gehaltes der Athmosphäre bei und helfen damit, die globale Erwärmung und die dadurch verursachte bereits beginnende Klimakatastrophe zu vermeiden oder zu vermindern.

Globale Erwärmung

Sie haben aber auch andere wichtige Vorteile: Sie verschmutzen nicht die Luft, was in extrem dicht bevölkerten und industrialisierten Gegenden wie Europa ein dringendes Problem ist. Sie sind auch weit umweltverträglicher als die heute verwendeten „schmutzigen“ Energieträger, wie Kohle, Braunkohle, Öl und Gas – ganz zu schweigen von der schmutzigsten aller Energieformen, der Atomkraft, die über zehntausende Jahre strahlende Abfälle hinterlässt.

Atomkraftwerke Deutschland

Ganz zu schweigen in diesem Zusammenhang von den Müllverbrennungsanlagen, besonders schmutzigen Energieerzeugern und Werk gewordener Wahnsinn. Es gibt keinen Müll, es gibt nur nicht mehr gebrauchte Rohstoffe, die wieder aufbereitet werden müssen. Es ist ein Verbrechen gegen kommende Generationen, diese Rohstoffe zu verbrennen.

Kraftwerk

Aber da gibt es noch einen dritten grundlegenden Vorteil der erneuerbaren Energien. Nach Ansicht von fast allen wesentlichen nicht von der Auto-Industrie bezahlten Experten ist das Elektro-Auto das Auto der Zukunft. Ist das so, wird dann auch der „Sprit“ in Form von Strom erzeugt und eingespeichert. Damit könnte ein solches europaweit verbundenes System der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien dann auch Benzin und Diesel ersetzen und damit die andere wesentliche Quelle von Umweltverschmutzung neben der Energieerzeugung. Wir könnten ein Europa mit sauberer Luft haben, ohne saueren Regen und Waldsterben, ohne Feinstaubbelastung, ohne Nitrose Gase in der Luft, die erwiesenermassen Lungenkrebs verursachen, ohne bodennahes Ozon.

Und da ist der vierte Vorteil der erneuerbaren Energie: Sie sind nachhaltig. Das will sagen, wir opfern nicht unwiderbringlich wertvolle Rohstoffe der Erde, die den kommenden Generationen dann nicht mehr zur Verfügung stehen, für den schlichten Zweck der Energierzeugung, der längst mit anderen Methoden möglich ist.

Das alles wäre in absehbarer Zeit möglich, ohne dass dafür mehr ausgegeben werden müsste, als man jetzt den Banken in den Rachen schmeisst.

Allerdings ist Ihnen sicher schon aufgefallen, dass da oben andauernd Konjunktive verwendet werden: Könnte, würde, müsste, stünde. Und da steht auch, warum. Die Politiker und die sie finanzierenden Konzerne stehen dagegen.

Wie lange wollen wir uns das eigentlich noch gefallen lassen?


Veröffentlicht am 24. März 2009 in der Berliner Umschau

Mittwoch, 10. September 2008

Jetzt offiziell: Atomkraftwerke: Unberechenbares Risiko

FAZ: „Wer hat je behauptet, das Atomgeschäft sei ohne Risiken?“

Von Karl Weiss

Wenn die FAZ - ultrarechtes Nobelblatt mit einem angeblich klugen Kopf dahinter - und immer bereit, die Atomkraftwerke zu verteidigen, schreibt: „Aber wer hat je behauptet, dass das Atomgeschäft ohne Risiken ist?“, so muss schon etwas passiert sein. Immerhin gut, nun haben wir es schriftlich – von einem der Leib- und Magenblätter der Herrschenden in Deutschland! Damit ist nun offiziell: Atomkraftwerke sind ein unberechenbares Risiko!

Atomkraftwerke Deutschland

Es geht um Asse, ein aufgelassenes Salzbergwerk in der Nähe von Wolfenbüttel, wo das Lagern von Atommüll in stillgelegten Salzbergwerken „erprobt“ werden sollte: Atomgeschäft.

Asse-Atomgeschäft ist die Ausgeburt des Kapitalismus. Der Beweis: Der Kapitalist geht auch über Berge von Leichen, wenn es um märchenhafte Profite geht. Die Herrschenden in Deutschland, sprich das Monopolkapital, haben die Atomwirtschaft (das Atomgeschäft) vom ersten Moment an sehenden Auges als Geschäft betrieben: Große Gewinne bei den Konzernen und Banken, große strahlende Probleme bei der Bevölkerung.

Alle Experten, die nicht gekauft waren, haben dies seit den späten fünfziger und frühen sechziger Jahren, als die ersten Atomkraftwerke geplant und später auch gebaut wurden, klar und deutlich gesagt: Es fallen bei der Stromgewinnung aus Atomkraftwerken Unmengen strahlender Abfälle an, leicht strahlende, mittel strahlende und hoch strahlende, für die es keinerlei Möglichkeit der bezahlbaren sicheren Entsorgung gibt.

Die Schosshündchen der Herrschenden, die deutschen bürgerlichen Medien und die Politiker von rechts von der CSU über die CDU hin zur FDP, der SPD und dann nach einiger Zeit auch den Grünen, haben diese Tatsachen verdreht, verneint, verniedlicht, haben gelogen, dass sich die Balken bogen, haben mit Halbwahrheiten versucht zu beruhigen und haben währenddessen den Atommüll auf unverantwortliche Weise gelagert und in Europa herumtransportiert, so als ob es sich um gefährliche Abfälle handeln würde, die einfach nur einer Behandlung unterzogen werden müssten, um unschädlich zu werden.

Glauben Sie einem Naturwissenschaftler: Radioaktivität ist eine physikalische Gesetzmässigkeit, die man nicht abschalten kann. Viele der in Atommeilern entstehenden Isotope strahlen Zehntausende von Jahren, ohne dass man dies unterbinden könnte. Die einzig vielleicht akzeptable Entsorgung wäre, diese Tausende von Tonnen von Abfällen mit Raketen in die Sonne oder ins Weltall zu schiessen, aber eine einfache Kostenrechnung macht klar: dann würde der Atomstrom das Zehnfache kosten.

Mit einem Trick hat man geglaubt, sich des Problems entledigen zu können: Der so teure und doch so billig verkaufte Atomstrom kam den Konzernen zu Gute, die märchenhaften Profite der längst abgeschriebenen Kernkraftwerke fliessen heute im wesentlichen den drei grossen Betreiber zu: RWE, Vattenfall und eon, während alles, was die strahlenden Abfälle betraf, einfach dem Staat der Bundesrepublik Deutschland aufs Auge gedrückt wurde, sprich dem deutschen Steuerzahler.

Das ist Kapitalismus in Reinkultur, an einem kleinen Beispiel auf den Punkt gebracht.

Doch die Probleme können nicht mit Zeitungsartikeln und Fernsehsendungen aus der Welt geschafft werden. Die Realität holt die Herrschenden und ihre Schosshündchen ein: Die Realität heisst Asse und Cäsium-137.

Atomkraftwerk

Die Grundidee war und ist: Man könne die strahlenden Atom-Abfälle in tiefen aufgelassenen Bergwerken einlagern. Dort würden sie für alle Zeiten sicher lagern und man könne das Problem vergessen. Dumm nur, dass die Geologen (die nicht gekauft waren) sofort widersprachen: Sie sagten: Der gesamte Untergrund auf der Erde ist von Wasseradern durchzogen, die zusätzlich noch andauernd (manchmal alle zehn Jahre, manchmal alle 100 Jahre, manchmal nach Hunderten von Jahren) Weg und Richtung des Flusses ändern. Und fast all dies Wasser kommt irgendwann an irgendeiner Stelle wieder an die Oberfläche – und zwar im Einzelfall unvorhersehbar. Der Untergrund arbeite, er sei nicht auf Dauer stabil. Wo es grosse Kavernen gibt, werden diese irgendwann vom „Bergdruck“ geschlossen und alles, was darin ist, zermalmt. Eingelagerte Behälter würden dann die radioaktiven Stoffe freigeben und das Wasser würde sie aus den Höhlungen laugen und an irgendwelchen Stellen an die Oberfläche bringen.

Doch es gab auch gekaufte Geologen. Einer von ihnen, ein besonderer Schlaumeier, kam auf eine wunderbare Idee: Wenn man nur aufgelassene Salzbergwerke wie das in Asse und das in Gorleben benutzen würde, dann sei man vor Wassereinbrüchen sicher. Denn dort hätten sich in Hunderten von Jahren Salzstöcke gebildet und all diese Zeit sei kein Wasser eingedrungen, denn das hätte ja sonst das Salz herausgelaugt. Einlagern in Salzstöcken sei sicher.

Die nicht gekauften Geologen widersprachen: Auch Salzstöcke seien keineswegs sicher. Kleinere Wassereinbrüche sind auch dort die Regel. Dass dort zweihundert Jahre keine grösseren Wassereinbrüche vorkamen, bedeute nicht, dies bliebe auch für die nächsten Zehntausende von Jahren so. In Wirklichkeit würden Salzstöcke auch immer wieder von Wassereinbrüchen betroffen, die dann das Salz an andere Stellen befördern oder an die Oberfläche.

Das Problem war nur: Die nicht gekauften Geologen waren alle ohne Anstellung. Und wer wollte schon arbeitslosen Geologen glauben? Die vernünftigen Geologen dagegen, die Anstellung hatten, wiederholten im Auftrag ihrer Kapitalisten: „Salzstöcke sind sicher! Salzstöcke sind sicher! Salzstöcke ...“

Um der Öffentlichkeit, die aus unerfindlichen Gründen anscheinend immer noch nicht ganz überzeugt war von der völligen Ungefährlichkeit des Atomgeschäfts, ein für alle Mal zu beweisen, es gibt keinerlei Gefahr, alles ist unter Kontrolle, wählte man im Jahr 1965 – damals gab es gerade eine große Koalition (CDU-SPD – ach ja – und nicht zu vergessen die CSU), wie auch heute wieder – das aufgelassene Salzbergwerk Asse als Vorzeige-Lager und kaufte mit den Geldern des deutschen Steuerzahlers das ganze Gelände und dessen Untergrund.

Dort werde man erproben – natürlich nur mit leicht- und mittel-radioaktiven Abfällen, um jede mögliche Gefahr auszuschliessen – wie man die Atomabfälle einlagern könne und belegen: Salzstöcke seien sicher. Es werde so eingelagert, dass man alles wieder herausholen könne, falls dies nötig wäre. Aber man wusste bereits mit Sicherheit: Dies würde nie nötig sein. Es wurde eine Gesellschaft für Strahlenforschung geschaffen, voll von lauter Fachleuten, die über ihrem Bett ein Schild hängen hatten: Salzstöcke sind sicher!

Heute heisst die Institution Helmholtz-Zentrum und der Name des grossen deutschen Chemikers Helmholtz ist für alle Zeiten entehrt.

Wie es weiterging – Originalton FAZ, hier:

"Es sickert die Lauge, es rostet der Müll"

„...3,5 Millionen Kubikmetern Hohlraum, die allein mit Atommüll gar nicht zu füllen waren. Doch erst einmal kam mit Ausnahme des hochradioaktiven Abfalls 13 Jahre lang alles hinein, was in der Bundesrepublik an schwach- und mittelaktiven Rückständen anfiel. Heißere Fracht war schon avisiert: 100 000 Graphit-Brennelemente aus dem Versuchsreaktor Jülich sollten in die Asse geliefert werden.“

„Als hätten sie [die Politiker] bei zahllosen Grubenfahrten nicht sehen können, dass niemals daran gedacht war, die Abfälle jemals wieder herauszuholen. Anfangs waren die Fässer noch sorgsam gestapelt, später einfach abgekippt und mit Salz bedeckt worden; war eine Kammer voll, wurde sie mit Beton versiegelt. 125 000 Fässer verschwanden auf diese Weise auf der 750-Meter-Sohle, weitere 1300 mit stärker strahlenden Überbleibseln wurden mit erheblichem Aufwand weiter oben auf der 490-Meter-Sohle versenkt (...). Alles war von den zuständigen Bergämtern und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt abgesegnet worden.“

„In der Zwischenzeit sind tragende Pfeiler gebrochen. Obwohl der größte Teil der Hohlräume inzwischen mit Salz und anderem Material verfüllt ist, mögen Gutachter dem maroden Bergwerk nur noch eine Standzeit von sechs Jahren garantieren. Auch das war abzusehen; ein Wunder nur, dass das Grubengebäude nicht schon früher versagt hat.“

„... die Kammern wurden später mit den Rückständen verfüllt. Seitdem suppt aus ihnen beständig Flüssigkeit, denn der Gebirgsdruck sorgt dafür, dass das gesamte Grubengebäude immer mehr zusammengedrückt wird. Ausgerechnet die 750-Meter-Sohle, auf der die meisten Abfälle lagern, sei "bekanntermaßen mit Lauge durchtränkt", sagen die Gutachter.“

Castor

„Messungen zeigten, dass die Lauge anfangs geringe, dann immer höhere Konzentrationen Cäsium-137 aufwies; dieses Isotop kommt praktisch in allen radioaktiven Abfällen vor und geht besonders rasch in Lösung.“

„Seit zwanzig Jahren ... sind es 12 000 Liter [Wasser] pro Tag, die auf unbekannten Wegen über das Deckgebirge in das Grubengebäude strömen. Zum Skandal hätte das schon lange getaugt. Wenn sich nur mal jemand darum gekümmert hätte.“

Schachtanlage Asse

Interessant, nicht? Die FAZ wusste natürlich nichts davon, dass das Versprechen gebrochen war, dort nur provisorisch einzulagern, dort keinen hochradioaktiven Abfall einzulagern, dass dort seit zwanzig Jahren 12 000 Liter Wasser pro Tag Salz herauslösen, angereichert mit Cäsium-137 und anderen radioaktiven Isotopen. Die FAZ, die während dieser ganzen Zeit das Atomgeschäft verteidigt hat, ist keineswegs verbrecherisch, nein, sie ist ehrenwert!

Bis jetzt hat man noch nicht gefunden, wo all das Wasser an die Oberfläche kommt. Man hat aber auch noch nicht gesucht – 20 Jahre lang!

Nur um dem Nichtfachmann eine Idee zu geben: Wenn dieses Wasser mit Cäsium-137 an irgendeiner Stelle einen Trinkwasserbrunnen oder ein Grundwasser verunreinigt, aus dem Trinkwasser gewonnen wird, dann werden Hunderte, vielleicht Tausende, vielleicht Zehntausende, im schlimmsten Fall Hunderttausende Menschen mit geringenMengen des hochradioaktiven Isotops verstrahlt. Dessen Salze sind wasserlöslich und unser Körper baut sie, als wären es Kalium-Atome, in den eigenen Körper ein (Kalium ist eines der lebenswichtigen Spurenmetalle). Dort können dann selbst winzigste Mengen, 10, 20 oder 30 Milligramm (tausendstel Gramm) ihre Langzeitwirkung durch Strahlung entfalten.

Die mit geringen Mengen von Caesium 137 verstrahlten aus der Nähe von Hiroshima und Nagasaki haben zum Teil die fürchterlichsten Schicksale von allen gehabt. Entsetzliche Schmerzen – Gliedmassen faulen ab, müssen amputiert werden, Organe entfernt. Mehrere Krebse entwickeln sich zur gleichen Zeit. Wer das überlebt, ist noch schlimmer dran. Es gibt Fälle, wo Menschen 15 Jahre lang entsetzlich litten, bevor der Tod sie erlöste.

Wer mit Cäsium 137 verstrahlt wird, speziell mit kleinen Mengen, so dass er nicht schnell stirbt, wird die Gefolterten von Abu Ghraib und von Guantanamo beneiden.

Aber die Vorstandsvorsitzenden der Konzerne und Banken, die dies alles in Gang brachten und davon profitierten, sind natürlich keinesfalls Verbrecher, nein sie sind unschuldig! Sie sind ehrenwerte Männer!

Und die Regierungsverantwortlichen, die Herren Adenauer, Erhardt, Kiesinger, Brandt, Schmidt, Kohl und Schröder und Frau Merkel, sie sind natürlich keinesfalls Verbrecher, nein, sie sind unschuldig! Sie sind ehrenwerte Männer und Frau!

Und die Herren Umweltminister ...., - na, lassen wir das jetzt und erwähnen nur, dass Frau Merkel da zweimal vorkommt, die war nämlich vor Gabriel auch Umweltministerin.

Ja, und Herr Gabriel, dieser Nicht-Verbrecher, dieser ehrenwerte Mann, er schäumt vor Wut.

Die FAZ berichtet: „Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hielt einen Aktenordner in die Kameras und verkündete, darin fänden sich "unglaubliche Vorgänge". Die Grüne Renate Künast setzte noch eins drauf: Sie stellte Strafanzeige, denn die Verantwortlichen hätten offenbar "jahrzehntelang gemeingefährliche Straftaten begangen".“

Na, ist es nicht die Höhe?

All diese freundlichen, netten Politiker haben natürlich von gar nichts gewusst. Sie und ihre Vorgänger haben das selbstverständlch nicht angeordnet. Sie sind alle neugeborene Babys, speziell Gabriel, dessen Wahlkreis fast an Asse angrenzt, der bereits Ministerpräsident von Niedersachsen war, wo Asse liegt. Die Grünen, die mit der Vereinbarung zum Weiterbetrieb der Atomkraftwerke am Anfang der rot-grünen Koalition das grüne Licht (daher der Name „Grüne“) zum Weiter-Verstrahlen gaben, alle sie sind Eiapopeia-Windel-Babys, gerade erst geboren.

Die einzig Verantwortlichen sind zwei kleine Beamte im Helmholtz-Zentrum, natürlich – welche Verbrecher! Pfui Spinne!

Wenn sie den Berichterstatter als Wissenschaftler fragen, wie man wohl vermeiden könnte, eventuell von an die Oberfläche dringenden 12 000 Litern Wasser täglich mit deutlichen Mengen von Cäsium-137 betroffen zu werden, so kann man in etwa folgendes sagen: Ziehen Sie auf der Landkarte einen Kreis von 350 km um Asse (Wolfenbüttel). Wenn Sie innerhalb sind, besteht Gefahr.

Und kommen Sie nicht hierher nach Brasilien! Hier wird noch nicht einmal bekannt, wo das hiesige Asse liegt.

Doch das ist noch nicht alles, hören Sie die FAZ erneut: „Nun soll allen Ernstes der Plan geprüft werden, sämtlichen Müll wieder auszugraben. (...) müsste man komplett neue Robotertechniken erfinden. Die Bergung würde nach Schätzung von Ingenieuren mindestens zwanzig Jahre dauern und deutlich mehr als zwei Milliarden Euro kosten. In jedem Fall würde zusätzlich ein Berg von kontaminiertem Abraum entstehen, der zusammen mit den Fässern in das benachbarte Endlager Konrad bei Salzgitter verfrachtet werden müsste.

Und achten Sie besonders auf die politischen Aussagen. CDU und CSU versichern übereinstimmend, die Atomkraftwerke müssten weiter verlängerte Laufzeiten bekommen. Man wird voraussichtlich mit der FDP ab 2009 Deutschland regieren, also wissen Sie schon, was passiert: Mehr Asse.

Und hören Sie genau hin, was Erzengel Gabriel sagt: Selbstverständlich sei Asse ein Einzelfall. Gorleben, ein ander Salzstock, in den schon eingelagert wird, sei völlig anders. Das sei absolut sicher!

Na, so glauben Sie dem Mann doch endlich!

Alle „Wissenschaftler“ im Atomgeschäft tauschen nun das Schild über dem Bett aus: Statt „Salzstöcke sind sicher“ steht da nun „Gorleben ist sicher!“ und „Konrad ist sicher!“.

Und Sie wissen ja: 350 km Umkreis von Gorleben, 350 km um Konrad (das liegt bei Salzgitter)...

Am besten, Sie hängen sich auch ein Schild übers Bett: „FAZ: „Aber wer hat je behauptet, dass das Atomgeschäft ohne Risiken ist?“

Hatte man das nicht vor Tisch anders gehört?


Veröffentlicht am 10. September 2008 in der Berliner Umschau

Originalveröffentlichung

Montag, 9. Juni 2008

'Der reichste Europäer' - doch kein Wohltäter der Menschheit?

Was geht im Amazonas-Regenwald vor?

Von Karl Weiss

Der Schwede, jetzt britischer Staatsbürger Johan Eliasch wurde bekannt durch seine Sportartikel-Fabrik ‚Head’ mit ihren Skis und Tennisschlägern, regiert aber heute über ein Imperium von Firmen. Er wird oft als der reichste Europäer bezeichnet. Er hatte bereits im Jahre 2006 auf einer Konferenz der Lloyds-Rückversicherer anderen Unternehmern vorgeschlagen, zusammen mit ihm das ganze Amazonasgebiet zu kaufen, um die dortige Regenwaldvernichtung stoppen zu können (siehe dazu hier).

Regenwald-Abholzung Brasilien

Als Grund gab er ganz praktische Überlegungen an: Das ganze Amazonasgebiet wäre mit etwa 18 Milliarden Dollar für einen Pappenstiel zu erwerben (eine andere Quelle spricht von 50 Mrd. Dollar). Dagegen wären Unwetterkatastrophen wie z.B. der Hurrikane Katrina, die durch die beginnende Klimakatastrophe mit verursacht sind, für die Rückversicherer weit teurer gekommen. Und die Klimakatastrophe würde zur vollen Entfaltung kommen, wenn das Amazonasgebiet zur Steppe wird. Und Katrina war nur ein Hurrikane. Wenn dadurch hunderte von so starken Hurrikane (oder noch stärkeren) verhindert werden könnten, sei dies Geld gut angelegt. Tatsächlich wären für eine Gruppe von Konzernen oder für die Lloyds-Gruppe 18 Milliarden (aber auch 50 Mrd.) Dollar kein Betrag.

Allerdings wurde im oben verlinkten Artikel bereits gesagt, die Sache sei nicht so einfach: „So sehr also die Idee des Unternehmers auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen mag, man hat es hier mit ganz anderen Größenordnungen und Arten von Problemen zu tun, als mit lächerlichen 18 Milliarden Dollar.“ Was das im Einzelnen ist, kann man im verlinkten Artikel nachlesen.

Bereits zu jenem Zeitpunkt 2006 war bekannt, dass Eliasch auch schon zur Tat geschritten war und zwei größere Areale im Amazonasgeiet, nicht allzu weit von Manaus, gekauft hatte. Inzwischen scheint er bereits Besitzer weiterer Gebiete dort zu sein. Nach Angabe der brasilianischen Tageszeitung „Folha de São Paulo“ ist er dort inzwischen insgesamt Eigner einer Fläche von der Grösse des ganzen Staates Berlin, etwa 160 000 Hektar.

Brasilien (topographisch)

Allerdings hat sich nun herausgestellt, alle diese superschlauen Auslassungen des Konzerneigners scheinen nichts als ein Ablenkungsmanöver, ein Verschleierungsprogramm seiner wahren Absichten gewesen zu sein.

Es wurde nämlich kürzlich bekannt, er hat all dies Land zusammen mit einer Holz-Verarbeitungs- und -handelsfirma gekauft. Was? Was in drei Himmels Namen könnte jemanden, der den Holzeinschlag im Amzonasurwald stoppen will, dazu veranlassen, dies ausgerechnet durch eine Holzfirma tun zu lassen????

Veröffentlichungen in den letzten Tagen durch die brasilianische Bundespolizei, den brasilianischen Geheimdienst Abin, die brasilianische Umweltbehörde Ibama, eine Fernsehsendung und eine Anzahl von Zeitungen bestätigen, was der aufmerksame Leser beim Namen Holzfirma bereits befürchtete: Es geht dem supperreichen Konzerneigner anscheinend - um was wohl, na - um noch mehr Profit, um noch mehr Reichtum. Er hat nach Angaben einiger Quellen einen blühenden Handel mit Tropenhölzern aus seinen Amazonasbesitzungen aufgemacht. Andere Quellen betonen allerdings, dieser Vorwurf sei nicht bewiesen.

Amazonas

Vernichtet er Regenwald für mehr Profit? -Wenn diese Angaben stimmen. Kann er den Rand nicht voll kriegen?

Für das Fällen von Bäumen braucht man im Amazonas-Regenwald eine Lizenz – und die hatte er nicht, kurzum, wenn das alles stimmt, dann ist er nichts weiter als ein Krmineller!

Über die hohen Profiten mit Tropenhölzern wurde bereits in diesem Artikel berichtet:

"Im Schnitt, so stellten die Wissenschaftler fest, werden etwa 30 Bäume mitgefällt, wenn einer der Urwaldriesen herausgeholt wird. Das hängt auch damit zusammen, daß in solchen Regenwälder die Bäume untereinander mit Lianen verbunden sind. Ein großer Mahagoni-Stamm bringt mehrere Hundert Dollar in einem Sägewerk. Neben dem Mahagony gibt es noch etwa 35 andere Baumarten, deren Hölzer begehrt sind. Die Stämme werden mit Traktoren zum nächsten Flußlauf geschleppt und dort zu Flößen zusammengestellt, die dann mit Schleppschiffen zu den großen Sägewerken gebracht werden. Wenn man im Schnitt täglich drei Bäume für einen Tag pro Einsatztrupp (mit fünf Mann) rechnet und die geringen Kosten für den Verantwortlichen der Aktion (weniger als 50 Dollar pro Tag einschließlich Abschreibungen), kann dieser größenordnungsmäßig mit etwa 1.000 Dollar Reingewinn pro Tag rechnen. Davon muß der verantwortliche Verbrecher dann etwa 100 Dollar pro Tag an Schmiergeldern für Beamte abziehen, die ihm anschließend den Stempel „aus kontrolliertem Einschlag" auf die Papiere seiner Hölzer setzen.

Arbeitet der Verbrecher mit einem Schiff und drei Traktoren sowie drei Trupps, erzielt er also einen Profit von um die 2.700 Dollar pro Tag. Das macht bei 25 Arbeitstagen im Monat 67.500 Dollar REINGEWINN. Pro Jahr wären das 810.000 Dollar. Man kann damit also mit wenig Aufwand annähernd eine Million Dollar im Jahr machen."


Die Ibama hat am 5.6.08 bekannt gegeben, die Firma von Eliasch sei mit einer Strafe von 450 Millionen Reais (1 Euro sind etwa 2,50 Reais) belegt worden für illegales Abholzen von Urwald (genau gesagt für das Nichteinhalten von Auflagen diesbezüglich).

Nicht dass Eliasch dies wirklich zahlen müsste, nein! Da sei die brasilianische Justz vor. Ein Prozess dieser Grössenordnung braucht hier seine 20 Jahre, um beim Bundesgerichtshof zu landen und bis dort entschieden wird, ist keiner der Beteiligten mehr am Leben. Diesen Mechanismus hat die brasilianische Oligarchie geschaffen, um niemals bestraft zu werden.

Regenwald

Auch die Art und Weise, wie Eliasch die Holzfirma mit dem Land gekauft hat, ist äusserst verdächtig. Er hat sie nicht auf seinen Namen gekauft, sondern als Eigner eines Investitions-Fonds, der im Staat Deleware der USA registriert ist. Nur hat der Staat Deleware eine spezielle Eigenschaft bei Investitionsfonds: Dort werden die Besitzer nicht bekannt gegeben. Wer dunkle Geschäfte mit einem Investitionsfond vorhat, lässt ihn in Deleware anmelden. Reiner Zufall?

Doch das ist noch nicht alles, was Verdacht erregte. Grosse Teile seiner Besitzungen werden von einer NGO (Non-Governamental Organisation) mit dem Namen ‚Cool Earth’ verwaltet („Die Erde kühlen“), die auch anderweitig im Amazonasgebiet tätig ist. Eliasch hat diese Organisation anscheinend speziell zu diesem Zweck gegründet. Nach seinen Angaben führt diese Organisation soziale und umweltschonende Programme mit der einheimischen Bevölkerung dort durch.

Recherchen von Fernsehjournalisten des Monopolsenders Globo haben aber ergeben: Diese ‚Cool Earth’ verkauft Amazonasstückchen für echtes und reales Geld, ohne dass der „Käufer“ tatsächlich Besitzrechte bekommt. Er erhält lediglich die Zusicherung, auf dem gekauften Stück würde nun kein Regenwald mehr vernichtet. So scheint Eliasch seine Investitionen wieder herausholen zu wollen.

Die Abin erklärte weiterhin, seine Zusicherung , nichts abzuholzen, sei nicht wahr. In zwei seiner Besitzungen seien deutlich Freiflächen zu erkennen. Es sei noch unklar, welche Aktivitäten dort vor sich gingen. Ausserdem habe ‚Cool Earth’ an zwei Nebenflüssen kleinere Wasserkraftwerke installiert, für die man ebenso eine Genehmigung gebraucht hätte.

Gold

Besonders an zwei Stellen sind der Abin die Aktivitäten von Cool Earth verdächtig: Man berichtet, an der Grenze der brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Pará sei die NGO im Gebiet Cristalino und im Gebiet Teles Pires aktiv, die beide bereits mehrfach wegen der Bitte um Lizenzen zum Goldschürfen aufgefallen sind. Ausserdem handele es sich um geologische Formationen reich an ‚Lamprófiro’, ein Leitmineral für Diamantenfunde.

Offenbar gibt es also auch den Verdacht, Cool Earth bzw. Eliasch könnten unter dem Vorwand sozaler Projekte Mineralienvorkommen erkunden.

Die Abin hat allerdings darauf hingewiesen, dass bisher nichts bewiesen ist, sondern noch ermittelt wird.

Die Journalisten vom TV Globo sind nach London gereist, wo Eliasch zu Hause ist und haben ihn dort interviewt. Er sagt, er habe nur deshalb Aktivitäten in Amazonien, weil er mithelfen will, die Vernichtung des Regenwaldes zu stoppen. Er negiert jegliche anderen Absichten und kann sich nicht erklären, woher die Verdächtigungen kommen.

Schwer vorzustellen: Einer der gerissensten Geschäftsmänner als ein Naivling, der ohne es zu wollen, Verdacht auf sich zieht?

Dass er eine schillernde Figur ist, hat Eliasch auch schon anderweitig bewiesen: Er war für viele Jahre einer der grossen Spender für die britische konservative Partei. Dann wechselte er plötzlich die Seiten und unterstützte Labour. Er ist heute der Umweltberater des britischen Premiers Gordon Brown.

Ob sich Mr. Brown da nicht im Bestreben, von goldenen Eiern zu profitieren, ein faules ins Nest gelegt hat?


Veröffentlicht am 9. Juni 2008 in der Berliner Umschau

Originalveröffentlichung

Samstag, 17. Mai 2008

Amazonas-Urwald zum Abschuss freigegeben

Brasiliens Umweltministerin Marina Silva tritt zurück / Bis zu 40 Prozent des Regenwalds vor Abholzung

Von Karl Weiss, Belo Horizonte

Am vergangenen Dienstag hat die brasilianische Umweltministerin Marina Silva endgültig das Handtuch geworfen und ist zurückgetreten. Jetzt ist der Weg frei, auch noch die letzten Hemmungen abzulegen im Abbrennen und Abholzen des weltgrößen Regenwaldes im Amazonasbecken(„die Lunge der Menschheit“). Der parlamentarische Führer der brasilianischen Grossagrarier hat dies - wenn auch in verschleierter Form – bereits angekündigt.

Amazonas

Die Umwelt-Ministerin Marina Silva war eine der Ikonen der Regierung Lula in Brasilien. Sie kam aus Amazonien, sie war Begleiterin von Chico Mendez in seinem Kampf gegen die Grossagrarier und Holzkonzerne und für die Rechte der Kleinbauern und den Schutz des regenwaldes, bevor er im Auftrag von einem von ihnen ermordet wurde. Sie hat es von einer Analphabetin zu einer gebildeten Ministerin geschafft. Sie schien für die international Umwelt-Bewegten die Garantie zu sein, die Vernichtung des Regenwaldes würde gebremst werden.

Wenn man also später einmal im Rückblick ein Datum festlegen will, wann es endgültig klar wurde, das Ende der Menschheit, wie wir sie kennen, wird nicht mehr aufzuhalten sein, dann könnten einige der wenigen Überlebenden auf die Idee kommen, es könnte der 13. Mai 2008 gewesen sein.

Brasilien: Soja-Pflanzungen auf Regenwald-Gelände

Nach 6 Jahren des Kampfes für diese Ziele (Marina Silva war Umwelt-Ministerin seit dem ersten Amtsantritt Lulas; der Berichterstatter nimmt an, sie habe gekämpft, wirklich zu sehen war von außen nie etwas) und nachdem sie wieder und wieder zwar als Gallionsfigur genutzt wurde, sich aber nie durchsetzen konnte, hat sie nun aufgegeben. Die Wut, mit der sie das Handtuch geworfen hat, kann man an der Art und Weise ablesen, wie sie ihren Rücktritt inszenierte. Sie liess ihr Rücktrittsschreiben im Büro des Präsidenten abgeben, der aber damit beschäftigt war, unserer Merkelin die Aufwartung zu machen und deshalb nicht da war. Gleich danach gab sie eine Presse-Erklärung über ihren Rücktritt heraus und stellte somit sicher, Lula würde durch die Medien davon erfahren.

Nicht dass sich wirklich viel ändern würde mit ihrem Abgang. Auch in diesen 6 Jahren wurde die Vernichtung des Amazonasregenwaldes bereits fast ununterbrochen beschleunigt. Zwar gab es ein Jahr mit einem geringfügigen Rückgang der neu vernichteten Fläche, aber das lag an den extrem niedrigen Agrarpreisen. Jetzt, mit erhöhten Preisen für Soja und Fleisch und mit weiterhin himmelstürmenden Preisen für Tropenholz, sind endgültig alle Dämme gebrochen. Es locken Millionen und Abermillionen von leichten Profiten!

Brasilien (topographisch)

Falls die Ministerin noch ein Hindernis war, so ist auch dies jetzt beseitigt. Der neue Minister Minc hat bereits verlauten lassen, er werde die „Bürokratie“ für Umwelt-Zulassungen verringern. Nachtigall ick hör dir trapsen!

Dass die Ministerin doch noch eine gewissen Barriere darstellte und es nun noch schlimmer wird, geht auch aus einem Interview mit dem brasilianischen Bundestagsabgeordneten Valdir Colatto hervor. Dieser ist der Führer der „Frente Parlamentar da Agropecuária“, das sind die mit den Grossgrundbesitzern verschmurgelten Abgeordneten, etwa ein Drittel des Hauses, quer durch alle Parteien.

Regenwald

Er sagte in bemerkenswerter Offenheit zum Rücktritt, „die Ministerin erlitt die Konsequenzen der Reaktion des ‚produktiven Sektors‘“. Er bezeichnet als ‚produktiver Sektor‘ die Grossgrundbesitzer, die intensive Raubbau-Landwirtschaft betreiben.

Das Banner des Kampfes gegen die Vernichtung des Regenwaldes, so sagt er, sei eine ideologische Position, die lediglich vorgeschoben sei. Das wirkliche Ziel dieser Umweltschützer sei, in einem Land zu leben, in dem es nur Umweltschutz gebe, in dem nicht produziert würde und es überhaupt keine ökonomischen Aktivitäten gäbe.

Regenwald-Abholzung Brasilien

Er weist in dem Interview darauf hin: Es gibt in Brasilien offiziell das Gesetz mit der Nummer 4771, das erlaubt, 40% des Amazonas-Urwaldes zu vernichten. Er sagt, bisher seien erst 7% vernichtet (diese Zahl ist ‚leicht geschönt‘), also seien alle Aktivitäten des Abbrennens und Abholzens erlaubt.

Vom neuen Minister verlangt Colatto: „Er soll die Situation verstehen und die notwendigen Planungen durchführen, damit diese Frage [des Umweltschutzes] nicht auf den Privatbesitzer zurückfällt und den Schlaf derer raubt, die nichts anderes wollen als produzieren und als Gesetzesbrecher dargestellt werden.“
Kurz zusammengefasst: Der Amazonas-Urwald ist zum Abschuss freigegeben.

Alle Experten sind sich einig: Wenn das Amazonasgebiet zu einer Steppe und/oder Wüste geworden ist, gibt es keine Möglichkeit mehr, die Klimakatastrophe aufzuhalten, die dann zur Vernichtung der Menschheit, wie wir sie kennen, führen würde.

Veröffentlicht am 17. Mai 2008 in der Berliner Umschau

Originalartikel

Dienstag, 8. April 2008

Dossier Totale Kreislaufwirtschaft, Teil 5: Kryo-Recycling statt Müllverbrennung

Kreislaufwirtschaft und Kryo-Recycling statt Müllverbrennung

Von Karl Weiss

Die Müllverbrennung ist heute Deutschland- und Europaweit die Methode der Wahl, um die Mengen an Abfall zu verringern und um hohe Profite für Betreibergesellschaften solcher Anlagen zu erzielen. Dagegen steht das moderne Kryo-Recycling-Verfahren, das die Zukunftslösung in der Trennung von Abfallstoffen und damit zur Vorbereitung ihrer stofflichen Wiederverwendung darstellen dürfte.

Kraftwerk

Die Gefahren der Müllverbrenung liegen nicht nur in der völlig ungerechtfertigten Vernichtung hochwertiger Stoffe, die mit relativ geringem Aufwand zu neuen Wertstoffen umgewandelt werden könnten, sondern auch in den gefährlichen Stoffen, die an die Luft, in die Umwelt und in Restabfall-Deponien abgegeben werden.

Die Behauptung, die Verbrennung mit Energiegewinnung von z.B. wertvollen Kunststoffen sei eine „energetische Wiederverwendung“, ist eine lächerliche Schönrednerei. Es ist die Vernichtung eines hochwertigen Stoffes, in den die Gesellschaft eine Menge Arbeit und Energie gesteckt hat, um was zu gewinnen? Energie!

Nur kann diese Energie kinderleicht durch ein System von Sonnen-Paneelen in den Wüsten der Welt gewonnen werden, ohne deshalb andere Stoffe vernichten zu müssen. Siehe den ersten Teil des Dossiers Totale Kreislaufwirtschaft.

Synthesis Hochspannungsleitungen-Verbund

Die Kunststoffe werden nicht recycelt!

Allein die deutsche Müllverbrennung wird auf etwa 25 bis 50 Milliarden Euro pro Jahr an vernichteten Werten geschätzt. Kann sich die Gesellschaft das leisten? Dazu kommt auch noch das unverschämte Täuschen der Menschen, die fein säuberlich ihre Kunststoffabfälle von anderem Müll trennen und die Plastikverpackungen in den Geschäften abgeben und dann erleben müssen: Ein wesentlicher Teil dieser Kunststoffe wird zusammen mit Restmüll in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Ein anderer Teil dient als teilweiser Kohleersatz in Hochöfen (wird also ebenfalls verbrannt), ein weiterer wird in Zement-Drehrohröfen verbrannt.

Der Anteil der wirklich wiederverwendeten Abfälle von Kunststoffen dagegen ist nach Expertenangaben, die nicht der Verbrennungslobby angehören, gering. Hierzu schreibt die Bürgerbewegung Total Recycling: „... beziffern namhafte Kunststoffchemiker die werkstoffliche Recyclingquote von Thermoplasten auf 10 - 12 % der Produktionsmenge (SCHWARZL, 1990; JOCHEN, 1998; PFAENDNER, 1998; Huckestein, 2000). Dabei macht die direkte Rückführung von Produktionsabfällen (Verschnitt- und Ausschussware), also das sog. In-House-Recycling innerhalb der Hersteller- oder Verarbeiterfirmen, den größten Teil aus.“

Das bedeutet nichts anderes, als dass über 90% der gebrauchten Kunststoffe, die in deutschen Haushalten in vorbildlicher Weise getrennt und zu den Sammelstellen gebracht werden und die gebrauchten Kunststoff-Verpackungen, die in die Tonnen des „Grünen Punkts“ wandern, anschliessend nicht recycelt, sondern verbrannt werden!

Dies ist ein Skandal absurden Ausmasses!

Globale Erwärmung

Müllverbrennung

Dazu kommt, wie man an verschiedenen Beispielen, wie Köln und Mühlheim gesehen hat: Müllverbrennungsanlagen sind Korruptionsmühlen! Kaum eine, bei der nicht ein Korruptionsfall aufgedeckt wurde oder vermutet, aber nicht untersucht wird.

Doch die Müllverbrennungsanlagen haben noch viele andere „Nebenwirkungen“.

Eine wichtige ist verursacht durch das Mischen von Kunststoffabfällen mit Restmüll: Das Kochsalz aus dem Restmüll verursacht zusammen mit den Kunststoffen bei den hohen Verbrennungstemperaturen das Entstehen von chlorierten Ringverbindungen wie chlorierte Benzole und Phenole und sogar chlorierte Biphenyle wie das berühmte Supergift Dioxin. Auch wenn nicht Dioxin entsteht, sind alle diese Verbindungen Atemgifte, wenn sie aus den Schornsteinen der Müllverbrennungsanlagen in der Form von an Feinstaub gebundenen Tröfchen in die Luft hinaus gelassen werden, oft auch krebserregend und speziell Allergien-Verursacher.

Auch entstehen Halon und FCKW-Verbindungen, die aus den Fabriken durch die Arbeitsschutzverordnung längst verbannt sind, aber der Allgemeinheit in der Nähe von Müllverbrennungsanlagen zugemutet werden (und nicht nur in der Nähe!).

Dazu kommen die Schwermetalle, die aus den Kunststoffen stammen können oder auch aus dem Restmüll. Während sie im Müll typischerweise als wasserunlösliche und nicht magenlösliche Salze vorliegen, werden sie durch die hohem Verbrennungstemperaturen aktiviert. Sie entweichen zum Teil aus den Schornsteinen in Form organischer Schwermetallverbindungen oder als flüchtige Salze.

Ein eigener Grund, alle Müllverbrennungsanlagen stillzulegen ist natürlich auch der Ausstoss von zusätzlichem CO2 – und dies, obwohl inzwischen alle wissen, dies ist der Grund für die globale Erwärmung, die inzwischen schon in eine Klimakatastrophe überzugehen beginnt.

Grönland-Erwärmung-Stand-1985

Grönland Erwärmung Stand 2002

Grönland Erwärmung Überblick - Kartenausschnitt

Doch damit nicht genug, die Halone und FCKWs schaffen auch eine neues Problem mit der Ozonschicht, die sich gerade zu erholen begann.

Aber es geht noch weiter: Eines der schwersten Probleme jeder Müllverbrennungsanlage sind die in den Elektrofiltern abgetrennten hochgiftigen Stäube und die anfallenden Schlacken. Aus einer Tonne Müll, der aus völlig harmlosem Hausmüll und aus ebenso inoffensiven Kunststoffabfällen besteht, entstehen in einer Müllverbrennungsanlage etwa 5 Tonnen verunreinigte Abluft und eine halbe Tonne giftiger Stäube und Schlacken.

Versucht man dann die Schlacken noch irgendeiner Verwertung zuzuführen, z.B. Tennisplatz-Kieselrot, so können beim Zerbrechen der Körnchen hochgiftige eingeschlossene Gase freigesetzt werden, die dann zu unerklärlichen Erkrankungen der Sportler führen.

Alle genannten Schwermetallverbindungen und chlorierten Kohlenwasserstoffe sind typische fettlösliche Giftstoffe, die – einmal in den Körper gelangt, z.B. durch Schlachtvieh, sich in den Fettzellen des Körpers anreichern und – selbst in kleinen Monatsmengen aufgenommen,nach Jahren eine ernste Gefährdung darstellen und zu scheinbar unerklärlichen Vergiftungen, z.B. bei Krankheiten, führen können.

Noch gefährlicher ist es, wenn solche Stoffe in Nervenzellen oder ins Immunsystem kommen. Sie können schwere Störungen auslösen, von AIDS-ähnlichen Symptomen bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen. Sie können auch die Blut-Hirnschranke schädigen, so dass öllösliche Stoffe ins Gehirn gelangen können und das Verhalten von scheinbar Geisteskranken auslösen.

Für alle diese Effekte gibt es keine Mindestmengen, denn die Stoffe können sich über Jahre anreichern und dann gefährliche Konzentrationen erreichen. Die Beteuerungen der Betreiber, die Müllverbrennungsanlagen würden keine Giftstoffe oberhalb der erlaubten Grenzwerte ausstossen, sind daher Schall und Rauch (im wahrsten Sinne des Wortes).

Mit den abgeschiedenen Stäuben und den Schlacken schaffen die Müllverbrennungsanlagen ausserdem ein neues Sondermüllproblem, das es vorher gar nicht gab. Wertvolle abgedichtetet Lagerräume für Sondermüll müssen so mit völlig unnötigem und überflüssigem Sondermüll belegt werden und stehen nicht mehr für solche Sondermüllmengen zur Verfügung, die tatsächlich nicht zu vermeiden sind.

Schliesslich ist noch zu erwähnen: Die Müllverbrennngsanlagen erzeugen Salz-, Fluss- und Schwefelsäure, die – vom Regen aus der Luft geholt – als „Saurer Regen“ zum Waldsterben beitragen.

Kohlendioxid-Anstieg: Dies ist eine so überzeugende Kurve über das, was im Moment geschieht, dass sich jeder Kommentar erübrigt.

Der Feinstaub und Fein-Russ aus den Müllverbrennungsanlagen trägt generell zur Feinstaubproblematik bei, die speziell in deutschen Grosstädten bereits alarmierende Grössenordnung erreicht hat. Lungengängige Feinstäube und Feinrusse verursachen Lungenkrebs!

Generell bedenklich sind die aus fluorhaltige Kunststoffabfällen stammenden Fluor-Gehalte in den Abgasen (Flusssäure-Gas), Feinstäuben (verschieden Fluoride und organische Fluorsubstanzen) und wasserlöslichen Fluorsalzen (zusammen mit Regen).
Fluor kommt in der Natur praktisch nur als inoffensiver Flussspat vor. Alle anderen Fluorverbindungen sind potentiell der Gesundheit und den Lebewesen abträglich. Im Laufe von Jahren tonnenweise solche Stoffe in die Luft zu blasen ist unverantwortlich.

Eine Reihe von Schwermetallen, die in den Abgasen von Müllverbrennungsanlagen nachzuweisen sind, wie z.B. Kobalt, sind krebserregend. Auch bei solchen krebserregenden Substanzen, die sich im Körper anreichern können, gibt es generell keine verträglichen Höchstmengen.

Schmelzendes Eis

Nach Ansicht der „Bürgerbewegung Total Recycling“ sind Müllverbrennungsanlagen „absolut zweifelsfrei chaotische Großsyntheseanlagen von Giftstoffen mit Langzeitwirkung“.

Treffende Karikatur

Kryo-Recycling

Kreislaufwirtschaft

Das Kryo-Recycling ist die heute wohl am meisten fortgeschrittene Methode der Trennung von Abfällen zur Wiederverwertung, speziell der Kunststoff-Abfälle und Elektronik-Abfälle, aber auch in Mischung mit anderen Abfällen. Sie wurde von Prof. Dr. med Harry Rosin zusammen mit anderen Experten entwickelt. Prof Rosin ist jener Erfinder, der als erster auf die Gefahren der damals verwendeten Kühlgase für die Ozonschicht hingewiesen hat und den Öko-Kühlschrank entwickelte, der heute die Voraussetzung dafür ist, dass sich die Ozonschicht schon zu erholen beginnt.

Das Kryo-Recycling beruht auf der Methode des Abkühlens der „Abfälle“, was sie versprödet (ein seit vielen Jahrzehnten bekannter Effekt) und einer Feinvermahlung zugänglich macht (thermoplastische Kunststoffe sind bei Raumtemperatur nicht zu vermahlen, weil sie die Mahlwalzen zusetzen).

Das Mahlgut kann anschliessend durch verschiedene bereits bekannte Methoden in reine Aussgangsstoffe getrennt werden, was Voraussetzung für eine fast vollständige Wiederverwertung der vorher für Abfälle gehaltenen Stoffe ist.

Unter den Trennverfahren für das sich ergebende feine Pulver sind die nach der Dichte mit längst ausgereiften Verfahren die am meisten angewandten. Dazu kommt für Stoffe mit fast gleicher Dichte spektroskopische Trennverfahren. Man kann so praktisch alle Abfallstoffe und speziell die problematischen Kunststoff-Fraktion und Elektronic-Teil-Fraktion der Abfallstoffe in fast völlig reine Pulver der einzelnen Inhaltsstoffe trennen, was eine Wiederverwendung von fast allen von ihnen in bekannten Verfahren ermöglicht.

Für Kunststoffe gilt dabei: Man braucht für ihre Gewinnung aus Abfällen nur etwa 10% der Energie im Vergleich zu jener, die Kunststoffe neu herzustellen.

Beim Kryo-Recycling wird im Gegensatz zum bereits früher bekannten Cryo-Verfahren (mit C) nicht flüssiger Stickstoff zum Abkühlen verwendet, sondern ein Gasgemisch aus Propan, Ethan und Methan, das bei -160 Grad eine vorzügliche Aufbereitung zum Vermahlen garantiert. Dadurch wird der extrem hohe Energiebedarf zur Herstellung verflüssigten Stickstoffs vermieden und mit gemässigten Kosten eine vollständige Trennung der Komponenten von z.B. Kunststoffen, aber auch von Handys, Computern und anderen elektronischen Geräten ermöglicht, was die praktisch vollständige stoffliche Wiederverwertung garantiert. Im Vergleich zum Stickstoff-Verfahren belaufen sich die Kosten nur auf etwa ein Zehntel, weil das kalte Gas nicht verloren geht, wie beim Abkühlen mit flüssigen Stickstoff, sondern im geschlossenen Kreislauf geführt wird.

Prof . Rosin schreibt zu den Grundsätzen des Verfahrens:

„Wenn "Müll" nicht mehr Müll hieße, wer käme auf die Idee, teure Ware in Deponien zu vergraben oder schadstoffbildend zu verbrennen? Die Gefahren der Schadstoffbildung durch "Müll"-Verbrennung spitzten sich extrem zu, als sich ab etwa 1990 die ersten großen Abfallberge aus alten Computern anhäuften. Wohin damit ? Elektronikschrott - zusammen mit Alt-Kunststoffen und "Restmüll" - zu verbrennen, erzeugt eine der schlimmsten Giftküchen: Die Gehäuse waren/sind oft aus PVC und die Leiterplatinen mit Flammschutzmitteln imprägniert (bis zu 8 Gew.% Fluor oder Brom). Die Metalle, besonders Kupfer, wirken bei hohen Temperaturen als chemische Katalysatoren für Tausende neu entstehende Gifte, wie z.B. Vinylchlorid, Phosgen usw. - bis hin zu den Dioxinen vom Typ des "Seveso-Giftes" und den noch viel giftigeren Fluor- und Brom-Dioxinen!“

(siehe hier.)

Statt die wertvollen Plastikstoffe wirklich wiederzuverwerten, werden sie unter anderem auch (wiederum mit hohem Energieaufwand) zu flüssigen chemischen Rohstoffen gecrackt, aus denen dann (erneut mit hohem Aufwand) wieder Kunsststoffe hergestellt werden können – ein absurdes Verfahren.

Das Kryo-Recycling nutzt dagegen die hochwertige Struktur des Kunststoffes maximal aus. Oberflächen der Kunststoffteile, die durch Oxidation ein verändertes Verhalten aufweisen, können zudem praktisch vollständig von den inneren Teilen der Kunststoffe (60 – 80%) getrennt werden, die unmittelbar wie der eben neu hergestellte Kunststoff einsatzfähig sind, während die anoxidierten Oberflächen für weniger hochwertige Anwendungen zu Verfügung stehen.

Es wurde bereits nachgewiesen: Das Verfahren kann sowohl für thermoplastische Kunststoffe wie Polyethylen und Polypropylen angewandt werden, die aufgeschmolzen und so in neue Formen gespritzt werden können, als auch für elastomere und duroplaste Kunststoffe, wie Polyamide, Polyetylenterephthalat (PET), Kunstgummi usw. Oft kann man Duroplaste auch bei Raumtemperatur vermahlen. Sie können nach dem Mahlen mit speziellen Verfahren oberflächlich aktiviert werden, so dass sie erneut zum Formen des ursprünglichen Kunststoffes eingesetzt werden können.

Das Kryo-Recycling-Verfahren ist bis heute noch nicht grosstechnisch erprobt, weil heftigste politische Widerstände die Investitionen für eine solche Erprobung verhindert haben. Unsere heissgeliebten Politiker sehen ihre Möglichkeiten schwinden, mit „kleinen Nebeneinnahmen“ aus den Müllverbrennungsanlagen zu rechnen. Zudem sind sie in der Ideologie verhaftet, die Behandlung von Abfallstoffen müsse Profite für eine Firma erbringen.

In dieser Hinsicht aber ist die umwelt- und zukunftsfreundliche Wiederverwendung und Aufbereitung zur Wiederverwendung der Müllverbrennung klar unterlegen. Den (umsonst angelieferten) Müll zu verbrennen und den gewonnenen Strom (oder eventuell Fernwärme) in das Netz einzuspeisen ist für die Betreibergesellschaft ein gutes Geschäft, aber für die Menschen eine Katastrophe.

Hier zeigt sich ein weiteres Mal, wie der Kapitalismus nicht in der Lage ist, die Probleme der Menschheit zu lösen, weil seine Mechanismen die Interessen der Gemeinschaft nicht kennen, nur die Profitinteressen.


Veröffentlicht am 8. April 2008 in der Berliner Umschau

Originalartikel

Freitag, 15. Februar 2008

Warum wird der Amazonas-Urwald immer schneller vernichtet?

Die Schuldigen sind hier und dort

Von Karl Weiss

In der Berliner Umschau wurde kürzlich berichtet: Die Vernichtung des Regenwaldes im Amazonasgebiet wurde nicht nur nicht verringert, sie geht vielmehr in immer schnelleren Rhythmus voran. Das wurde als überraschend bezeichnet, ist es aber nicht, wenn man die Umstände in Brasilien und auf der Welt kennt.

In den vergangenen 5 Monaten wurden nach ersten Satelliten-Auswertungen 3 235 Quadratkilometer Regenwald im Amazonasgebiet durch Abholzen oder Abbrennen vernichtet. Das heißt, die Zerstörung hat sich innerhalb eines Jahres um weitere 40% erhöht gegenüber dem Vorjahr (das einen etwa gleichbleibend hohen Stand der vernichtenden Aktivitäten gegenüber dem Jahr zuvor aufgewiesen hatte). Um Missverständnissen vorzubeugen: Im Jahr 2006 war die Zerstörung des Regenwaldes nicht etwa eingestellt worden, es war lediglich für kurze Zeit keine noch weitere Beschleunigung des Prozesses zu beobachten.

Nach Bekanntwerden dieser Zahlen rief Präsident Lula einen Krisengipfel ein, der aber nichts brachte außer der Erkenntnis, daß man sich nicht einmal auf die Ursachen einigen kann in der Brasilianischen Regierung

Die zuständige Ministerin Marina Silva sagte, die Ausweitung von Agrikultur-Aktivitäten sei verantwortlich, doch der hierfür zuständige Agrarminister behauptete, die Brasilianischen Groß-Agrarier hätten es gar nicht nötig, Regenwald für eine Ausweitung der Aktivitäten zu zerstören, denn es gäbe genug brachliegende Flächen außerhalb der Regenwaldgebiete.

Brasilien (topographisch)

So kurios dies klingen mag, beide haben recht. Die Großgrundbesitzer Brasiliens roden und brennen nach Belieben Regenwald ab, denn dies ist die billigste Methode, an neues Weide- und Ackerland zu kommen, obwohl riesige Flächen auf deren Besitzungen brachliegen, die staatdessen verwendet werden könnten. Diese benötigen allerdings mehr Aufwand, um für Viehweiden oder Ackerland hergerichtet zu werden und so geht man den Weg der billigsten Lösung, wie der Kapitalismus befiehlt.

Die Aussage des Agrarministers, die auch noch von Präsident Lula bestätigt wurde, diente aber eben dazu, die Groß-Agrarier von jeder Schuld freizusprechen, damit sie nach Belieben weitermachen können. Die Aussichten sind also nicht rosig.

Wenn – und das dauert nicht mehr lange bei der jetzigen Geschwindigkeit (der Zeitrahmen wird auf 10 bis 20 Jahre geschätzt) – wesentliche Teile des Amazonas-Urwaldes verschwunden sein werden, wenn nur noch mittelgrosse, unzusammenhängende Stücke übrig sein werden, wird irgendwann der Umschlagpunkt erreicht werden werden, ab dem der Urwald nicht mehr ausreicht, um genug seines eigenen Regens zu produzieren. Das würde einen wahrscheinlich unumkehrbarer Prozess verursachen, der zur Versteppung und Verwüstung des Amazonasgebiets führte.

Regenwald

Der viele Regen, nach dem der Regenwald benannt ist, ist ja keiner, der von irgendwelchen Ozeanen herangeführt wird (bzw. nur in kleinem Teil ein solcher), sondern ein selbst produzierter Regen. Die Riesenmenge an Blättern schwitzt Feuchtigkeit aus, die von der Hitze nach oben getragen wird und dann, in kälteren Luftschichten, kondensiert und zu Wolken und Regen führt.

Ab jenem Moment würde der ‚Point of no return’ erreicht sein, für den Amazonas-Urwald und wahrscheinlich für die Menschheit, wie wir sie kennen. Ist der Regen für die Urwaldpflanzen nicht mehr ausreichend, sterben sie fast alle ab (die meisten Urwaldpflanzen benötigen im Schnitt etwa 2 000 mm Niederschläge pro Jahr, wir hatten in Deutschland vor dem Einsetzen der Klimawandels etwa 500 mm pro Jahr). Innerhalb eines Jahrzehnts würde der Rest des Urwaldes größtenteils verschwunden sein. Das Amazonasgebiet würde zu einer Steppe oder Wüste werden. Was das für das Klima auf der Erde für Folgen hätte, kann man nur erahnen.

Die bisher durchgeführten Szenarien hierüber in Computer-Simulationen sind schlicht katastrophal. Durch die freigewordene Menge an CO 2 würde der Treibhauseffekt fast schlagartig noch weiter erhöht, der ja sowieso bereits auf eine Klimakatastrophe zusteuert. Das Klima würde allgemein schnell heißer werden - weit schneller, als bisher in den Vorhersagen angegeben.

Das würde zu einem Anstieg der Verdunstung von Wasser und von Energie in der Luftschicht weltweit in einem gigantischen Umfang führen. Dadurch würden in vielen Weltgegenden sintflutartige Regenfälle allen bebaubaren Boden sowie Pflanzen und Wälder wegschwemmen, gleichzeitig würden sich durch intensive Trockenperioden und Hitze die Wüsten schnell und unwiderruftlich ausdehnen sowie neue entstehen. Der Mangel an Boden, auf dem Pflanzen wachsen können, würde diesen Effekt anschließend noch verstärken, also ein weiterer selbstverstärkender Effekt.

Amazonas

Die extremen Klimaerscheinungen (Platzregen für Tage, mörderische Hitze und Trockenheit) würden sich intensivieren und die pflanzliche Oberfläche des Planeten mehr und mehr zerstören. Ob, in welchem Masse und wie noch Teile der Menschheit auf einer mehr und mehr der Pflanzen entkleideten Erdoberfläche überleben könnten, bleibt der Vorstellungskraft jedes Einzelnen überlassen.

Die Forscher weisen auch auf die ungehäuren Energiemengen hin, die ein großes Regenwaldgebiet bindet (weil die Energie in Pflanzensubstanz umgesetzt wird und - in kleinerem Ausmaß - weil Energie zum Verdunsten von Wasser verbraucht wird – dieser letztere Effekt befördert diese Energie in höhere athmosphärische Schichten), die ohne diesen Regenwald freigesetzt würden. Das Ausbleiben des Regenwald-Effekts hätte wahrscheinlich weitere katastrophale Folgen. Erscheinungen wie verheerende Sandstürme, Hurrikans und Tornados würden sich wohl vervielfachen und auf den ganzen Globus ausweiten.

Schmelzendes Eis

Das brasilianische politische System verhindert, daß Lula, selbst wenn er wollte, einen tatsächlichen Kampf gegen das Abbrennen und Abholzen betreiben kann. Der brasilianische Präsident herrscht weitgehend über sogenannte „Vorläufige Dekrete“, die solange gelten bzw. in der Geltung verlängert werden können, bis das brasilianische Parlament sie mit Mehrheit für ungültig erklärt. Dabei müssen sowohl das Repräsentantenhaus als auch der Senat mehrheitlich dagegen stimmen.

Lula muß nun andauernd an Hunderte von Parlamentarier und Senatoren Zugeständnisse machen, damit seine „Vorläufigen Dekrete“ nicht niedergestimmt werden bzw. er ein Gesetz durch das Parlament bringen kann. Er hat eine ganze Mannschaft von Kontaktpersonen ständig unterwegs, die zu den Parlamentariern Kontakt halten und die jeweiligen „Deals“ aushandeln.

Die meisten der brasilianischen Parlamentarier und Senatoren sind Mitglieder der Familien der Oligarchie Brasiliens, die sie sich gerne als ,Elite’ bezeichnen läßt (oder deren Beauftragte), d.h. der Großkapitalisten, der Großbankiers ,der Großgrundbesitzer und nicht zu vergessen die Groß-Holzhändler.

Was sie jeweils für sich aushandeln, ist ‚freie Hand’ für gewisse Geschäfte, die ihnen Vorteile bringen. Ein großer Teil davon sind eben genau Geschäfte mit Holzfirmen im Amazonasgebiet und neue Flächen für den Sojaanbau oder für Viehweiden. Unter ‚freie Hand’ ist zu verstehen, daß es keine Verfolgung entsprechender Übertretungen gibt, denn es ist in Brasilien natürlich offiziell verboten, Urwald abzuholzen oder niederzubrennen, ohne eine ausdrückliche Genehmigung dafür zu haben.

Im Endeffekt läuft das auf einen Deal hinaus: Die Oligarchie läßt Lula scheinbar regieren und bekommt dafür Straffreiheit für alle ihre Untaten. Daß sie, deren Familien alle schon schwerreich sind, sich um die Zukunft der Menschheit scheren, ist nicht zu erwarten. Die Raffsucht ist wohl unersättlich.

Ein Land, das von einer solchen Oligarchie beherrscht wird, braucht keine äußeren Feinde mehr.

Regenwald-Abholzung Brasilien

Die diversen Umweltorganisationen wie „Rettet den Regenwald“, ,Friedensforum’ und andere können also getrost ihre Kampagnen einstellen, in denen behauptet wird, es wäre der Zuckerrohranbau für den Benzin-Ersatz Alkohol oder das Bio-Diesel, die für die Abholzung des Regenwaldes verantwortlich seien. Es ist die Oligarchie. Sie würde auf jeden Fall abbrennen und abholzen - mit Alkohol und Biodiesel oder ohne.

Das beeindruckendste Beispiel für Lulas persönliche Verbindung zu den Tätern ist der Gouverneur (Ministerpräsident) des Bundeslandes Mato Grosso, im Süden des Amazonasgebietes, ein gewisser Herr Maggi, der „König der Soja“, der grösste Sojaanbauer der Welt, der jedes Jahr seine Anbauflächen ins Regenwaldgebiet ausdehnt und so zu einem der reichsten Männer Brasiliens geworden ist. Er gehört einer kleinen Partei an, die bis heute Teil der parlamentarischen Koalition Lulas ist.

Würde Lula anfangen, ernsthaft die Verantwortlichen für die Urwaldzerstörung zu verfolgen, hätte er innerhalb kürzester Zeit ein Absetzungsverfahren am Hals (Impeachment), das auch noch begeistert von den brasilianischen Medien verfolgt würde, die natürlich auch in den Händen der ‚Elite’ (sprich Oligarchie) sind.

Rio de Janeiro, Zuckerhut und Corcovado von Niteroi aus

Andererseits hat Lula aber auch nicht das Geld, wirklich effektiv die Täter der Zerstörung der Regenwälder zu verfolgen. Dazu wären ja Tausende von öffentlichen Angestellten und Polizisten und/oder eine besondere Truppe des Militärs erforderlich, zusammen mindestens 100 000 Mann, die in den kritischen Gebieten stationiert und mit Hubschraubern ausgerüstet werden und dort mit harter Hand gegen die bewaffneten Banden der Großgrundbesitzer, Sägewerksbesitzer, Holzhändler, Goldsucher und Kokainschmuggler und deren Hintermänner vorgehen müßten.

Das Militär würde dabei schon gleich gar nicht mitmachen, denn ein Teil der Gelder, die dort verdient werden, laufen über Korruption natürlich auch an führende Militärs, die „ein Auge zudrücken“.

Das Geld, das für das Stoppen der Regenwaldvernichtung gebraucht würde, geht stattdessen an die imperialistischen Länder, deren Banken, Spekulanten und Großkonzerne. Nach letzter Schätzung hat Brasilien allein im Jahr 2005 (neuere Angaben liegen nicht vor) etwa 70 Milliarden Dollar (70 Billion Dollars) nur an Zinsen für seine angeblichen Schulden gezahlt. Es geht also nicht um Zurückzahlen der Schulden, sondern nur um die Zinsen (müßte Deutschland diese Summe jährlich an Zinsen aufbringen, wäre es bald bankrott).

Diese Schulden stiegen bis vor kurzem auch noch jährlich an, ohne daß Brasilien etwa neue Gelder bekommen hätte. Das geht über die Automatik der Umrechnungskurse.

Hätte Lula diese 70 Milliarden Dollar pro Jahr (nur Zinsen!) für Zwecke innerhalb Brasiliens, könnte er natürlich neben anderen dringen Maßnahmen auch, sofern er die politische Möglichkeit und den politischen Willen dazu hätte, das Abholzen und Abbrennen stoppen, völlig und sofort. Man könnte große Wiederaufholzungsprojekte durchführen usw.

Aber die Verhältnisse, sie sind nicht so, sie sind imperialistisch und kapitalistisch. Wenn wir es nicht bald schaffen, den Kapitalismus auf den Müllhaufen der Geschichte zu befördern, kann es zu spät sein. Die jetzige junge Generation und unsere Kinder und/oder Enkel könnten dann all das oben Genannte erleben.

Natürlich könnte man auch von den entwickelten Ländern aus etwas machen, um der Regenwaldvernichtung Einhalt zu gebieten. Man könnte z.B. einen generellen Einfuhrstopp von Tropenhölzern in allen OECD-Staaten beschliessen. Das würde zumindest das Einschlagen aus Holzgründen zum Stillstand bringen.

Ebenso könnte man auf den Wahnwitz verzichten, Schuld-Zinsen von einem Land zu verlangen, das mit diesen Schulden geboren wurde, als es unabhängig wurde. Seitdem waren die Schulden immer nur umgewälzt worden. Der entsprechende Zinsverzicht könnte dann an reale Fortschritte in der Verhinderung der Regenwaldvernichtung gebunden werden.

Aber Sie ahnen schon, man wird in den entwickelten Ländern selbstverständlich nichts dergleichen tun. Da müsste man ja auf Profite verzichten und die Welt ist schliesslich ausschliesslich zu dem Zweck da, die Profite von Konzernen und Banken zu erhöhen. Wer also von hier aus mit dem Finger auf Brasilien zeigt, auf den zeigen vier Finger auf ihn selbst zurück.


Dieser Artikel ist zum Teil auf früheren Artikeln basiert, der erste davon von Elmar Getto, nämlich „Lulas Brasilien, Teil 4undLulas Brasilien, Teil 7“. Er ist aber so aktuell wie nur denkbar.


Veröffentlicht am 15. Februar 2008 in der Berliner Umschau


Originalartikel

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